Wenn man es aus heutiger Sicht betrachtet, scheint es unabwendbar gewesen zu sein: Innerhalb von 300 Jahren wurde aus dem, was in den Griechischen Schriften oder auch in dem Neuen Testament „der Weg“ genannt wurde, aus einer Denkweise und einer Lebensart von ein paar hundert Menschen, der Beginn einer offiziellen Religion des Römischen Reiches, in dem mehrere Millionen Menschen lebten. Und das geschah lange bevor es Druckerzeugnisse oder Massenkommunikationsmittel gab. Obwohl Historiker viele Gründe für dieses Ereignis kennen, spielte die Arbeit der Christen, einschließlich der Heilungen, die sie vollbrachten, eine wichtige Rolle.
Die Evangelien in der Bibel zeigen, dass Jesus von seinen Anhängern erwartete, dass sie ihre Geistigkeit im täglichen Leben still ausübten. Jesus spricht zum Beispiel davon, im Verborgenen zu beten und es öffentlich vergelten zu lassen (siehe Matthäus 6). Er spricht davon, den Balken aus dem eigenen Auge zu ziehen, bevor man versucht, den Splitter aus dem Auge eines Anderen zu entfernen (siehe Lukas 6). – Und er spricht darüber, dass wir unser Licht scheinen lassen sollen wie eine Kerze, die auf einem Leuchter steht (Lukas 8).
Aber Jesus sandte seine Anhänger auch mit den Worten aus: „Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt böse Geister aus.“ (Matthäus 10) Und Matthäus berichtet, dass Jesus sagte: „... gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker – ... und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.“ (Matthäus 28)
VERKÜNDIGUNG DES EVANGELIUMS
Die wahre Verkündigung basiert auf den Evangelien. Und in den Evangelien offenbart sich der göttliche Logos, oder das Wort, durch Jesu Geistigkeit. Das Evangelium des Johannes beginnt: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ Und ein paar Verse weiter steht: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns.“
Das Wort „ward Fleisch“ durch die körperliche Erscheinung Jesu auf der Erde und durch sein Heilen, das untrennbar mit seinem Lehren und seinem Predigen verbunden war. Während nichts so überzeugend und kraftvoll über die Natur Gottes und Seine Schöpfung sprechen kann wie Heilung, zum Beispiel Jesu Heilung eines Mannes, der von Geburt an blind war (Johannes 9), machen menschliche Worte die Heilung begreiflicher, denn sie erklären das Denken, das die Heilung verursachte. Worte versetzen Heilung aus dem Bereich des blinden Glaubens oder des Wunders in den Bereich der Wissenschaft. Und so wirkt das Wort. Es macht beides, es heilt Krankheit und erklärt Heilung.
Jesus erzählte seinen Jüngern, dass der Tröster (der Heilige Geist) zu ihnen kommen und sie alles lehren würde und für immer bei ihnen bliebe, nachdem er sie verlassen hat. (siehe Johannes 14) Dieser Tröster wurde Mary Baker Eddy in der Mitte des 19. Jahrhunderts offenbart. Sie nannte ihn Christian Science (Christliche Wissenschaft), und sie stellte fest, dass dies in der Tat der Logos, Gottes Wort, war. Sie stellte fest, dass sie und andere durch das Verständnis dieser Wissenschaft dem christlichen Befehl, die Kranken zu heilen, folgen konnten.
