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Herold classics

In dieser Serie veröffentlicht Der Herold der Christlichen Wissenschaft Artikel aus der Anfangszeit der Christlichen Wissenschaft in Deutschland, die in den ersten Zeitschrift erschienen sind. Die Auswahl wurde im Wesentlichen durch unsere Leserinnen und Leser geprägt, die uns auf für sie hilfreiche und wertvolle Beiträge hingewiesen haben. Die Artikel sind Abschriften, da der direkte Nachdruck in Frakturschrift aus Gründen der besseren Lesbarkeit nicht sinnvoll erschien. Die Artikel sind unbearbeitet und geben den Text wider, wie er in den damaligen Herold-Ausgaben erschienen ist. Da sich die Länge der Beiträge zum Teil erheblich unterscheiden, laden wir Sie ein, den Artikel vollständig gegebenenfalls in unserer Internet-Ausgabe unter www.heroldcw.com zu lesen.

Der Geist kennt keinen Krieg

CLASSICS 1941

Aus der Februar 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der heutigen Zeit der Kriege und Kriegsgerüchte tun die Christlichen Wissenschafter gut daran, die Unwirklichkeit des Kriegs und des Bereichs seiner Scheintätigkeit klar zu verstehen. Bei der Betrachtung sowohl dieses als auch jedes andern Gegenstandes müssen sie mit der Anweisung beginnen, die Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, gegeben hat (Miscellaneous Writings, S. 172): „Die erste Wissenschaft muß Regel der Wissenschaft muß verstanden und beachtet werden, nämlich die in der Bibel oft wiederholte Erklärung, daß Gott gut ist, woraus folgt, daß das Gute allmächtig und allgegenwärtig ist”.

Die Bibel erklärt, daß „Gott Geist ist“; daß „Gott Licht ist und keine Finsternis in ihm ist“. Da Gott, der Geist, allmächtig und allgegenwärtig ist, muß Er unendlich sein. Infolge seiner Unendlichkeit kann der Geist, die Wahrheit, kein Gegenteil, keinen Gegensatz und keinen Gegner haben. Der Geist ist sich nur der ununterbrochenen Tätigkeit seiner eigenen, in göttlichen Eigenschaften und Ideen ausgedrückten Vollkommenheit bewußt. Er ist sich nur seiner eigenen Unendlichkeit des Guten bewußt. Der Geist ist nie im Krieg, nie an einem Kampf beteiligt. Er kennt nichts ihm Unähnliches, womit oder wofür er kämpfen müßte. Diese geistige Tatsache, von jedem einzelnen Christlichen Wissenschafter erkannt und bewiesen, hilft der ganzen Welt — national und international.

Gott, das allmächtige Gemüt, erhält durch geistiges Gesetz das Weltall einschließlich des Menschen als Seine geistige Widerspiegelung oder Seinen geistigen Ausdruck. Demnach ist das Weltall der Schöpfung Gottes das einzige Weltall, das es gibt geistig, vollkommen versorgt und ausgerüstet, unversehrt und vollständig. Dieses Weltall, gelassen im Licht und Gesetz der Güte und Macht Gottes, bleibt ewig in Frieden, unverheert, unverwundet, ungetrübt durch Krieg oder Kriegsgerüchte.

Das geistige Gute und das mutmaßlich Böse können so wenig wie Licht und Finsternis Kenntnis voneinander nehmen. Wo ist dann materieller Krieg zu finden? Nur in der Finsternis oder Unwissenheit, der Trugvorstellung der materiellen Sinne; in dem vermeintlichen Reiche des sterblichen Gemüts, das aus der abergläubischen Annahme von zwei Schöpfungen, einer geistigen und einer materiellen, von zwei Mächten, einer guten und einer bösen, besteht. Das Böse ist unwirklich. Daher widersetzt es sich nicht Gott oder dem Guten, sondern nur seiner eigenen falschen, unwirklichen Vorstellung vom Guten. Demnach ist der Kampf immer innerhalb seiner eigenen Grenzen, im Reiche der Unwirklichkeit. Er ist nie in der Wirklichkeit. Christus Jesus beschrieb das Böse ganz zutreffend, als er es ein „Reich“nannte, das „mit sich selbst uneins“ ist, das, wie er sagte, nicht bestehen kann. Wegen seines Glaubens an die Zweiheit aller Dinge – Gut und Böse, Gemüt und Materie, Frieden und Krieg – ist das menschliche Gemüt in der Tat ein „Haus mit sich selbst uneins“, das sich dem wissenschaftlichen Verständnis der Allheit und Einheit Gottes, des Guten, nicht widersetzen kann.

Das sterbliche Gemüt glaubt, daß das Leben in die Materie eingekerkert, auf die Materie beschränkt, von der Materie abhängig sei; daher seine Furcht und sein Ringen, durch materielle Mittel und Wege zu erlangen, was es zur Erhaltung des Lebens für nötig hält. Es kann das Gute nicht als den Geist erkennen, der unendlich, unermesslich ist, und führt daher Krieg, um Gutes in dem endlichen, begrenzten Sinn der Substanz, den es Materie nennt, zu erlangen und festzuhalten. Wenn man glaubt, daß das Gute materiell und daher begrenzt sei, daß nie genug für alle vorhanden sei, ist man natürlich von der Furcht getrieben, daß man seines Anteils am Guten beraubt werden könne, sei es ein gerechter Anteil zur Befriedigung eines menschlichen Bedürfnisses oder ein ungerechter Anteil zur Befriedigung von Habgier und Machtgelüsten. Gäbe es keine Annahme von Leben in der Materie, so gäbe es keine Furcht. Gäbe es keine Furcht, so gäbe es keinen Krieg. Furcht kämpft mit bösen Annahmen. Die Liebe überstrahlt böse Annahmen.

