Im 12. Kapitel der Apostelgeschichte wird von der Befreiung des Apostels Petrus aus dem Gefängnis berichtet. Als ich neulich diese Geschichte las, hat mich überrascht, daß die Gemeinde, die die ganze Zeit für Petrus gebetet hatte, „entsetzt“ war, als dieser plötzlich vor ihnen stand. Sie hatten doch die ganze Zeit gebetet — nicht wahr? Und dann entsetzten sie sich, daß ihr Gebet erhört wurde? Merkwürdig, dachte ich und begann über diese Geschichte nachzudenken. Mir wurde klar: Sie waren entsetzt, weil sie die Möglichkeit, daß er ganz einfach und vollkommen frei sein könnte, wohl gar nicht in Betracht gezogen hatten!
Schauen wir uns diese Geschichte doch einmal genauer an:
Die junge Christengemeinde und ihre Anführer waren durch die Willkür des Herodes einer Welle der Verfolgung ausgesetzt. Etliche waren bereits gefangen genommen und einer, nämlich Jakobus, war sogar schon hingerichtet worden. Als in dieser Situation nun Petrus ins Gefängnis geworfen wurde, muss der Gemeinde schnell klar gewesen sein, welches Schicksal ihn erwarten würde. Ich kann mir vorstellen, daß sie in großer Angst waren und voller Verzweiflung sich sozusagen als letzte Hoffnung an das Gebet klammerten.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.