Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.
Diese Zeile aus dem Psalm 34 war kürzlich der Goldene Text einer Wochenlektion. Die Frage, ob wir Gott tatsächlich „fürchten" müssen, hatte mich schon mehrmals beschäftigt und nun nahm ich dieses Zitat zum Anlass, einmal intensiver darüber nachzudenken. Dieses Eingangszitat ist ja noch verhältnismäßig sanft formuliert, der Engel und die Zusicherung von Schutz und Hilfe mildern die Aussage ab, aber wie soll man denn Sätze wie diesen verstehen: „...schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern"? (Philipper 2)
Müssen wir tatsächlich aus Furcht vor Gott zittern? Wenn man etwas fürchtet, dann erwartet man etwas Unangenehmes. Aber ist es denn wirklich beabsichtigt, dass wir von Gott etwas Unangenehmes erwarten sollten? Im 1. Johannesbrief lesen wir, dass Gott Liebe ist, das heißt, Er ist nicht nur ein lieber Gott, sondern Gott ist die Liebe selbst. Dies ist eine der großartigsten Aussagen der Bibel! Aber steht die Aufforderung, Gott zu fürchten, nicht im eklatanten Widerspruch zu Seiner Liebe? Nachdem ich in diversen Erklärungsbibeln und auch bei Mary Baker Eddy nachgeforscht habe, kann ich sagen: nein, das ist kein Widerspruch. Man muss nur, wie so oft, ganz genau hinschauen – und um es vorweg zu nehmen, es besteht ein großer Unterschied zwischen „Gott fürchten" und „sich vor Gott fürchten".
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