Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Spiritualität & Heilen

Sicher im Geist

Aus der Juni 2008-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn ich Ann Stewart mit einem Wort beschreiben müsste, wäre es dann wohl Abenteurerin.

So sagte zum Beispiel eine ihrer Schülerinnen in der Christlichen Wissenschaft, als ich ihr erzählte, ich hätte bald ein Interview mit Mrs. Stewart: „Sie ermutigt uns auf jeden Fall dazu, ins Becken zu gehen und zu schwimmen, statt neben dem Schwimmbecken zu sitzen und darüber zu reden.“

Diese Qualität, wirklich zu leben – das Leben aufzunehmen und alles aufzusaugen – anstatt nur darüber nachzudenken oder Hypothesen über die tiefgreifendsten Fragen des Lebens aufzustellen, sagt uns alles über Mrs. Stewarts Handlungsweise. Nachdem Mrs. Stewart ihren Hochschulabschluss in Englisch und dem Nebenfach Geschichte an der DePauw Universität in Indiana gemacht hatte, ging sie auf eine sechswöchige Reise durch Deutschland. Aber diese sechs Wochen weitete sie in einen zweijährigen Aufenthalt bei ihrer Lieblingstante und ihrem Lieblingsonkel aus, die zu der Zeit in Genf lebten. Mrs. Stewart erzählt folgende Geschichte: „Dies war eine ganz besondere Tante. Als junge Frau war sie von starkem Asthma geheilt worden, nachdem ein Freund ihr vorgeschlagen hatte, die Christliche Wissenschaft auszuprobieren. Als ich Kleinkind war, wurde bei mir eine zerebrale Meningitis diagnostiziert. Niemand erwartete, dass ich überleben würde, und meine Mutter schickte ein sehr knappes Telegramm an Tante Edith: Ann stirbt ,bitte hilf!' Und sie half. Sie gab mir eine christlich–wissenschaftliche Behandlung und am nächsten Morgen war ich geheilt. Mir wurde erzählt, dass der Arzt so gerührt war, dass er sich auf einen Stuhl setzte und weinte.“

In der Schweiz entdeckte Mrs. Stewart das Bergsteigen und das Skifahren – und beides wurde zu einer Freizeitbeschäftigung, die sie ihr Leben lang begleitet. Und die Abenteurerin in ihr? Sie erzählt: „Als ich dort war, stieg ich auf das Matterhorn, aber ich sagte niemandem etwas davon. Ein paar Tage danach erhielt ich einen Brief von meiner Mutter: ,Steige nicht auf das Matterhorn!' “ Anscheinend kannte ihre Mutter den Hang ihrer Tochter, auf die höchsten Gipfel zu steigen – sogar auf die echten.

Nach ihrer Rückkehr in die USA lebte Mrs. Stewart in New York und arbeitete in der Mode- und und Werbebranche. Später heiratete sie und hatte Familie. Irgendwann versuchten andere sie zu bewegen, sich um ein öffentliches Amt zu bewerben. Und an diesem Punkt erkannte sie, dass sie nur eines machen wollte: in die öffentliche Vollzeitpraxis der Christlichen Wissenschaft gehen. Sie sagt, dies war eine Entscheidung, die sie nie bereut hat. Sie begann 1974 im Journal zu inserieren und 1979 wurde sie Lehrerin der Christlichen Wissenschaft. Sie reist gern (sie kam vor kurzem aus Ägypten und anderen Ländern der Erde zurück), und lebt in Los Altos, Kalifornien, wo sie auch gelegentlich in ihre geliebten Sierra Mountains fährt, um zu wandern, Ski zu fahren und andere Abenteuer zu erleben.

