Das Weihnachtsfest bewegt uns immer wieder wie kaum ein anderes Fest. Wenn wir uns nicht vom Einkaufen gehen, Geschenke einpacken, Festessen vorbereiten und dem allgemeinen Trubel gefangen nehmen lassen, kommt der Moment, wo uns eine heilige Ruhe umgibt und wir die große Liebe spüren, nach der sich alle Menschen sehnen. Dann schließen wir unsere Nächsten und die von uns Gegangenen in Gedanken der Freude und des Wohlwollens ein und erleben den Frieden, der für die ganze Welt so wichtig ist.
Christen in aller Welt feiern die Geburt eines Kindes mit Namen Jesus, das als Heiland der Welt die Menschen von der Last der Unterdrückung befreien sollte. Damals war den Menschen — auch seinen Eltern — nicht bewusst, welch' geistiger Ursprung sich mit der Geburt dieser göttlichen Idee offenbarte, die uns auch heute noch aus der Last der Unterdrückung durch Sünde, Krankheit und Tod befreien kann. Schon im Alten Testament wird von verschiedenen Propheten dieses Erscheinen von Jesus Christus vorhergesagt und es ist bemerkenswert, dass Micha ihn bereits 700 Jahre vor der Geburt als „Herr“ bezeichnet hat, „dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist“. Damit ist die Zeitlosigkeit von Jesus Christus deutlich beschrieben worden.
Wir können das Weihnachtsfest viel besser verstehen, wenn wir es aus den begrenzenden menschlichen Vorstellungen herausheben. Der Geburt und dem Leben Jesu können wir nur gerecht werden, wenn wir seine geistige Bedeutung erkennen, nämlich die beständige Gegenwart des sanftmütigen, tröstenden, heilenden Christus. Dann spüren wir auch, warum Jesus als der Erlöser bezeichnet wird. Im biblischen Sinn hat der „Löser“ ein Anrecht auf sein Eigentum; er löst es aus fremden Händen und übernimmt selbst die Sorge dafür. Wir sind die Erlösten des Herrn, „dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit“, wie es im Epheserbrief in der Bibel heißt. Wir sind schon die Kinder Gottes und tragen das Bild des Vollkommenen in uns.
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