während wir diese Januar-Ausgabe für Sie vorbereiten, geht mir wiederholt die Passage von Mary Baker Eddy durch den Sinn, wo sie sagte, dass Weisheit bei menschlichen Handlungen damit beginnt, „was unter den gegebenen Umständen dem Rechten am nächsten kommt ..." (Vermischte Schriften, S. 288) Ich habe in diesen Vorweihnachtstagen mit so vielen Menschen gesprochen, wo es in den Gesprächen immerwieder darum geht, wie man denn erkennen soll, was man denn nun tun und wie man sich denn entscheiden soll. Ernähre ich mich konventionell, kaufe ich Bio-Produkte oder esse ich streng vegan? Mache ich meine nächste Reise mit dem Zug, mit dem Auto oder fliege ich? Soll ich nun heute möglichst viel sparen, um dann im ungünstigsten Fall übermorgen festzustellen, dass mein Erspartes erheblich an Wert verloren hat und meine rosigen Zukunftspläne doch nicht ermöglicht?
Das Stichwort Balance zog sich wie ein roter Faden durch jedes der Gespräche hindurch. Wir brauchen einen guten Mittelweg zwischen dem Idealen, dem höchsten Ziel, das es anzustreben und nie aus den Augen zu verlieren gilt, und dem nach unserem höchsten Verständnis gegenwärtig Möglichen und Machbaren. Und wenn eine jungeFrau, die noch kein eigenes Einkommen hat, beschließt, dass sie statt einer rein pflanzlichen Ernährung — die heutzutage ge leider sehr kostspielig ist-doch auf eine vegetarische Kost umschwenkt, dann ist das kein Rückschritt und kein Versagen, sondern schlicht vernünftig und zweckmäßig. Und wenn eine vielbeschäftigte mit dem Auto zum zugegebenermaßen nahen Supermarkt fährt, statt ihre Einkäufe beim strömenden Regen nach Hause zu schleppen, dann muss sie nicht zwangsläufig ein schlechtes Gewissen haben, weil sie sonst sehr umsichtig und rücksichtsvoll mit dem umgeht, was ihrer Fürsorge anvertraut ist. Die höchste Weisheit, das, was den meisten Erfordernissen gerecht wird, ist das, was von uns gefordert ist. „... von da aus vollbringt sie das unbedingt Rechte" (s. o.) - und das segnet die meisten Menschen und sorgt für ein bewusst zufriedenes und zukunftsgewisses Leben derer, die sich dieser höchsten Weisheit unterordnen.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre dieser ersten Ausgabe im neuen Jahr und viele nutzbringende, ermutigende, vertrauenspendende, heilsame Erkenntnisse!
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.