Wir sprachen vor kurzem über Mrs. Stewarts Fähigkeiten, die Lektionen, die sie studiert und über die sie betet, zu nutzen und sie in die Heilpraxis umzusetzen. Als ein Mensch, der das Leben in vollen Zügen annimmt, versteht Mrs. Stewart, dass unser unantastbarer Schutz vor Gefahren im metaphysischen und nicht im physischen Bereich liegt. Hier sind Auszüge aus unserer Unterhaltung.

Mrs. Stewart, lassen Sie uns über den Zustand der Welt reden. Die Menschen rund um den Globus sind allen möglichen Ängsten ausgesetzt, von Angst um die persönliche Sicherheit bis hin zu Angst vor Terrorangriffen, über die wir in den Nachrichten hören und sehen. Was glauben Sie, als Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, wie die Menschen diesen Ängsten begegnen und wie sie auf praktische Weise damit umgehen können?

Das kribbelige Gefühl von Gefahr, das durch diese Zustände hervorgerufen wird, erinnert mich an den Ausruf Jeremias: „Wir hofften, es sollte Friede werden, aber es kommt nichts Gutes; wir hofften, wir sollten heil werden, aber siehe, es ist Schrecken da.“ (Jeremia 8) Hier in den USA rufen die Menschen die Nummer 911 an, wenn sie in Schwierigkeiten sind. Aber ich denke immer an eine andere Notfallnummer 911 – den 91. Psalm, erster Vers – 91:1. Da steht: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt.“ Und im zweiten Vers geht es weiter: „Der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“ Wie der Psalmist so glaube auch ich, dass es für uns am praktischsten ist, in Gottes Allmacht Zuflucht zu suchen und auf sie zu vertrauen. Und ich sage praktisch, weil ich erlebt habe, dass wissenschaftliches Gebet zu konkreten Ergebnissen führt.

Gottes Hilfe ernsthaft zu suchen – „zur Zeit“ und „zur Unzeit“, wie uns der Apostel Paulus erinnert (2. Timotheus 4) – bedeutet ein Leben in Gebet zu führen. Wir erkennen, dass wir anfangen, dieses Leben zu leben, wenn die Unterscheidung zwischen Gebet und dem Rest unseres Lebens anfängt sich aufzulösen. Dieses gebetvolle Leben zu führen ist ganz gewiss ein sicherer Ort, an dem man sich aufhalten kann.

Was glauben Sie, was Paulus mit ,zur Zeit' und ,zur Unzeit' meinte?

Für mich bedeutet „zur Unzeit“, beten ganz egal, was gerade passiert. Gebet ist wie Atmen – Sie müssen nicht dazu aufgefordert werden, Sie tun es einfach!

In der Bibel steht „betet ohne Unterlass“ (1. Thessalonicher 5). Gebet hilft uns also zu wissen, dass wir deshalb immer sicher sind, weil Gott überall ist und wir uns immer in der Gegenwart Gottes befinden. Trotzdem sehen und erleben Menschen immer noch Gewalt und Gefahr in ihrer Nachbarschaft, ihrem Zuhause oder in den Nachrichten. Wie können wir diese Eindrücke und Erfahrungen damit in Einklang bringen, dass wir in der Gegenwart Gottes sicher sind?

Ich glaube nicht, dass wir dies in Einklang bringen können. Das Gute, dessen ich mir bewusst bin, ist anwesend, weil Gottes Anwesenheit eine wissenschaftliche Tatsache ist. Aber die geistige Tatsache wird ständig von den körperlichen Sinnen herausgefordert. Ich denke nicht, dass wir das, was wir in der göttlichen Wissenschaft als wahr erkannt haben, in Einklang mit der Erscheinung des Bösen bringen mössen, das so beständig in unserem Blickfeld steht. Das können wir tatsächlich gar nicht. Wenn wir von Gottes Standpunkt und Gottes Schöpfung ausgehen, ist das Böse jeglicher Art letztendlich nicht wirklich. Wenn ich damit anfange, es als wirklich zu sehen, und dann versuche es zu verändern, dann schaffe ich das nicht. Als Christlicher Wissenschaftler habe ich gelernt zwischen dem, was die Sinne mir als wahr darstellen, und dem, was ich unter der Wirklichkeit der Schöpfung Gottes verstehe, also dem, was ich über meine Identität und die Identität aller Menschen als Gottes Kind verstehe, zu unterscheiden. Wenn Sie daran festhalten, dass Gott die einzige Realität ist, bewirken Sie, dass der Irrtum – die Unwirklichkeit – verschwindet.

