Wie viele Kinder, die darüber nachdenken, was sie einmal werden wollen, wenn sie erwachsen sind, hatte Josephine Pickup eine Antwort parat, als einer ihrer Sonntagsschullehrer sie vor vielen Jahren fragte, was sie denn mal werden möchte: „Praktikerin der Christlichen Wissenschaft!” Aber anders als andere Kinder, die von ihren späteren Berufen nur träumen, wuchs die damals achtjährige Josephine auf und wurde genau das, was sie vor so vielen Jahren gesagt hatte.
Mrs. Pickup erzählt es so: „Als ich fünf Jahre alt war, begann meine Wirbelsäule hinten an meinem Hals herauszustehen. Als meine Mutter im achten Monat mit mir schwanger gewesen war, hatte sie einen Autounfall gehabt und zu der Zeit war man anscheinend sehr besorgt um mich gewesen — das noch ungeborene Kind. Als also diese Auffälligkeit an meinem Hals auftrat, glaubte man, es sei eine Folge dieses Unfalls, dass meine Wirbelsäude nicht richtig ausgerichtet war. Meine Mutter sagte, sie würde deshalb eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft anrufen. Ich erinnere mich, wie verblüfft ich darüber war, weil ich nicht wusste, was eine Praktikerin tun würde. Aber egal ob ich es verstand oder nicht, sie betete offensichtlich mit Erfolg. Die Heilung geschah schnell. Ich kann mich daran erinnern, wie ich dachte, dies sei wunderbar.“
Bevor sie heiratete und eigene Kinder hatte, besuchte Mrs. Pickup eine Schule zur Lehrerausbildung und wurde Lehrerin, bis sie die öffentliche Praxis der Christlichen Wissenschaft berufen wurde. Und sie antwortete dem Ruf, ohne je daran zu zweifeln, dass Mutterschaft und das heilende Amt eine wunderbare kombinierte karriere sein würden. Nachdem sie 1984 angefangen hatte, im Journal zu inserieren, übernahm Mrs. Pickup eine neue Aufgabe als Vortragende der Christlichen Wissenschaft und reiste 12 Jahre lang durch Großbritannien, Europa, die USA und durch verschiedene Teile Afrikas, um Vorträge über die Christliche Wissenschaft zu halten. 2003 wurde sie dann Lehrerin der Christlichen Wissenschaft. Sie lebt mit ihrem Ehemann John in der Nähe der Stadt Winchester in England und bewahrt sich den Blick auf ihre viel beschäftigte und weit verstreute Familie. Ihre vier Kinder und ihre vier Enkelkinder leben an so unterschiedlichen Orten der Welt wie in Singapur, im hohen Norden Englands, in der Mitte Englands und ihr Jüngster besucht die Universität in Wales. Lesen Sie den Bericht von Mrs. Pickup darüber, wie in der Heilpraxis zu stehen bedeutet, immer zu Hause zu sein — zu Hause im Geist.
Mrs. Pickup, lassen Sie uns darüber reden, wie Sie zur Christlichen Wissenschaft gekommen sind. Sind Sie darin aufgewachsen?
Ja, das bin ich, Mrs. Jones. Aber ich behielt meine Fragen darüber für mich. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich mir sogar als kleines Kind tiefgehende Fragen stellte, wenn ich abends im Bett lag. Ich fragte mich „Wie bin ich entstanden?“ „Was ermöglicht es mir, zu denken?“ Ich sehnte mich nach Antworten. Aber ich wusste instinktiv, dass ich die Antworten finden würde, wenn ich Gott verstehen würde. Als ich sechs Jahre alt war, gab mir dann meine sehr einfühlsame Großmutter eine kleine Taschenbibel. Sie wurde mein wertvollster Besitz — und ich habe sie heute noch! Später gab sie mir ein Exemplar von Wissenschaft und Gesundheit. Als ich 11 Jahre alt war, las ich diese Bücher regelmäßig. Und seitdem lese ich sie.
Aber es war keine Person, die mich dazu bewegte, diese Bücher zu studieren. Meine Großmutter hat sie mir gegeben, aber sie hat es mir selber überlassen, sie zu erforschen. Sie muss gespürt haben, dass ich ganz allein mit Gott über diese tiefen Fragen, die mich beschäftigten, sprechen wollte. Und immer, wenn ich in diesen Büchern las, fühlte ich etwas Beruhigendes, etwas, das mir half, die Antworten auf diese Fragen zu verstehen. Später habe ich gelernt, dass dieses Gefühl tatsächlich die beruhigende Gegenwart meines göttlichen Vater-Mutter Gottes war.
Seitdem habe ich festgestellt, dass der Göttliche mir ständig mehr von Seinem unendlichen und wunderbaren Wesens offenbart. Aber es ist keine behagliche Offenbarung, wie wenn man in eine Decke eingehüllt ist. Sie stellt vielmehr Ansprüche an mich. Ich versuche ständig, mein menschliches Verständnis von Intelligenz und mein menschliches Können aufzugeben und mich mehr darauf zu verlassen, vom göttlichen Gemüt geführt zu werden.
Als ich sechs Jahre alt war, gab mir dann meine sehr einfühlsame Großmutter eine kleine Taschenbibel. Sie wurde mein wertvollster Besitz — und ich habe sie heute noch!
