Es war Dezember, meine Schwester war mit ihrer Familie zu Besuch gekommen und wir steckten mitten in den Vorbereitungen für ein friedliches Familienfest.
Natürlich schien es wieder einmal so, als gäbe es viel zu viel zu tun.
Meine Schwester bekam eine Erkältung, ihre Kinder husteten und sie bat mich, ihnen durch Gebet zu helfen. Aber ich schien keinen Erfolg zu haben und schließlich wurde ich selber krank.
Jetzt fing ich an still zu werden und mir zu überlegen, was Weihnachten eigentlich für mich bedeutete. Der Advent war die Zeit der Erwartung, die Zeit der Freude.
Aber was war es, was ich von Weihnachten erwartete?
In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy las ich den Satz: „, Gott mit uns' – ein göttlicher Einfluss, der im menschlichen Bewusstsein immer gegenwärtig ist ...". (S. xi) War das nicht genau das, was Jesus uns gebracht hatte? Den heilenden Einfluss in unserem Denken. Daran hielt ich fest. Ja, der heilende Einfluss des Christus sollte neu sichtbar werden und hier wurde mir versprochen, dass er immer gegenwärtig ist.
Ich bekam einen Anruf von einer Bekannten, die eine Erkältung hatte und mich bat für sie zu beten, weil doch bald Weihnachten war und es noch so viel zu tun gab ...
Selbstverständlich erklärte ich mich bereit ihr zu helfen, obwohl ich mich doch selber genauso fühlte – oder gerade deswegen? Und ich betete weiter und hielt an dem heilenden Einfluss des Christus fest, der in mir geboren würde.
Als ich in der Nacht vor lauter Husten nicht mehr schlafen konnte, stand ich auf und fand folgende Aussage von Mrs. Eddy: „Unberührt inmitten des lärmenden Zeugnisses der materiellen Sinne entfaltet die allzeit erhöhte Wissenschaft den Sterblichen das unwandelbare, harmonische, göttliche Prinzip – entfaltet sie Leben und das Universum als immer gegenwärtig und ewig." (WuG, S. 306)
Am nächsten Tag backte ich mit meiner Nichte und meinem Neffen Plätzchen und wir husteten im Chor. Ja, dachte ich, dies ist wirklich ein lärmendes Zeugnis des materiellen Sinnes! Wie gut ist es doch zu wissen, dass sich der heilende Einfluss des Christus trotzdem – oder gerade deswegen? – entfaltet.
Am Abend rief meine Bekannte an, es ging ihr wieder besser, aber ich selbst hustete immer noch und ich wollte doch so gerne Weihnachtslieder singen.
Aber war nicht der heilende Einfluss immer gegenwärtig?
Am nächsten Tag, einem Sonntag, konnten wir alle gemeinsam mit Freunden wunderschöne Weihnachtslieder singen. Zwei Tage später waren alle Vorbereitungen erledigt und wir feierten ein friedliches Fest – in völliger Gesundheit und großer Dankbarkeit.
Der heilende Einfluss des Christus war angekommen und der „lärmende Einfluss" der materiellen Sinne war verschwunden.
Und auch wenn ich weiß, dass der Christus jeden Tag in mir neu geboren wird und dass sein heilender Einfluss immer in meinem Bewusstsein gegenwärtig ist, freue ich mich doch schon auf die nächste Adventszeit und die Erwartung der Freude und des Friedens.