Meiner Meinung nach beten viele Menschen, um Gott zu bitten, die Dinge richtigzustellen oder sie vor Bösem und vor Gefahr zu schützen. Wie würde ein Christlicher Wissenschaftler beten?

Ich bitte Gott nicht, mir zu Hilfe zu kommen. Ich mache mir vielmehr bewusst, dass Gott genau hier ist. Trotz allem Anschein vom Gegenteil ist Gott, das Gute, immer gegenwärtig. Mein Fels ist das, was ich von Gott weiß – nicht das, was ich mit meinen Augen sehe. Wenn ich das, was ich mit meinen Augen sehe, nicht mit meinem Verständnis von Gott und dem, was Gott geschaffen hat, in Einklang bringen kann, dann weiß ich, dass das, was auch immer vor mir steht, nicht wirklich ist. Es hat keine Grundlage in der Wahrheit, also muss es ein Irrtum sein.

Wenn ich das, was ich mit meinen Augen sehe, nicht mit meinem Verständnis von Gott und dem, was Gott geschaffen hat, in Einklang bringen kann, dann weiß ich, dass das, was auch immer vor mir steht, nicht wirklich ist.

Meinen Sie nicht, das könnte so ausgelegt werden, als würde man in einer Seifenblase leben?

Um Himmels Willen, nein! Aber das Wort Blase erinnert mich an eine Geschichte. Ich hatte vor vielen Jahren einen Freund, der im Zweiten Weltkrieg zur Militärausbildung in Texas war. An einem freien Wochenende organisierte er sich eine Mitfluggelegenheit in einem Bombenflugzeug, das eine dieser „Blasen“ unter dem Flugzeug hatte, den Geschützträger. Da wurde er hineingesetzt.

Als er in dieser Luke saß, schaute er auf und sah die Bolzen, mit denen die Blase an dem Flugzeug befestigt war. Er dachte:, Hoffen wir mal, dass Rosie, the Riveter (in den USA eine Symbolfigur, für alle Frauen, die im 2. Weltkrieg als Flugzeugmonteure gearbeitet haben), wirklich wusste ,was sie tut.' Dann dachte er: „Aber das ist nur Zufall. Ich fürchte, dass etwas passieren könnte.“ Er erinnerte sich an diese Zeile aus Wissenschaft und Gesundheit: „Unfälle sind Gott unbekannt.“ (S. 424)

Aber er erkannte, dass er bis jetzt immer akzeptiert hatte, dass Zufälle möglich sind. Wissen Sie, es gab auf dem Militärstützpunkt nicht viel zu tun, also hatte er angefangen zu spielen. Aber als er hier saß, erkannte er, dass er nicht an die Gesetze des Zufalls glauben konnte, wenn es Spaß machte, und dann hier in dieser Blase sitzen und sich an ein anderes Gesetz wenden konnte, das behauptetet, Gott kenne keine Unfälle (oder Zufälle). Er erkannte: Wenn wir uns in die Fürsorge Gottes begeben, müssen wir verstehen, was diese Fürsorge alles umfasst – sie kann nie von einem Unfall gefährdet werden, sie ist nie Zufall. Fürsorge ist eine sichere Sache.

Sie meinen, man kann nicht herauspicken und wählen, wo das Gesetz wirken soll. Also hing seine Sicherheit nicht von Rosie, the Riveter, oder von den Bolzen ab?

Richtig. Sicherheit ist ein göttliches Gesetz.

