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Das „neue Gebot“ heute leben

Aus der April 2007-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der Nacht vor seiner Kreuzigung verbrachte Jesus einen Teil des Abends mit seinen Jüngern. Er mag darüber nachgedacht haben, wie sie sein Werk und die Ideen seiner die Welt verändernden Mission fortsetzen würden. Er mag sogar eine gewisse Dringlichkeit gefühlt haben. Was wir aber sicher wissen, ist, daß er seinen jüngern etwas von großer Bedeutung gesagt hat: „Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ (Johannes 13)

Dieses Gebot fasst die grundlegende Hauptrichtung der Lehren Jesu zusammen — daß Liebe die prägende Kraft in den Gedanken und Handlungen der Christen sein muss. Und er lieferte einen Standard, dem jeder von uns nachstreben kann. Aber wie machen wie das? Zunächst durch das Anerkennen, daß die Fähigkeit zu lieben keine persönliche Tugend ist. Denn trotz seiner unglaublichen Heilungsbilanz erkannte Jesus demütig an: „Ich kann nichts von mir aus tun. wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.“ (Johannes 5) Wir können versichert sein, daß uns Gott die Geduld, Energie, das Mitgefühl und Verständnis gibt, um Seinen Willen zu tun. Und weil die Quelle unseres Seins Gott, Liebem ist, ist die Fähigkeit, andere zu lieben, immanent, ein natürlicher Zustand des Seins.

So erhebt sich die einleuchtende Frage: Warum leidet die Welt unter Hass, Krieg, Hunger, Völkermord? Mary Baker Eddy beschreibt diese tragischen Bilder wie folgt: „Der Urheber aller menschlichen Disharmonie war der Adam-Traum, der tiefe Schlaf, aus dem die Täuschung hervorging, daß Leben und Intelligenz von der Materie ausgingen und in sie eingingen.“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 306)

Gibt es einen praktischen Weg, diesem Adam-Traum zu entgehen, dieser Illusion sterblicher Disharmonie, die uns aus allen Ecken der Welt entgegen schreit? Wie erkennen wir eine Welt voller Liebe füreinander? Johannes beschreibt eine solche Welt — die geistige Wirklichkeit — im Buch der Offenbarung. Er nannte sie die Stadt Gottes. Diese „heilige Stadt“ ist tatsächlich göttliches Bewusstsein — das fortgesetzte, gegenwärtige Jetzt der göttlichen Liebe, Frieden und ewiger Glückseligkeit. Johannes erachtete diese heilige Vision als gegenwärtige Realität, hier und heute.

Aber hört sich dieser himmlische Zustand des Seins zu idealistisch an, um wirklich auch praktikabel zu sein? Vielleicht scheint es Ihnen im Moment kaum erreichbar zu sein, andere zu lieben - alle anderen. Einfach Tag für Tag zurechtzukommen und für die eigenen Bedürfnisse zu sorgen ist so ziemlich alles, was sie schaffen können? Das gilt wahrscheinlich für viele von uns. Und doch muss Jesus gewusst haben, daß dieses Gebot einen großen Einfluss darauf hat, was wir über uns und den Rest der Welt empfinden. Denn unsere eigenen Maßstäbe zu verlassen und die anderer zu übernehmen hat eine machtvolle Wirkung. Sich ein Bild von den Nöten anderer Menschen zu machen setzt die eigenen Sorgen oftmals in ein anderes Licht.

In seiner Bergpredigt erklärt Jesus, wie weit wir gehen müssen, um andere zu lieben. Beispielsweise sagt er: „Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.“ (Matthäus 5, Anm. d. Red.: Lutherbibel, nach der späteren Überlieferung). Heute erscheinen diese Anweisungen vielleicht nicht so einleuchtend — Ihre Feinde zu lieben und für die zu beten, die Sie beleidigen. Vielleicht sagen Sie: „So funktioniert die Welt doch nicht.“ Aber vielleicht wusste Jesus, daß Liebe die einzige echte Antwort ist, um die Welt des Adam-Traums zu beenden. Die Frage lautet dann: Wie erheben wie uns über die Herausforderungen, die in unserem Leben so schwer wiegen, um anderen unsere Liebe zu zeigen?

Kleine Beispiele dieser Liebe
— zu einem sich schlecht benehmenden Kind sanft zu sprechen statt ungehalten,
— Geduld zu zeigen statt Frust, wenn wir in Unannehmlichkeiten stecken.
— oder sich weniger zu nehmen, damit für andere mehr da ist.
Diese stillen Augenblicke der Liebe sind nichts Dramatisches, aber sie sind machtvoll. Sie lassen den anderen fühlen, daß er oder sie umsorgt, wertgeschätzt, ja geliebt wird.

So beginnt eine größere Umwandlung, sowohl in unserem eigenen Umfeld, mit unseren Nachbarn, unserer Familie, unserer Kirche — oder in den drängenden und oft hoffnungslos anmutenden Krisen in der Ferne. Egal wie groß oder klein die Situation ist, wir können sicher sein, daß sich das Leben zum Besseren entwickelt, wenn wir mit christusgleicher Liebe in dem höchsten Maße antworten, in dem es uns möglich ist.

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