Lesen Sie den Geistesblitz Nr. 76 im März
Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel. Ich erinnere mich noch an die Schulstunde, in der uns der Physiklehrer mit diesem naturwissenschaftlichen Gesetz bekannt machete. Ein Lichtstrahl, der auf eine Fläche (z.B. einam Spiegel) trifft, wird im gleichen Winkel von dieser Fläche reflektiert.
Den gleichen Effekt kann man übrigens bei einem Ball beobachten, der in einem schrägen Winkel auf den Boden geworfen wird. Der Ball setzt seine Bewegung fort und prallt vom Boden im gleichen Winkel wieder hoch — sofern man Reibung und Drall außer Acht lässt.
Der Spiegel reflektiert den Lichtstrahl. Der Boden lässt den Ball wieder hochprallen. Lichtstrahl und Ball werden nicht Teil der jeweiligen Oberfläche, die dann einen neuen Ball oder Lichtstrahl produziert und wieder aussendet.
Diese Erkenntnis war mir kürzlich sehr hilfreich, als ich über die geistige Natur des Menschen nachdachte. Eine sterbliche Betrachtung des Menschen vermutet entweder die Geburt oder Gott als verantwortlich für das sterbliche Leben und definiert Gesundheit und Leben als
• individuell
• persönlich
• materiell
• abhängig vom sterblichen Körper.
Aber der Spiegel absorbiert nicht den Lichtstrahl, der Boden verschluckt nicht den Ball. Spiegel und Boden „besitzen“ den Strahl bzw. Ball nicht. In gleicher Weise „besitzen“ oder absorbieren wir nicht einen Teil des göttlichen Lebens. Wir drücken es vielmehr aus.
Gesundheit und Leben sind weder durch unsere Geburt unser persönlicher materieller Besitz geworden, noch gehen sie jemals in die Materie ein. Gott ist Geist, die Quelle des Lebens. Er ist
• unteilbar
• unendliche Individualität
• allgegenwärtig
• geistig.
Der Glaube, ein von Gott gegebenes aber doch von Gott getrenntes Leben zu haben, bringt ein Gefühl von Belastung und Verantwortung. Aber es gibt kein von Gott getrenntes Leben. Gott ist das eine Leben. Es geht nie in die Materie ein und wird von ihr auch nicht absorbiert. Gott gibt uns kein Leben, Er ist unser Leber, Er ist unsere Gesundheit.
Sie und ich sind in unserer wahren Natur das Bild und Gleichnis Gottes, Seine Widerspiegelung. Und weil wir Gott widerspiegeln, reflektieren wir auch individuell Gottes Attribute. Und zwar beständig und verlässlich.