Und in Einklang mit diesem Gesetz wäre er sogar geschützt gewesen, wenn die Blase sich gelöst hätte?

Im Leben geht es nicht um Unfälle oder Zufälle. Wir werden von Gott regiert. Wir werden von Prinzip und Liebe regiert.

Aber wenn wir es so machen, wie Sie sagen, und die Wirklichkeit dessen, was wir sehen, verneinen – wenn wir zum Beispiel etwas Furchtbares in den Nachrichten sehen und wir sagen: Das ist nicht wahr, ich weiß, dass Gott dort ist, also werden diese Menschen nicht wirklich in die Luft gesprengt – wie können wir dann diese Auffassung verständlich und praktikabel machen? Wir mögen wissen, dass es nicht wirklich ist. Aber was ist mit diesen Menschen, die in die Luft gesprengt wurden?

Wenn ich sage, dass es nicht wirklich ist, sage ich, dass ich das Böse nicht mit einem guten Gott in Einklang bringen kann. Und das versuche ich auch nicht. Wirklichkeit ist unsere gegenwärtige geistige Identität. Wenn ich also sage, dass Unfälle und Zufälle nicht wirklich sind, meine ich nicht, dass sie nicht auf menschlichen Schauplätzen auftreten. Ich sage, dass die wahre, unendliche Identität einer Person lebendig und gesund ist und weiterlebt. Ich glaube in der Tat, dass es keinen Tod gibt.

Gut, wenn wir dies praktisch umsetzen, können wir es dann auf ein Gesundheitsproblem, z. B. einen schlimmen Grippefall anwenden?

Wissenschaft und Gesundheit erinnert uns: „Seele kann niemals irgendetwas widerspiegeln, was geringer ist als Geist.“ (S. 477) – Seele steht hier als ein anderer Name für Gott. Um also unsere Gesundheit zu erhalten, müssen wir verstehen, dass das Denken den Körper einschließt und deshalb reagiert der Körper auf Gebet. Wenn der Körper eine objektive körperliche Substanz wäre, wie könnte eine geistige Behandlung ihn dann heilen? Sie könnte es nicht. Der Körper ist die Substanz der Seele und deshalb ist er arglos. Für mich ist das eine ganz andere Perspektive – den Körper als arglos zu sehen anstatt als einen potenziellen Störenfried.

Wir können und müssen uns jeden Tag selber schützen, indem wir den ständigen Fluss der negativen Gedanken und Bilder, die sich unserem Bewusstsein darbieten, anfechten. Der Körper ist arglos und gemäß unserem Lehrbuch nicht nur arglos, sondern auch hilflos. Warum hilflos? Weil der Körper niemals eigenständig handelt (siehe WuG, S. 162). Wir neigen dazu, unseren Körper zu fürchten, anstatt ihn zu verteidigen. Wir denken: „Oh, Körper, was machst du als Nächstes mit mir?“

In der Wissenschaft des Seins umfasst das Wort Körper geistige Eigenschaften und nicht körperliche Problem. Der Körper ist weder ein Container noch ein Beförderungsmittel. Er ist einfach eine Zweckmäßigkeit. Der Körper sagt, dass du bist, nicht, was du bist. Es ist eine Frage der Identität – die Frage, wie wir einander sehen. In Wissenschaft und Gesundheit steht: „Nimm Besitz von deinem Körper und regiere sein Fühlen und seine Funktionen.“ (S. 393) Oder anders ausgedrückt, nimm Besitz, gib die Voraussetzungen nicht jedes Mal auf, wenn das sterbliche Gemüt annimmt, dass du das haben könntest, was du gerade in dieser Anzeige gesehen hast. Regiere das Fühlen und die Funktionen des Körpers. Und hören Sie um Himmels Willen auf, Symptome im Internet nachzuschlagen.