Es ist jedoch wahr, daß das im menschlichen Gemüt wohnende Gute vorherrscht. Zahlreich und rühmenswert in der Tat sind die Anstrengungen des menschlichen Gemüts, das Gute auf Erden aufzurichten. Weil aber dieser Glaube an das Gute mit dem Glauben an das Böse vermischt ist, sind die menschlichen Anstrengungen, ein Idealreich auf materiellen Grundlagen aufzurichten, erfolglos. Man könnte von ihnen schreiben, wie Paulus den Römern von denen schrieb, die „eifern um Gott, aber mit Unverstand“, daß „sie die Gerechtigkeit nicht erkennen, die vor Gott gilt, und trachten, ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten, und sind also der Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, nicht untertan“. Diese Unkenntnis der Gerechtigkeit Gottes, der Unendlichkeit des Guten, verfehlt, das Böse wissenschaftlich auf seine ursprüngliche Benennung – nichts – zurückzuführen. Die wissenschaftliche Erkenntnis, daß das Böse unwirklich ist, unterscheidet die Christliche Wissenschaft von allen anderen Lehren. Auf Seite 9 und 10 in „Unity of Good“ schreibt Mrs. Eddy: „ Was ist der Hauptunterschied in meiner metaphysischen Lehre? Der, daß du durch Erkenntnis der Unwirklichkeit der Krankheit, der Sünde und des Todes die Allheit Gottes beweist“. Nur auf dieser Grundlage der göttlichen Wirklichkeit kann dauernder Friede aufgerichtet werden. Nur in der Wahrheit ist Erlösung des Menschengeschlechts von den falschen Annahmen des sterblichen Gemüts zu finden.

Würde man das Weltbild, wie es sich heute durch die körperlichen Sinne zeigt, für wirklich halten, so könnte man wohl von einem Gefühl der Unermeßlichkeit des auszuarbeitenden Problems überwältigt werden. Aber das durch die Christliche Wissenschaft enthüllte Licht der Wahrheit scheint in der Tat in der Finsternis und zeigt die sittliche und wissenschaftliche Unmöglichkeit einer Wirklichkeit im Bösen. Es enthüllt die ewige, unumstößliche Tatsache, daß das Böse nicht ein Jota des Guten zerstört und nie zerstören kann; daß das Böse nie die Wirklichkeit – das Leben und seine Kundwerdung – zerstören kann.

Im Reiche der Wirklichkeit, im Reiche des Geistes, gibt es also nicht Frieden und Krieg, sondern nur unendlichen Frieden. Gelassen in seiner eigenen Allmacht, Allgegenwart und Allwissenheit kennt der Geist weder Kampf noch Krieg. Durch den Strahlenglanz seines ewigen Lichtes überstrahlt er das Böse. Von der Vision, die Johannes auf der Insel Patmos von der Wirklichkeit hatte, schreibt unsere Führerin Mrs. Eddy (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 571): „Durch seine geistige Stärke hat er die Tore der Herrlichkeit weit geöffnet und die Nacht des Heidentums mit der erhabenen Größe der göttlichen Wissenschaft erleuchtet, welche Sünde, Zauberei, Wollust und Heuchelei überstrahlt“.

Eine sehr ernste Verantwortung, die im Lichte der Wahrheit ein freudiges Vorrecht wird, ruht heute auf jedem einzelnen Christlichen Wissenschafter – zu sehen, daß sein Bewußtsein von den Dingen gereinigt wird, die zum Kriege führen. Wie wir gesehen haben, geht der Krieg aus dem Glauben hervor, daß das Gute materiell und daher begrenzt sei. Laßt uns dann einsichtsvoll und hingebend bestrebt sein zu wissen, daß Gottes Güte und Versorgung unendlich und geistig ist! Jeder sollte beständig frohlocken, daß Gottes Güte und Versorgung unendlich und geistig ist! Jeder sollte beständig frohlocken, daß er alles Gute besitzt, und sollte sich als den Ausdruck der göttlichen Liebe erkennen, zu dem die Liebe beständig sagt: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein“. Angesichts der heutigen scheinbaren Kriege und Kriegsgerüchte bleibt der erleuchtete, hingebende Christliche Wissenschafter im Gleichgewicht des Geistes, gelassen, ruhig, frei von Vorurteil und Gleichgültigkeit und wachsam gegen die Forderungen der Wahrheit. Er vergewissert sich, daß das Licht der Liebe in seinem eigenen Bewußtsein den Glauben überstrahlt, daß Krieg zwischen einzelnen Völkern nötig oder unvermeidlich sei, und durch sein Beispiel hilft er der Menschheit den unverletzten, bleibenden Frieden Gottes finden.

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