Dr. do Nascimento ist seit 30 Jahren als Psychiaterin in Rio de Janeiro tätig. Dr. Laice und ihre Bekannte de Paula sprachen mit dem portugiesischen Herold, O Arauto da Christian Science.
Dr. Laice, erzählen Sie uns über Ihr Interesse an Spiritualität.
Vor etwa 20 Jahren begann ich eine Suche nach größerer Selbsterkenntnis. Ich schaute mir viele Religionen und Sekten näher an, las eine Menge esoterische Schriften, aber nichts befriedigte mich. Während dieser Suche gab mir jemand auch das Buch Wissenschaft und Gesundheit. Aber ich las es nicht. Fünf Jahre später traf ich wieder die Person, die mir das Buch gegeben hatte. Während unseres Gesprächs sagte sie, dass ich wie ein Christlicher Wissenschaftler denke. Da ließ ich mir die Adresse einer Christian Science Kirche geben und seit zwei Jahren besuche ich nun die Sonntagsgottesdienste und Mittwochs-versammlungen. Es tut mir gut zu beten, zu singen und mich mit anderen auszutauschen, die ebenso über Gott empfinden wie ich. Inzwischen bin ich ruhiger und gelassener geworden. Ich überweise jetzt weniger Patienten ins Krankenhaus, weil ich weniger Medizin-orientiert und mehr Liebe-orientiert bin. Ich sehe die Patienten als meine Geschwister, als vollkommene Ideen Gottes. Und ich bete für sie.
Wie hat sich Ihre Beziehung zu Ihren Patienten verändert?
Ich bin toleranter und verständnisvoller geworden und verschreibe weniger Medikamente. Ich weiß jetzt, dass Liebe das beste therapeutische Mittel ist, das es gibt. Und das zeigt sich daran, dass die Patienten schneller und dauerhaft geheilt werden.
Als ich vor über dreißig Jahren Psychologie studierte, war mir bereits die Bedeutung der Beziehung zwischen Arzt und Patient bewusst. Aber es war eher eine Formsache. Als Psychiaterin behandle ich Patienten, die unter emotionalen Schwierigkeiten, Gefühlen der Ablehnung, Identitäts-problemen, Frust, Depressionen, chronischer Angst und verschiedenen psychosomatischen Krankheiten und Drogenabhängigkeit leiden. Christliche Liebe ist jetzt die Hauptkomponente meiner Behandlung.
Ich merke, dass meine Patienten gut auf das ansprechen, was ich über Christian Science gelernt habe. Je mehr ich diese Wissenschaft studiere, umso logischer erscheint sie mir. Ich glaube, wir werden einen besseren Planeten haben, wenn es einmal eine größere Interaktion zwischen Wissenschaft und Spiritualität gibt.
Wie hat sich das, was Sie in Wissenschaft und Gesundheit gelernt haben, auf Ihre medizinische Praxis ausgewirkt?
Ich fühle mich mehr als ganzer Mensch und leiste mehr in meinem Beruf. Einige meiner Patienten lesen den Arauto. Ein ehemaliger Patient, der an ernsthaften Zwangsvorstellungen litt, suchte Hilfe bei einem Christian Science Praktiker. Er las Wissenschaft und Gesundheit zweimal durch und hat mit dem Rauchen aufgehört.
Wenn ich in den Ruhestand gehe, wollen Freunde und ich eine Klinik für Drogenabhängige aufbauen. Wir möchten ihnen durch Spiritualität eine neue Orientierung im Leben geben, damit sie den wahren Wert des Lebens entdecken.
Was bedeutet Hoffnung für Sie?
Für mich ist Hoffnung Glauben an Gott zu haben. Wir müssen Verhältnisse schaffen, wo wir die göttliche Liebe immer mehr ausdrücken.
Frau Gomes de Paula, wie haben Sie Dr. Laice kennen gelernt?
Wir besuchten einen Kurs zusammen und sind Freunde geworden. Sie hat mir dann auch professionell geholfen. Und ich habe eine langsame Veränderung in ihr wahrgenommen. Ich merkte, dass Dr. Laice nicht nur die Krankheit sieht, sondern auch die Möglichkeit der Heilung. Sie sieht immer die spirituelle Seite eines Menschen. Und das hat mein Interesse geweckt. Dann hat sie mit mir über Christian Science gesprochen.
Haben diese Gespräche etwas bewirkt?
Ganz bestimmt. Ich habe eine große Familie, und da wende ich das an, was ich beim Lesen von Wissenschaft und Gesundheit und bei meinen Gesprächen mit Laice gelernt habe. Das hat mir viel Hoffnung gegeben. Ich habe dadurch Beziehungsprobleme gelöst und mein Verhalten geändert. Ich denke fast den ganzen Tag an die Worte in Wissenschaft und Gesundheit: „Gott ist Alles-in-allem" (S. 468). Das ist eine Erklärung, die mir Ruhe bringt, wenn ich angespannt und besorgt bin. Zu wissen, dass jeder Mensch mit Gott, der göttlichen Liebe, verbunden ist, das ist eine Quelle der Hoffnung.