Wenn Sie sagen: „Geben Sie den Körper nicht auf“, dann meinen Sie damit, wir sollen nicht alles hinnehmen, was eine Anzeige oder ein körperliches Bild uns zeigen?

Genau so ist es. Verteidigen Sie den Körper, anstatt alles hinzunehmen.

Wenn Sie also sagen „Geben Sie es nicht auf“, dann meinen Sie, wir sollen nicht hilflos zusehen?

Ja! Es ist Ihr eigener Körper, warum sollten Sie vor ihm Angst haben? Letztendlich sind Sie unschuldig daran, sterblich und materiell zu sein. Wenn ich an die Verteidiger einer Burg oder einer Stadt denke, dann reden die vor dem Angriff nicht lange über die Verteidigung. Sie bleiben da und verteidigen ihre Burg. Sie ziehen die Zugbrücke hoch. Ich sage immer, es kommt nicht erst Gott, dann der Körper, dann der Mensch. Es kommt erst Gott, dann der Mensch und dann der Körper. Der Körper ist eigentlich ein Sinnbild unserer geistigen Identität. Wenn Sie also beten, um sich vor jeglicher Art Angriff, Krankheit oder Bösem zu schützen, dann schützen Sie den höchsten Begriff Ihrer Identität hier auf dieser Erde. Und diese Identität steht unter der Regierung Gottes.

In der Wissenschaft des Seins umfasst das Wort Körper geistige Eigenschaften und nicht körperliche Probleme. Der Körper ist weder ein Container noch ein Beförderungsmittel. Er ist einfach eine Zweckmäßigkeit.

Dieser Gedanke, mit dem man seinen Körper verteidigt, ist auch eine Möglichkeit, seine Sicherheit zu verteidigen. Der Mann in der Geschützträgerblase unter dem Flugzeuger verstand etwas über das göttliche Gesetz. Indem er das tat, indem er die Möglichkeit eines möglichen Unfalls oder Zufalls in Frage stellte, verteidigte er seine Sicherheit. Das ist ein großartiges Beispiel dafür, wie man sich diese geistigen Ideen im täglichen Leben zunutze macht.

Ja, das ist wahr. Ich kann mich an eine Zeit erinnern, in der ich meinen Körper verteidigen musste. Vor vielen Jahren stellte ich fest, dass meine Haut nicht normal aussah. Sofort entschied ich mich, dies nicht als irgendeinen Teil meiner Identität zu akzeptieren. Ich erinnere mich daran, dass ich etwa so dachte: ,Dies ist meine Haut. Sie gehört nicht zu Angst. Sie gehört nicht zu einer medizinischen Theorie. Sie gehört zu mir. Und ich gehöre zu Gott.'

Dieser menschliche Körper würde sich der Veränderung meines Denkens anpassen. Dies war ein sehr bewusster und überlegter Wechsel meiner Sichtweise – indem ich mich nicht mehr als verletzlicher Sterblicher sah, sondern wusste, dass ich ausschließlich von Geist regiert wurde.

Ich sah mein ganzes Sein als rein und gesund und unschuldig. Ich erinnere mich, wie ich dastand und dachte: ,Warum um alles in der Welt, solltest du dich vor deiner eigenen Haut fürchten?' Dies kam mir einfach komisch vor. Später habe ich festgestellt, dass ich der Anweisung von Mary Baker Eddy gefolgt war, die ich bereits erwähnte: „Nimm Besitz von deinem Körper und regiere sein Fühlen und seine Funktionen.“ Ich werde nie vergessen, wie ich auf meinen Arm sah und dachte: ,Dies ist meine Haut. Sie wird mich nicht angreifen.' Wissen Sie, manche Menschen denken über ihren Körper wir über einen Hund, der sie angreift. Aber der Körper ist arglos. Ich erkannte, dass ich meinen Körper immer als arglos sehen musste. Als ich in meinem Denken den Gedanken meiner völligen Arglosigkeit deutlich aufgerichtet hatte, war der Zustand nach wenigen Tagen verschwunden.