Mrs. Eddy schrieb: „Die Christliche Wissenschaft ist die reine evangelische Wahrheit. Sie stimmt mit dem Ziel und Inhalt der Lehre und des Beispiels Christi überein und beweist die Macht des Christus, wie sie in den vier Evangelien gelehrt wird. Wahrheit, die die Übel austreibt und die Kranken heilt, Liebe, die das Gesetz erfüllt und den Menschen von der Welt unbefleckt erhält – diese praktischen Bekundungen des Christentums stellen die einzige Verkündigung des Evangeliums dar, und sie bedürfen keines Glaubensbekenntnisses.“ (Rückblick und Einblick, S. 65)
Wahre Verkündigung beinhaltet demzufolge, christliches Heilen zu praktizieren und die Wissenschaft zu teilen und zu erklären, die diese Heilung mit sich bringt. In den frühen Tagen des Christentums sprachen die Jünger über Jesus und seine Lehren zu Menschen, die noch nie zuvor von ihm gehört hatten. Heutzutage wissen Millionen von Menschen etwas von Jesus. Aber wie viele von ihnen sind sich des Trösters in unserer Mitte bewusst – der heilenden Wissenschaft, die Mrs. Eddy für die ganze Menschheit erklärte? Man könnte sagen, dass ein neues Kapitel der Verkündigung durch ihre Entdeckung der Christlichen Wissenschaft aufgeschlagen wurde.
PAULUS UND DER HEILENDE CHRISTUS
Wahre Verkündigung beinhaltet, christliches Heilen zu praktizieren und die Wissenschaft zu teilen und zu erklären, die diese Heilung mit sich bringt.
Wenn wir noch einmal für einen Augenblick zurückschauen, könnten wir Paulus, der zunächst als Saulus von Tarsus auftrat, als ein Modell für heutige Verkündigung ansehen. In den sieben Briefen, die an neue Christen geschrieben wurden und bei denen die meisten Gelehrten davon ausgehen, dass Paulus sie geschrieben hat, sowie in der Apostelgeschichte, erzählte Paulus wenig von der Geschichte Jesu – einer Geschichte, die er gekannt haben muss, da er zumindest mit einigen von Jesu Jüngern Zeit in der Jerusalemer Kirche verbrachte. Paulus konzentrierte sich stattdessen auf den unkörperlichen heilenden Christus – den Mary Baker Eddy die „Göttlichkeit des Menschen Jesus“ nannte (WuG, S. 26) – der auf dem Weg nach Damaskus ihm gesprochen hatte. An die Galater schrieb Paulus: „Denn ich tue euch kund, liebe Brüder, dass das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht von menschlicher Art ist. Denn ich habe es nicht von einem Menschen empfangen oder gelernt, sondern von einer Offenbarung Jesu Christi.“ (Galater 1)
Paulus predigte nicht vorrangig eine Reihe von äußerlichen, historischen Tatsachen oder Geschehnissen, sondern die dynamischen, geistigen Tatsachen des Christus. Und je mehr ich seine Schriften studiere, desto deutlicher wird, wie notwendig es immer noch ist, über das Leben Jesu hinaus zu schauen – wie lehrreich und inspirierend dieses Leben auch ist – hin zu dem Verständnis des Wortes, oder der göttlichen Wissenschaft, die den Heiland zum Heilen bewegte. Und dies wiederum ist die Essenz des ursprünglichen Christentums.
Paulus verkündete das Evangelium erfolgreich, weil er sich selbst völlig der Botschaft unterordnete. Es war, als hätte das Evangelium seine Seele ergriffen, genauso wie die prophetischen Botschaften die Propheten ergriffen hatten. Er wurde ein anderer Mensch, er änderte sogar seinen Namen.
Paulus sprach in einer Sprache, die seine Zuhörer verstehen konnten. Vor hebräischen Zuhörern sprach er Hebräisch. Wenn er sich vor griechischen Zuhörern befand, sprach er griechisch. Um seine Botschaft besser zu vermitteln, benutzte er Ausdrücke aus dem Sport oder aus dem Handel und er bezog sich auf weit verbreitete Kultur und Literatur (siehe z. B. 1. Korinther 9; Apostelgeschichte 17).
DIE VOLLSTÄNDIGE DARSTELLUNG
Paulus verkündete das Evangelium erfolgreich, weil er sich selbst völlig der Botschaft unterordnete. Es war, als hätte das Evangelium seine Seele ergriffen, genauso wie die prophetischen Botschaften die Propheten ergriffen hatten.
