Phillips Brooks, ein Episkopalpriester in Philadelphia, besuchte 1865 das Heilige Land. Man erzählt sich, dass er vom friedlichen Anblick Bethlehems, der sich ihm am Weihnachtsabend von den Hügeln der Umgebung aus bot, derart inspiriert war, dass er dies später zu Papier brachte. Das Ergebnis war das Weihnachtslied „Oh kleines Städtchen Bethlehem", dessen erste Strophe wie folgt lautet:
Oh kleines Städtchen
Bethlehem,
Wie still erscheinst du mir;
Du schlummerst tief,
und schweigend gehn
Die Sterne über dir.
Doch in das Dunkel scheinet
Das Licht der Ewigkeit;
In dir wird heute Nacht erfüllt
Das Hoffen aller Zeit.
(Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 222)
Diese Worte der Hoffnung und des Friedens sind – etwa 140 Jahre später – bestens bekannt und beliebt. Und doch sind Begriffe wie Hoffnung und Frieden normalerweise eher nicht die Wörter, die einem in den Sinn kommen, wenn man an das heutige moderne Bethlehem und die Gemeinden in der Umgebung denkt. Es ist eher ein Bild von scharfen Missklängen statt von Harmonie, brutaler Rache statt Vergebung, angespannter Rivalität statt brüderlichem Miteinander. Wo ist das Versprechen von Frieden und „Wohlgefallen gegenüber den Menschen"? Wo ist das „Licht der Ewigkeit"?
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