Mrs. Stewart, diese Gedanken sind so wirksam praktisch anwendbar. Wie können wir anderen Menschen helfen, den Glauben an die Unabwendbarkeit des Bösen zu durchbrechen, ohne so zu klingen, als stünden wir jenseits des Wirklichkeit?

Die beste Antwort auf diese Frage ist, effektive Heilung zu demonstrieren. Hier ist noch ein anderes Beispiel. Vor einigen Jahren verbrachte ich die Danksagungswoche mit einigen Freunden in einer Hütte in den Bergen. Keiner von ihnen war Christlicher Wissenschaftler. Ich wachte eines Nachts auf und fühlte mich einigen akuten und sehr unangenehmen körperlichen Symptomen ausgesetzt. Ich fühlte mich, als würde mein Herz aus meiner Brust springen. Es tat nicht weh, es klopfte nur stark und schnell. Aber kein Gebet schien den richtigen Inhalt zu haben, um durchzudringen oder die körperliche Unruhe zu durchbrechen, und ich fing an mich zu fragen, ob irgendetwas diesen Zustand verändern könnte. In diesem Moment erkannte ich, dass ich verstehen musste, dass mein Körper nicht eigenständig tätig sein kann, anstatt zu versuchen, einen Körper zu beruhigen, der seine eigene Ordnung zu haben schien. Und als ich entschlossen meine eigentliche geistige Identität erkannte, wusste ich, dass ich nicht von einem Glauben an ein Leben in der Materie gefangen werden konnte. Dieser menschliche Körper würde sich der Veränderung meines Denkens anpassen. Dies war ein sehr bewusster und überlegter meiner Sichtweise – indem ich mich nicht mehr als verletzlicher Sterblicher sah, sondern wusste, dass ich ausschließlich von Geist regiert wurde. Und der Moment, in dem ich meine Gedanken änderte, war nicht nur eine geistige Entscheidung, sondern eine Handlung – in dem Moment, in dem ich das tat, fühlte ich mich absolut sicher und friedlich. Der körperliche Sturm konnte toben, und das tat er auch noch eine Zeit lang, aber ich hatte nichts mehr damit zu tun. Und ich hatte keine Angst mehr vor meinem eigenen Körper. Als ich da im Dunkeln lag, war das, wenn ich es so sagen darf, ein Gefühl des Himmels. Ich werde dies nie vergessen.

Ich wollte mich einfach sicher fühlen. Und ich habe bewusst gedacht, dass man sich nie in der Materie sicher fühlt. Ich erkannte, dass der einzige Ort, an dem ich mich sicher fühlen würde, das Wissen war, dass ich vollkommen geistig bin. Was für eine Erleichterung, dies zu erkennen!

Das war der falsch verstandene Teil von Identität?

Das ist richtig. Als ich das tat, war es, als würde ich das Schiff verlassen. Zur Hölle mit der materiellen Sicht des Körpers. Ich bin geistig. Ich muss nichts mit dieser Materie tun. Ich habe keine Angst vor den körperlichen Symptomen meines Körpers, ich bin geistig. Darum bin ich in Sicherheit.

Ich dachte:, Warum versuche ich, einen materiellen Körper zu richten, wenn ich doch weiß, dass ich eine geistige Idee bin?' Und ich dachte, dies habe ich eigentlich mein ganzes Leben lang gewusst. Ich lag da und dachte an all die Heilungen, die ich erlebt hatte, und an all die Heilungen, die in den Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft standen – tausende um tausende – und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt Millionen von Heilungen, von denen wir nie etwas gehört oder gelesen haben. Offensichtlich muss dieses Heilen die Wahrheit des Seins sein. Und ich kann mit meinem Leben auf diese Wahrheit vertrauen. Tatsächlich ist diese Wahrheit mein Leben. Dann dachte ich, du könntest gar nicht mehr Sicherheit haben, weil du weißt, dass du geistig bist. In der Tat wirst du dich nie vollkommen sicher fühlen, bis du weißt, dass du geistig bist.'