Mary Baker Eddy schrieb: „Die beste Predigt, die je gehalten wurde, ist die Wahrheit, die durch die Zerstörung von Sünde, Krankheit und Tod praktisch angewandt und demonstriert wird.“ (WuG, S. 201) Predigen, Erklären und Lehren helfen die geistige Wirklichkeit zu verdeutlichen, auf der Heilung basiert. Es ist ein bisschen wie Geometrie, bei der der Beweis dem Lernenden zeigt, wie er die richtige Antwort findet, damit er das nächste Problem allein lösen kann.
Eine der Möglichkeiten Jesu Befehl „gehet in alle Welt und predigt das Evangelium“ zu folgen ist, das Buch Wissenschaft und Gesundheit an andere Menschen weiterzugeben. Die Autorin, Mrs. Eddy, schrieb, es beinhaltet „die vollständige Wissenschaft des Heilens durch Gemüt“ und fährt fort: „Das Buch muss studiert werden und die Demonstration der Regeln des wissenschaftlichen Heilens wird dich fest auf das geistige Fundament von Christian Science stellen.“ (WuG, S. 147)
DAS WASSER DES LEBENS FÜR JEDERMANN
Ich habe festgestellt, dass es oft an meiner eigenen Empfänglichkeit für die Wahrheit liegt und nicht an der des Anderen, ob ich Wissenschaft und Gesundheit weitergebe oder nicht. Ein Bericht aus der Bibel zeigt auf, was ich meine. Jesus, ein Jude, fing an einem Brunnen in der Nähe von Sychar ein Gespräch mit einer Samariterin an. Juden und Samariter kamen meistens nicht gut miteinander aus, aber Jesus, aufgeschlossen und vorurteilsfrei, merkte, dass die Frau für seine Weisheit empfänglich war. Sie war so begeistert von seiner Offenbarung der Quelle des unendlichen Lebens, dass sie es gar nicht erwarten konnte, anderen von ihrer Begegnung mit diesem außergewöhnlichen Mann zu erzählen, den sie als Christus erkannte. Letztendlich hörte die ganze Stadt Jesu Botschaft. Sie nahmen diese Botschaft an und wollten nicht, dass er sie wieder verlässt.
Im Gegensatz dazu, waren seine zwölf Jünger in die Stadt gegangen, um Essen zu kaufen, während Jesus mit der Frau sprach. Sie kamen zurück und waren erstaunt, dass Jesus mit ihr sprach, denn sie hatten offensichtlich niemanden in der Stadt getroffen, der für das Evangelium empfänglich war. Aber Jesus sprach mit ihnen über die Ernte des Guten, die schon vor ihnen ausgebreitet war. (siehe Johannes 4)
Dieser Bericht aus der Bibel führt mich zu der Frage: Sind meine Augen für die Empfänglichkeit anderer geöffnet, wie Jesu Augen, oder bin ich so beschäftigt mit meinen eigenen Angelegenheiten, dass ich den geistigen Hunger der Menschen um mich herum nicht wahrnehme?
DIE BOTSCHAFT VERBREITEN
Eine Möglichkeit, die Botschaft zu verbreiten ist, die Arbeit der Christian Science Publishing Society zu unterstützen, die diese und einige andere Zeitschriften herausgibt, sowie den Christian Science Monitor. (Alle christlich-wissenschaftlichen Publikationen finden Sie unter www.churchofchristscientist.org.)
Jeder kann sich daran beteiligen, indem er betet, um diese Aktivitäten zu unterstützen, die Zeitschriften abonniert und liest, Abonnements verschenkt (besonders junge Menschen erhalten gerne ihre eigene Ausgabe der Zeitschriften), und für die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften Artikel schreibt. Eine großartige Weise, das göttliche Wort zu teilen!
Ursprüngliches Christentum hat sich durch die Verkündigung ausgezeichnet, besonders durch Heilen. Sollten wir heute nicht ein ähnliches Ausströmen des göttlichen Wortes erwarten? Jeder von uns kann sich an dieser Verkündigung beteiligen und so ein Instrument von Gottes rettender Hand in der Geschichte sein. Wie der Psalmist erklärt: „Der Herr gibt ein Wort – der Freudenbotinnen ist eine große Schar.“ (Psalm 68)
