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Christlich-wissenschaftliche Pflege — eine aktuelle Alternative!?

Aus der August 2007-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Rahmen der allgemeinen Diskussion über die Gesundheitsreform gibt es häufiger Medienberichte über die Verhältnisse in Krankenhäusern und in allgemeinen Pflegeheimen. Es wird z. B. darauf hingewiesen, welche Auswirkungen der Kostendruck auf das Pflegepersonal bezüglich des Zeitaufwandes pro Patient hat. Die knapp kalkulierten Zeiten können manchmal bis hin zur Vernachlässigung von Patienten führen. Es ist sicher unstrittig, dass Hinwendung und Fürsorge angemessene Zeit brauchen und den Heilungsprozess unterstützen.

Der christliche Gedanke der Nächstenliebe enthält auch eine heilende Komponente. In der Bibel gibt Jesus Christus ein Gleichnis über den Barmherzigen Samariter (Lukas 10). Die Selbstverständlichkeit, die Reise zu unterbrechen, anzuhalten, quasi Erste Hilfe zu leisten, weder Kosten noch Zeit zu scheuen, den Wirt zu bezahlen etc. sind aus heutiger Sicht beeindruckend und könnten als Beispiel dienen.

Die Gründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy, war offen für eine praktische und liebevolle Fürsorge, die auch in einer umfassenden Fürsorge für die menschlichen Bedürfnisse zum Ausdruck kommt. Sie war überzeugt, dass die Heilung dadurch beschleunigt wird. Im Kirchenhandbuch auf S. 49 Artikel VIII, Abs. 31 definiert sie die Aufgaben eines christlich-wissenschaftlichen Pflegers oder Pflegerin. Sie befürwortete auch die Einrichtung von christlich-wissenschaftlichen Pflegeheimen. Für alle, die sich auf Heilung durch Gebet verlassen, ist im Pflegefall die christlich-wissenschaftliche Pflege eine gute und aktuelle Alternative.

Vor einem guten Jahr waren meine Frau und ich für sieben Tage nach London gereist, um unseren Sohn und andere Verwandte aus Südafrika zu treffen. Nach zwei Tagen erlebte ich dann plötzlich recht heftige Verdauungsstörungen. Meine Frau und unser Sohn waren deshalb allein in der Stadt geblieben. Doch die Situation spitzte sich noch zu, auf dem Weg zur Toilette war ich mehrfach ohnmächtig umgefallen. Nun rief ich meine Frau an und sie kam sofort. Wir kontaktierten einen befreundeten Praktiker in London und baten ihn um Unterstützung durch Gebet. Obwohl ich plötzliche Krämpfe in den Händen und Beinen hatte, war ich eigentlich frei von Angst. Der Gedanke, immer in der vollkommenen Liebe zu sein, den er mir vermittelt hatte, trug mich. Aber ich musste wohl einen sehr erschütternden Eindruck machen, denn meine Familie bekam es mit der Angst zu tun.

Da besprach meine Frau mit dem Praktiker die Möglichkeit, mich in ein christlichwissenschaftliches Pflegeheim zu bringen. Da es aber schon Sonnabendabend war, schien es schwierig zu sein, einen Platz in einem solchen zu finden. Plötzlich kam meiner Frau die Idee, eine befreundete christlich-wissenschaftliche Pflegerin anzurufen und um Rat zu fragen. Sie kam umgehend mit ihrem Mann zu uns — mittlerweile war es Mitternacht geworden — und nach einem kurzen Gespräch bot sie uns an, in ihr Haus zu kommen. Wir stimmten dankbar zu. Die liebevolle Fürsorge, die uns hier entgegengebracht wurde, entspannte die ganze Lage. Meiner Frau fiel ein Stein vom Herzen und auch ich spürte die Entspannung. Nach einer Stunde Autofahrt erreichten wir das Haus und ich fand mich in einem schönen Gästezimmer wieder. Zu dieser Zeit war es für mich sehr schmerzhaft, mich im Bett umzudrehen oder aufzustehen. Ich war ängstlich, etwas zu essen, um keine ungemütlichen Reaktionen meiner Verdauungsorgane hervorzurufen. Die Pflegerin bestärkte mich, diese Angst zu überwinden und ermutigte mich, etwas Porridge (Haferbrei, ein britisches Nationalgericht) zu essen.

