Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Wir brauchen geistige Werte!

Aus der November 2008-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als ich kürzlich den Fernseher anmachte, sah ich eine Gruppe von Politikern und Journalisten, die über eine neue Regierung nach einer Wahl diskutierten. Plötzlich rief jemand in den Raum: „Was wir brauchen, das sind geistige Werte!“

Das hat mich angespornt darüber nachzudenken: „Was sind geistige Werte?“ Sind es nicht Ideen, die aus einer geistigen Quelle kommen, die wir Gott oder das göttliche Gemüt nennen können? Oder sind es göttliche Eigenschaften, die uns selbst und unserer Umgebung zum Guten dienen. Auch der Glaube gehört zu den geistigen Werten. Nicht der blinde Glaube, sondern der Glaube, der auf dem Verständnis der Wahrheit beruht. Der Glaube an das absolute Gute.

Den Wert eines solchen Glaubens kann man nicht hoch genug einschätzen, denn er verändert unser Denken und stellt es auf eine höhere geistigere Ebene. Dadurch bekommt man einen erweiterten objektiven Ausblick. Begrenzung und Mangelgedanken verlieren ihre Bedeutung.

Da es nur einen Schöpfer, Gott, gibt, muss Seine Schöpfung, derMensch und das Weltall sich aus geistigen Ideen zusammensetzen. Hierzu schrieb Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin von Christian Science (Christliche Wissenschaft), in ihrem Hauptwerk Wissenschaft und Gesundheit mit Schüssel zur Heiligen Schrift auf S. 503: „'Gott ist Alles-in-allem', und das Licht der immer-gegenwärtigen Liebe erleuchtet das Universum. Daher das ewige Wunder, dass der unendliche Raum mit Gottes Ideen bevölkert ist, die Ihn in zahllosen geistigen Formen widerspiegeln.“ Was für ein Reichtum! Wir können mit diesen wertvollen Ideen arbeiten, sie stehen uns immer zur Verfügung. Wir bezweifeln nicht, dass es eine göttliche Intelligenz gibt, die uns führt, die richtigen Entscheidungen zu treffen und mit Weisheit und Umsicht zu handeln und unsere Beweggründe zu prüfen, ob sie zum allgemeinen Wohl und Fortschritt der Menschheit dienen.

In der Bibel im Brief an die Hebräer (Kapitel 11) heißt es: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“

Der Schreiber sprach hier nicht von blindem Glauben, sondern von einer festen Zuversicht, Gewissheit oder Überzeugung, dass es eine Allmacht gibt, die alle Entwicklungen unseres Lebens in der Hand hält. Auf dieses absolute Gute kann man sich verlassen! Es stillt unser Verlangen, die geistigen Werte des Lebens und der Liebe besser zu verstehen.

Nun mag jemand sagen, das ist alles schön und gut, aber wie kann ich an das Gute glauben, wenn ich schon so lange arbeitslos bin und bis heute keinen Arbeitsplatz gefunden habe? Oder durch die schlimmen Naturkatastrophen haben meine Familie und ich große Verluste erlitten! Wo ist hier das Gute? Die ganze Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein. Es sieht so aus, als ob das Gleichgewicht in der Welt verloren gegangen sei. Was ist die Ursache für dieses Chaos? Wo finden wir die Antwort auf die vielen Fragen? Die Antwort liegt im Gebet. Das Gebet in der Christlichen Wissenschaft ist eine dankbare Anerkennung dessen, was der eine große Schöpfer schon geschaffen hat. So heißt es in der Bibel (1. Mose 1): „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ Der Mensch und das Universum sind Gottes sehr gute Schöpfung.

Diese dankbare Anerkennung für Gottes Schöpfung stellt das Gleichgewicht und die Zuversicht in unserem eigenen Bewusstsein wieder her und gibt uns die innere Ruhe, um zu überlegen, was der nächste Schritt ist, den wir tun können, um einen Neuanfang zu wagen. Ja, Dankbarkeit ist ein großes Heilmittel.

Zuerst sollte man sich von den schlimmen Bildern abwenden, uns oftmals in den Medien gezeigt werden, und mit Vertrauen unser Bewusstsein auf das richten, was uns mit dem Guten verbindet. Denn der Aufbau beginnt im individuellen Bewusstsein. Die eine geistige Macht, die alles lenkt und leitet, gibt uns den moralischen Mut, auch solche Probleme zu lösen, die scheinbar unüberwindlich sind. Christus Jesus sagte: „Bei Gott sind alle Dinge möglich.“ (Matthäus 19)

Gebet wirkt, wenn es ernsthaft ist. Das heißt, wir bekommen sicherlich Antworten auf unsere Fragen, wenn wir demütig lauschen und unsere eigene persönliche Vorstellung, wie eine Lösung aussehen sollte, aufgeben. Die innere Gewissheit, dass es eine Lösung gibt, nimmt allen Zweifel von uns.