Das erwies sich als wunderbare Gelegenheit, denn die Anderen, die mit mir in der Hütte waren, hatten gesehen, dass bei mir Licht an war, und wollten wissen, was mit mir los war. Anstatt auszuweichen, entschied ich mich, ihnen genau zu erzählen, was passiert war – alles über die unangenehme körperliche Situation, über die Art und Weise, wie ich gebetet hatte, die ganze Geschichte. Sie wissen alle, dass ich Christliche Wissenschaftlerine bin und sie waren voller Respekt und voller Fragen, und so erwies es sich als eine Gelegenheit mitzuteilen, wie die Christliche Wissenschaft heilt.

Wunderbar, Mrs. Stewart. Wollen Sie unserem Gespräch noch irgendetwas hinzufügen?

Ich erzähle Ihnen noch diese eine Geschichte, die meines Erachtens nach nochmals zeigt, dass Heilung die beste Möglichkeit ist, aufzuzeigen, wie praktisch diese geistigen Ideen tatsächlich sind. In den 1980er Jahren entdeckte ich einen Knoten in meiner Brust. Ich betet und betete darüber, aber es nützte nichts. Dann dachte ich eines Tages: ,Was ist mit dir los? Warum wirst du nicht geheilt?' Ich erinnere mich, wie ich jeden Morgen ganz viel betete und dann den Rest des Tages damit verbrachte, mich mit anderen zu vergleichen: Wenn sie wüssten ,was mir fehlt.' Oder im Gegensatz dazu:, Ich wünschte ,ich wäre so gesund wie sie.' Ich dachte, ich müsse eine Verbindung herstellen, dass ich durch menschliche Normalität geistige Heilung erfahren würde. Das war kein Larifari, oben im Himmel. Ich musste über mich wie über ein normales menschliches Wesen denken, denn das bin ich. ,Sonst bist du geteilt. Du hast dein „vollkommenes Selbst“ da oben und deinen „armen Körper“ hier unten.'

Es gibt keine wahre Sicherheit in der Materie. Nur im Geist. Und wir leben im Geist.

Ich fuhr mit meinem Mann und einem anderen Ehepaar zu einem Camp nach Stanford und ich versprach mir selber, dass ich mich einfach nur als normal sehen würde. Und das tat ich auch. Bis zum letzten Abend hatte sich nichts verändert. Als ich jedoch am nächsten Morgen aufwachte, war der Knoten verschwunden.

So verteidigt man seinen Körper, nicht wahr? So verteidigt man seine Unschuld und sagt: ,ich bin normal.'

Ja. Vor einiger Zeit ermutigte ich einen Patienten – einen langjährigen Christlichen Wissenschaftler – aufzuhören, seinen Körper als etwas Reparaturbedürftiges zu sehen und seine gegenwärtige geistige Vollkommenheit zu beanspruchen. „Sie sind jetzt geistig“, sagte ich. Am anderen Ende der Leitung war es lange still. Dann sagte der Patient: „Aber ich habe mich immer geweigert, mich als geistig zu sehen, weil geistig sein bedeutet, dass ich tot sein müsste.“ Ich sagte: „Um Himmels Willen, wessen Theologie ist das?“ Und als Nächstes sagte ich: „Wir werden uns hier nie sicher fühlen, bis wir wissen, dass wir jetzt geistig sind.“

Das ist ein wichtiger Punkt!

Das ist der springende Punkt des Ganzen, nicht wahr? Wir können uns in der Materie tatsächlich nie richtig sicher fühlen.

Es gibt keine wahre Sicherheit in der Materie. Nur im Geist. Und wir leben im Geist.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Juni 2008

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.