So lernte ich verschiedene Arten von Porridge kennen und mein Magen akzeptierte diese Art von Nahrung. Die humorvolle und aufmunternde Art einschließlich der praktischen Hilfen der Pflegerin und die Zusammenarbeit mit dem Praktiker gaben mir und meiner Frau ein Gefühl der Geborgenheit. Auf der einen Seite beanspruchten wir, dass das äußerliche Bild eines hilfsbedürftigen Patienten nicht mein wahres Bild ist. Auf der anderen Seite ermunterte mich die Pflegerin immer wieder, meine Gedanken aktiv darauf auszurichten, meine Vollkommenheit zu beanspruchen. Diese Atmosphäre förderte die Heilung spürbar. Nach zwei Tagen waren die Schmerzen beim Aufstehen und Umdrehen deutlich geringer. Ich konnte allein die Treppe nach unten gehen, um dort zu frühstücken oder mich für eine Weile an den Gesprächen zu beteiligen. Am dritten Tag konnten wir auch einen zweistündigen Besuch bei meinen südafrikanischen Verwandten machen. Für den nächsten Tag war unser Rückflug geplant und mit einiger Unterstützung kamen wir gut zu Hause an.

Auf der einen Seite beanspruchten wir, dass das äußerliche Bild eines hilfsbedürftigen Patienten nicht mein wahres Bild ist. Auf der anderen Seite ermunterte mich die Pflegerin immer wieder, meine Gedanken aktiv darauf auszurichten, meine Vollkommenheit zu beanspruchen.

Mein Aufenthalt im Hause der Pflegerin hatte genau in ihren Zeitplan gepasst, denn am nächsten Tag hatte sie eine andere Verpflichtung.

Dieses Erlebnis war für uns ein ganz besonderer Beweis der göttlichen Liebe und Fürsorge. Ich hatte die Idee des christlich-wissenschaftlichen Pflegens immer für wichtig und unterstützenswert gehalten, sie aber in über 40 Jahren aktiver Praxis der Christlichen Wissenschaft noch nie in Anspruch nehmen müssen. Es ist sicher auch nicht unbedingt nötig, eine solche Erfahrung zu machen, aber es stärkt die Überzeugung, da diese Art der Pflege ein ganz spezieller Ausdruck von Weisheit und Liebe ist.

Auch in Deutschland und der Schweiz stehen christlich-wissenschaftliche Pflegerinnen und Pfleger zur Verfügung, die auch im Herold eingetragen sind. Außerdem gibt es Pflegedienste (Vereine, in denem Christliche Wissenschaftler Mitglied werden können), die diese unterstützen, sowohl metaphysisch als auch finanziell. In Pflegeheimen der Christlichen Wissenschaft können Patienten bei Bedarf rund um die Uhr gepflegt werden, wobei die Pflegerinnen und Pfleger keinen verordneten Zeitdruck haben.

Auch in Deutschland und der Schweiz stehen christlich-wissenschaftliche Pflegerinnen und Pfleger zur Verfügung, die auch im Herold eingetragen sind. Außerdem gibt es Pflegedienste (Vereine, in denen Christliche Wissenschaftler Mitglied werden können), die diese unterstützen, sowohl metaphysisch als auch finanziell.

Nächstenliebe ist die Grundlage für alle menschlichen Schritte, die zum Pflegen erforderlich sind.

In dem Maße, wie es uns gelingt christlich-wissenschaftliches Pflegen erfolgreich zu praktizieren, wird dies ausstrahlen.

Fangen wir bei uns selbst an — das Beispiel des, Barmherzigen Samariters' ist ein gutes Vorbild.

Ein Zitat aus dem Kirchenhandbuch (S. 60) von Mary Baker Eddy fällt mir in diesem Zusammenhang ein: „Dankbarkeit und Liebe sollte jeden Tag alle Jahre hindurch in allen Herzen wohnen. Jene heiligen Worte unseres geliebten Meisters:, Lass die Toten ihre Toten begraben!' und, Folge du mir nach!' regen zu täglicher christlicher Fürsorge für die Lebenden an, durch die wir unserem auferstandenen Herrn nacheifern sollten.“

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