Ich fand zu Christian Science, als mir nichts anderes mehr half. Ich hatte ein Nierenproblem und war eine Zeit lang in ärztlicher Behandlung, aber ich wurde nicht geheilt. Lange Zeit litt ich unter Schmerzen und musste schmerzstillende Mittel einnehmen. Zwölf Jahre lang dauerte das Problem an. Als eines Nachts die Schmerzen wiederkamen, spielte ich gerade mit meinem Kurzwellenradio. Ich entdeckte einen Sender, von dem ich bis dahin noch nichts gehört hatte, und ich hörte ein Programm, dass sich der Christian Science Sentinel nannte. Jemand erzählte, wie er geheilt worden war durch die Anwendung von etwas, was er in einem Buch gelesen hatte. Das Buch hieß Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift und war von Mary Baker Eddy. Früh an jenem Morgen kniete ich nieder und betete: „Gott, wenn Du diesen Menschen geheilt hast, heile mich bitte auch."
Am folgenden Tag begann ich nach dem Buch Wissenschaft und Gesundheit zu suchen. Ich hatte noch nie von Christian Science gehört, doch ich schaute mich um und fand einen Christian Science Leseraum. Dort konnte ich mir Wissenschaft und Gesundheit ausleihen. Ich stürzte mich darauf wie ein Ertrinkender und las und las. Mir war beigebracht worden, dass Gott die Menschen bestraft, doch das war ganz und gar nicht die Botschaft dieses Buches. Ich lernte mehr über mich selber verstehen — wer ich wirklich bin. Einen Monat lang las ich in dem Buch und da merkte ich, dass etwas geschehen war. Ich spürte keine Schmerzen mehr. Sie sind nicht wiedergekommen und heute, 13 Jahre später, bin ich völlig von dem Problem geheilt.
Nachdem ich Wissenschaft und Gesundheit durchgelesen hatte, holte ich mir auch andere Werke von Mary Baker Eddy. Dann wollte ich mehr über diese Frau wissen und ich las alle Biografien über sie. Als ich verstand, wie Mrs. Eddy gebetet hatte, sagte ich mir: „Das ist genau die Religion, die ich brauche." Nachdem ich mich über drei Jahre intensiv mit Christian Science befasst hatte, wollte ich mehr über spirituelles Heilen lernen und nahm an einem zweiwöchigen Kurs teil. Und der hat mir wirklich eine neue Welt erschlossen. Nach diesem Klassen-unterricht fühlte ich mich wie neugeboren. Ich fühlte mich wie ein Jünger Jesu, der den Auftrag hat in die Welt zu gehen und Kranke zu heilen.
Als ich wieder zu Hause war, habe ich allen, die mit einem Problem zu mir kamen, von den Dingen erzählt, die ich gelernt hatte, und habe mich an Gott gewendet. Und sie wurden geheilt. Mehr Leute kamen wegen spiritueller Heilung zu mir. Damals war ich Meteorologe und Kommunikationsbeamter beim Wetteramt in Kenia, aber die Arbeit wurde mir zur Last. Viele Leute wurden augenblicklich geheilt. Ich behandelte z. B. Fälle wie Asthma, Arthritis, hoher Blutdruck und Vergiftung. Ich erlebte, wie freche und ungezogene Kinder sich wieder gut benahmen und auch wieder zur Schule gingen. Dann beschloss ich im Jahr 2000 meine Arbeitsstelle aufzugeben, und ich wurde Christian Science Praktiker.
Jetzt bin ich professioneller Heiler. Ich habe acht Kinder, das älteste ist 18 und das jüngste 3 Jahre alt. Ich wache jeden Tag um 3 Uhr früh auf, bete bis 5 Uhr und mache dann das Frühstück für meine Familie. Wenn sie alle in der Schule sind und meine Frau zur Arbeit gegangen ist, arbeite ich in meinem Büro zu Hause. Manchmal besuche ich andere Leute und gehe auch ins Krankenhaus. Meine Frau ist Lehrerin und bekommt ein kleines Gehalt. Damit können wir unser Essen bezahlen. Und den Rest kann ich mit meiner Arbeit als Christian Science Praktiker bestreiten.
