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Herold classics

In dieser Serie veröffentlicht Der Herold der Christlichen Wissenschaft Artikel aus der Anfangszeit der Christlichen Wissenschaft in Deutschland, die in den ersten Jahrzehnten in dieser Zeitschrift erschienen sind. Die Auswahl wurde im Wesentlichen durch unsere Leserinnen und Leser geprägt, die uns auf für sie hilfreiche und wertvolle Beiträge hingewiesen haben. Die Artikel sind Abschriften, da der direkte Nachdruck in Frakturschrift aus Gründen der besseren Lesbarkeit nicht sinnvoll erschien. Die Artikel sind unbearbeitet und geben den Text wider, wie er in den damaligen Herold-Ausgaben erschienen ist.

Da sich die Länge der Beiträge zum Teil erheblich unterscheidet, laden wir Sie ein, jeweils einen Artikel vollständig in der gedruckten Herold-Ausgabe zu lesen. Vom zweiten wird bisweilen nur der erste Teil hier zu lesen sein. Der vollständige Text erscheint regelmäßig in unserer Internet-Ausgabe unter www.heroldcw.com.

CLASSiCS 1917

Das Prinzip nach christlich-wissenschaftlicher Auslegung

Aus der Mai 2007-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Gründer des Christentums erklärte: „Dasist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christ, erkennen." Der wirkliche, dauernde und harmonische Zustand des Seins, nach dem die ganze Menschheit strebt, ist nur durch ein richtiges Verständnis von göttlicher Ursache und Wirkung erreichbar. Jesus erklärte: „Gott ist Geist," und ein andermal: „Der Geist ist's, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze." In Gott den einen Geist sehen und sich bewußt werden, daß der Geist lebendig macht, daß der Geist allein alle Wirklichkeit erschafft, und daß das Wesen der Dinge in nichts vom Fleisch oder von der Materie abhängt–diese Anschauung kommt in obigem Text zum Ausdruck.

Mrs. Eddy braucht das Wort Prinzip in ihrer Erklärung von Gott. Die Einwendungen der Theologen gegen diese Bezeichnung für die Gottheit sind ohne Zweifel auf eine ererbte Anschauung von Gott als einem körperlichen Wesen zurückzuführen und nicht auf biblische Darstellungen vom göttlichen Wesen. Das Wort Prinzip entspricht dem lateinischen principium, welches Anfang, Grund, Ursprung oder Urstoff bedeutet. Mrs. Eddy hat nicht versucht, ihr volles Verständnis vom Wesen Gottes in einen einzigen Ausdruck hineinzulegen, sondern sie gebraucht eine Anzahl von Synonymen, von denen jedes eine besondere Eigenschaft der Gottheit bezeichnet, die nach allgemeiner Ansicht nicht durch die andern zum Ausdruck kommt. Und so sind ihre Bezeichnungen für Gott nicht nur genau, sondern auch umfassend und allgemein verständlich.

Der Ausdruck Prinzip, wie er in der Christlichen Wissenschaft gebraucht wird, bedeutet, daß Gott der Anfang, der Grund, der Ursprung, die einzige Ursache ist. Dies stimmt überein mit der Bibel, die da lehrt, daß Gott „das A und das O" ist, der Anfang und das Ende alles wirklichen Seins. Nichts hat einen Anfang außer dem von Gott Geschaffenen, und nichts kann dem von Gott Geschaffenen hinzugetan werden. Gott hat nichts hervorgebracht, was hernach durch eine andre Macht vollendet werden müßte. Er ist der alleinige Urheber, und Seine Schöpfung ist schon am Anfang beendet. Die Erkenntnis von Gott als der einzigen Ursache, verbunden mit einer richtigen Anschauung über das Wesen dieser Ursache läßt nur einen Schluß zu über das Wesen der Schöpfung – der Schöpfung nämlich, die jenseits alles Sinnenzeugnisses liegt.

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