Eine Fähre hatte ihre Überfahrt nahezu vollendet. Ihr Deck war gedrängt voll von Menschen, die landen wollten. Langsam näherte sie sich dem Ankerplatz. Eine Wand aus geölten Pfählen auf beiden Seiten bezeichnete die Anlegestelle. Als die Fähre einfuhr, stieß sie an die Pfähle, zuerst auf der einen, dann auf der andern Seite, und jederStoß half, sie an den für sie bestimmten Platz zu führen. Sie wurde sicher festgelegt und hatte ihre Aufgabe, die Fahrgäste über den Fluß zu setzen, erfüllt.
Wir mögen gelegentlich ähnliche Erfahrungen machen. Manchmal scheint es, daß wir hin-und hergestoßen werden. Wenn wir aber die Wahrheit der Christlichen Wissenschaft in unserem täglichen Leben gewissenhaft anwenden, können wir finden, dass die Stöße einfach Winke sind, dass wir auf dem falschen Wege sind. Wenn wir sie beachten, helfen sie uns auf dem rechten Wege bleiben. Wir können sicher sein, dass es nie Gottes Wille ist, dass wir unerfreuliche Erfahrungen machen. Nur Widerstand gegen Gottes Willen verursacht Unglückseligkeit, gerade wie die Fähre nur dann anstieß, wenn sie vom rechten Pfad abkam.
Der Psalmist sang: „Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern". Wir alle können freudig bestrebt sein, Gottes Willen zu erkennen und dann unsern Willen nach dem Seinen zu bilden. Wir können sicher sein, daß wir durch Gehorsam gegen Seinen Willen nichts Gutes verlieren, sondern zu allem Guten geführt werden.
Wenn daher etwas auf den ersten Blick verlockend und höchst begehrenswert scheint, ernstes Gebet aber enthüllt, dass es nicht mit Gottes Willen übereinstimmt, sollten wir unsere Zeit nicht mit Bedauern vergeuden und denken: „Ich wünsche, dass es hätte sein können!" Laßt uns dagegen frohlockend die Erklärung unserer geliebten Führerin Mary Baker Eddy auf Seite 275 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift" annehmen: „Keine Weisheit ist weise als Seine Weisheit; keine Wahrheit ist wahr, keine Liebe ist lieblich, kein Leben ist Leben als das göttliche; nichts Gutes gibt es außer dem Guten, das Gott verleiht". Manchmal hören wir betreffs des Trinkens oder des Rauchens sagen: „Ich möchte keine Willenskraft anwenden, um dieser Gewohnheit ein Ende zu machen; denn das ist in der Christlichen Wissenschaft nicht recht". Ein Jüngling erzählte einmal einem erfahrenen Christlichen Wissenschafter, dass er das Rauchen aufgeben wollte, dass er aber die Gewohnheit nicht überwinden konnte. „Ist es Gottes Wille, dass Sie rauchen?" wurde er gefragt. Die Antwort lautete: „Nein". „Wessen Wille ist es dann?" Der Jüngling mußte bekennen, dass es sein eigener Wille — sein eigener Glaube an einen von Gottes Willen getrennten Willen — sein mußte. Dann wurde ihm liebevoll gezeigt, dass er seinen Willen mit dem Willen Gottes verbünden — seinen Willen nach dem Willen Gottes bilden mußte. Das Denken des Jünglings wurde durch diese Erklärung so erleuchtet, dass er von der falschen Begierde befreit wurde.
Wir können uns viel Elend ersparen, wenn wir Gottes Willen widerspiegeln und Seinem vollkommenen Plan für den Menschen vertrauen lernen. Dann werden wir, wenn wir vor einer wichtigen Handlung oder Entscheidung stehen, unsern Frieden bewahren, um Weisheit bitten und in vollem Ernst sagen: „Wenn dies mit Gottes Willen übereinstimmt, schön und gut! Wenn nicht, auch schön und gut!" Wenn wir unsere Probleme ehrlich ausarbeiten, wie wir es in der Christlichen Wissenschaft gelehrt werden, werden wir finden, dass wir, weit davon entfernt, etwas Gutes zu verlieren, vor unseren eigenen falschen Wünschen bewahrt werden.
Unsere Führerin schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 10): „Es ist nicht immer gut für uns, zu empfangen, was wir begehren und erbitten. In solchem Fall wird die unendliche Liebe die Bitte nicht gewähren". Manchmal mag es sehr schwierig scheinen, zu verstehen, warum es nicht gut für uns ist, zu haben, was wir so sehr begehren. Aber die Zeit wird kommen, wo wir für die göttliche Weisheit der Liebe, die uns davor bewahrte, Fehler zu machen, unaussprechlich dankbar sein werden.
Manchmal mag es sehr schwierig scheinen, zu verstehen, warum es nicht gut für uns ist, zu haben, was wir so sehr begehren. Aber die Zeit wird kommen, wo wir für die göttliche Weisheit der Liebe, die uns davor bewahrte, Fehler zu machen, unaussprechlich dankbar sein werden.
Christus Jesus, unser Wegweiser, betonte wiederholt die Notwendigkeit, unsern Willen nach dem Willen Gottes zu bilden, und den Lohn dafür. In der Bergpredigt sagte er: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel". In der Tat können wir nur dann den Himmel, Harmonie, Freude, finden, wenn wir unsern Willen nach dem göttlichen bilden.