In Kenia ist die Behandlung für Aids sehr teuer, und HIV-Infizierte haben eine Menge Probleme. Viele Aidskranke kommen zu mir, besonders in den letzten Stadien ihrer Krankheit. Viele von ihnen glauben, dass sie verhext worden sind. Einige erzählen niemandem, dass sie HIV-positiv sind. Doch ich bete für sie und weiß, dass es eine machtvolle Lösung für dieses Problem gibt. Aids heißt „erworbenes Immunschwächesyndorm", aber ich denke gern, dass der Mensch, der von Gott geistig erschaffen wurde, keine Schwäche hat, sondern unzerstörbar und ewig ist. Da Gott Seine Idee, den Mann und die Frau, erschafft, spiegelt sie alle Seine Attribute wider und nichts kann dem im Weg stehen. Diese Idee verfällt und zerfällt nicht und schwindet auch nicht dahin, denn sie ist geistig, vollkommen und unbefleckt, fortschrittlich und substanziell.
In Kenia leben fast 15 Prozent der Bevölkerung im Alter von 15 bis 49 mit HIV. Diese Zahl schließt ungefähr 2,5 Millionen Erwachsene ein, von denen über die Hälfte Frauen sind. Die Lebenserwartung in Kenia ist von 63 auf 48 Jahre gesunken. 7 von 10 HIV-positiven Kenianern sind zwischen 18 und 25 Jahre alt. Ungefähr 1,3 Millionen junge Leute haben ein Elternteil oder beide Eltern wegen Aids verloren. Fakten zitiert nach: The World Fact Book, Kenya Population Bureau. Wann immer ich einen Aids-Patienten habe, benutze ich jede Herausforderung dazu, ein größeres Bewusstsein von Gottes Gegenwart und Macht zu entwickeln. Wir können beweisen, dass das Reich Gottes jetzt herbeigekommen ist und dass es darin keine Gefahr für den Menschen und nichts zu fürchten gibt. Es gibt keinen Fall, der nicht behandelt werden kann. Es ist immer mental, daher zielt mein Gebet darauf hin, die mentale Atmospäre des Patienten zu verändern. Denn wir müssen jeden einzelnen Menschen so sehen, wie Jesus ihn sah. Und es heißt in Wissenschaft und Gesundheit: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige sterbliche Mensch erschien“ (S. 476).
Da war ein kleines kind in Westkenia, bei dem Aids diagnostiziert wurde. Dieses Mädchen lebte bei den Großeltern. Ich gab ihnen Wissenschaft und Gesundheit und sagte der Großmutter, sie sollten es lesen und sollten daran festhalten, dass das kind sich „unter dem Schirm des Höchsten“ (Ps 91:1) befinde. Ich erzählte ihr, dass ihre Enkeltochter von Gott geschaffen und daher vollkommen und unzerstörbar ist und dass nichts ihr Leben auslöschen kann. Als ich weiter zu dieser Großmutter sprach, erfuhr ich, dass sie einer Religion angehörte, die an die Sündhaftigkeit des Menschen glaubt und daran, dass es Gottes Wille ist, wenn ein Mensch stirbt, und dass Gott den Menschen mit dem Tod bestraft. Ich sagte ihr, wir müssten durch geistiges Verständnis Gesundheit erlangen, da Gott jedermann gesund, stark und frei erschafft. Ich betete für das Mädchen und bald aß sie etwas Haferbrei und nach einiger Zeit nahm sie wieder an Gewicht zu. Seit diesem Problem sind nun sieben Jahre vergangen, und sie hat zugenommen und ist völlig gesund.
Ich bete für die Menschen in meinem Land, um zu erkennen, dass Gott, das göttliche Prinzip, die Herrschaft hat. Es kann kein Gesetz geben, dass unschuldige Menschen zerstört. Das Böse kann nicht in Form von Krankheit die Menschen von Kenia beherrschen oder herabwürdigen. Gott, Gemüt, ist die Quelle alles Guten. Diese Leute sind nie ohne die göttliche Liebe gewesen, und Aids kann kein Köder sein, kann den Leuten nicht glauben machen, dass es körperliche Freuden gibt.
Der Mensch ist kein Opfer. Er ist das rechtschaffene Kind Gottes und somit bereits immun durch die Inspiration des Geistes. Und er spiegelt Gottes heilende Macht wider. Nichts kann die hervorragende Beschaffenheit des Menschen mindern.