Nur mit liebevollem Einfühlungsvermögen kann man all diesen Fragen begegnen. Christus Jesus lehrte durch seine Heilungen und durch seine Auferstehung, dass Gott das einzige Leben ist, unzerstörbar und ewig. Dieses Leben trägt alles in sich, was individuell zu jedem Menschen gehört. Es ist die Liebe selbst, die alles heilen und erneuern kann, die uns tröstet und unsere mentalen und fleischlichen „Wunden“ verbindet. Die Liebe Gottes lässt niemanden untergehen.

In Wissenschaft und Gesundheit schrieb Mary Baker Eddy: „Geist, Gott, sammelt ungeformte Gedanken in ihre geeigneten Kanäle und entfaltet diese Gedanken, so wie Er die Blütenblätter eines heiligen Vorhabens entfaltet, damit das Vorhaben erscheine.“ (S. 506)

Um dem Fortschritt nicht im Wege zu stehen, muss unser Bewusstsein frei sein von negativem Denken. Sonst ist es schwierig, sich gedanklich zu erheben. Furchtgedanken kann man gleich von Anfang an aus dem Bewusstsein entfernen. Mut, Entschlossenheit, klare gedankliche Überlegungen, geistige Intelligenz und Zuversicht sind Eigenschaften, die unentbehrlich sind, um ein Werk in Angriff zu nehmen. Und jeder Mensch spiegelt genau diese Eigenschaften wider.

Diese Eigenschaften hatte auch ein Mann mit Namen Nehemia. Seine Geschichte finden Sie in der Bibel im alten Testament. Er war ein Fürst und war in Gefangenschaft geraten auf der Festung Susa. Er wurde zum Mundschenk des Königs ernannt. Als seine Brüder kamen und ihm erzählten, dass die Mauern Jerusalems in Trümmern lagen, wurde er sehr traurig, weinte und betete tagelang zu Gott. Es kam ihm der Gedanke, hinzuziehen und die Mauern Jerusalems wiederaufzubauen. Da er im Dienst des Königs war, brauchte er die Genehmigung des Königs, um diese Aufgabe zu erfüllen.

So zog er nach Jerusalem. Er sagte keinem Menschen, was er vorhatte, allerdings zweifelte er keinen Augenblick daran, dass ihm das Werk gelingen werde. Er ließ sich nicht abhalten, obwohl die Feinde ringsumher versuchten, dieses Werk zunichte zu machen und gegen Nehemia zu streiten. Aber er und seine Männer waren sehr wachsam und beteten Tag und Nacht zu ihrem Gott.

Sie stellten überall Wachen auf, um sich zu schützen bis das Werk vollendet war. Nehemia handelte unerschrocken, ohne Furcht, mit Mut, Weisheit, Umsicht und Liebe zu einem großen Werk und vertraute Gott, um seine Aufgabe zu vollenden. Es waren göttliche Eigenschaften, die Nehemia in großem Maße ausdrückte. Hätte er einen Augenblick gezweifelt, dann hätten seine Feinde die Übermacht gehabt. Doch die Mauer wurde in zweiundfünfzig Tagen fertig! (Nehemia 6)

Der Glaube und das Vertrauen, dass uns ein Werk gelingen wird, spielt bei einem Neuanfang eine große Rolle! Furchtlosigkeit und Geduld geben uns geistige Stärke, wenn wir nicht nachlassen und nicht aufgeben, ganz gleich, was sich uns in den Weg stellt! Und so werden wir jeden Augenblick mit neuen und frischen ldeen versorgt.

Dabei ist es sehr wichtig zu verstehen, dass wir nicht alleine sind in diesem Kampf. Das Gesetz der Liebe, das immer in Tätigkeit ist und uns kraftvoll zur Seite steht, wenn wir eine große Aufgabe zu erfüllen haben, ist immer da und verlässt uns niemals.

Geistige Werte sind in dem geistig Guten verankert. Es sind Engelsgedanken, die individuell zu uns kommen, wenn wir sie brauchen. Sie segnen und strahlen eine gute und heilende Atmosphäre auf unsere Umgebung aus. Geistige Werte sind nicht von Personen oder Zeit abhängig. Sie sind auch nicht an gewisse Umstände gebunden.

Eine Freundin von mir hatte vor vielen Jahren alles verloren. Ihre Familie, ihr Heim, ihre Versorgung, ihre Freunde. Aber sie hatte Christian Science gefunden. Und durch viel Geduld und Demut lernte sie durch ihr Studium dieser Wissenschaft, das geistig Gute zu schätzen und lieben.

Ihre Gedanken, ihre Beweggründe und ihr Streben mussten auf eine geistigere Grundlage gestellt werden und ihre Handlungen mussten liebevoller und selbstloser von dieser Grundlage ausgehen. Ihr Leben wurde freudiger und erfolgreicher. Sie hatte materielle Werte verloren, doch sie bekam alles Gute wieder zurück.

Ihr Denken erreichte den geistigen Standpunkt und sie erkannte, dass Ideen nicht verloren gehen können und dass das Gute uns immer zur Verfügung steht. Es erfordert manchmal mehr Geduld und Hingabe und ein geistiges Wachstum unseres Charakters, um zu erkennen, wie wunderbar Gottes Führung ist.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / November 2008

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.