Als Ehefrau und Mutter hatten Sie sicher viele Gelegenheiten, die Christliche Wissenschaft anzuwenden. Haben Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt festgestellt, es ist einfach ein natürlicher nächster Schritt, in die Praxis des öffentlichen Heilens zu gehen? Order spürten Sie irgendwelche Konflikte mit Ihren Familienaufgaben und der Zeit und dem Engagement, das Sie brauchen würden, um Ihre Aufgabe als Praktikerin zu erfüllen?
Mein Grund, in die Heilpraxis zu gehen, war ganz einfach. Andere begannen mich zu bitten, mit ihnen zu beten und sie durch christlich-wissenschaftliche Behandlung zu unterstützen. Also war es für mich ganz normal, meine Dienste in dieser Richtung vermehrt anzubieten. Zu der Zeit begann ich, im Journal zu inserieren. Ich erwartete mein erstes Kind. Aber ich hatte nie das Gefühl, es würde einen Konflikt zwischen meinem Familienleben und meiner Praxis geben. Ich war eher sehr dankbar für die Gelegenheit, Mütterlichkeit einer erweiterten Familie entgegenzubringen.
Als ich mit der Heilpraxis begann, habe ich tatsächlich einige Punkte, die ich in Bezug auf die Mutterschaft herausgefunden hatte, gefunden, die ich auch in meiner heilenden Arbeit anwenden konnte.
Als unser Sohn noch ein Kleinkind war, begann er sich gegen Anrufe zu wehren, die tagsüber kamen. Also kam mir die Idee, ihn auf meinen Schoß zu setzen und ihn in den nächsten Anruf einzubeziehen. Ich erzählte ihm, dass wir zusammen mit jemandem reden würden, der sehr unglücklich war, und wir dem Anrufer erklären würden, dass Gott für sie oder für ihn sorgen würde. Danach war er sehr friedlich und glücklich darüber, dass er mit mir zusammen anderen Menschen half. Natürlich nahm er nicht wirklich am Gespräch teil, aber er nahm die Atmosphäre der Liebe auf, die meine heilende Arbeit umgab.
Wissen Sie, Mrs. Jones, im Hinblick darauf, eine gut beschäftigte Mutter zu sein und gleichzeitig in der Heilpraxis zu stehen, habe ich unzählige Male bewiesen, dass ich mir sicher sein kann, dass Gott mich durch jede Situation führt. Als ich mit der Heilpraxis begann, habe ich herausgefunden, dass ich tatsächlich einige Punkte, die ich in Bezug auf die Mutterschaft erkannt hatte, auch in meiner heilenden Arbeit anwenden konnte.
Ich habe festgestellt, Mutter sein erfordert sich selbst aufzuopfern. Dies muss so sein, damit die Kinder nicht überfordert werden. Ich meine damit, wenn eine Mutter zu eigenwillig ist, dann unterdrückt diese Vorherrschaft die Individualität und das Wachstum des Kindes. Es ist so einfach, ein Kind völlig zu beeinflussen — aber es ist nicht gut! Das Gleiche gilt für die Praxis, denn es ist sehr wichtig, dass der Praktiker nicht zwischen Gott und dem Patienten steht. Ich habe festgestellt, dass es wichtig ist, Stille und Demut zu üben und sich vor Selbstgerechtigkeit zu hüten.
Sie haben also festgestellt, dass die Arbeit einer Mutter mit Kindern (und später einer Großmutter) und die Arbeit als Vollzeitpraktikerin sich in der Tat verbinden. Die Tätigkeiten laufen parallel und unterstützen sich auf harmonische Weise gegenseitig, anstatt sich zu widersprechen oder sogar um Ihre Energie, Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Zeit zu wetteifern?
Auf jeden Fall, Mrs. Jones. Ich lerne von einer Aufgabe und nutze dies, um die andere zu verbessern. Sehen Sie, als Mutter war, wenn ich auf die Kinder aufpasste und sah, dass sie Schwierigkeiten hatten, mein erster Impuls, sofort zu meinem Kind hinzugehen und ihm zu zeigen, wie es geht. Aber ich habe gelernt, dass es viel besser ist, sie die Antwort selber finden zu lassen, wenn dies möglich ist. Dann machen sie die Entdeckung wirklich selber. Dies ist einer der Punkte, den ich in meine Praxisarbeit einbezogen habe. Ja, ich bete ernsthaft für alle, die mich anrufen, aber ich weiß, dass sie die Inspiration, die sie brauchen, direkt allein vom göttlichen Gemüt erhalten. Es wird ihre eigene Entdeckung ihrer eigenen Identität als Gottes Kinder sein.
Ich habe auch festgestellt, dass es in einer Familie wichtig ist, nicht besitzergreifend zu sein, sondern da zu sein, wenn jemand Liebe und Führung braucht. Und in meiner Praxis bin ich in diesem Punkt auch streng mit mir. Ich versuche, nie über jemanden als „meinen Patienten" zu denken. Die Heilung, die die Menschen brauchen, wird von der göttlichen Liebe kommen, nicht von mir persönlich. Auf diese Tatsache vertraue ich, weil es in der göttlichen Liebe keine Furcht, keinen Mangel, keine Unvollkommenheit oder Frustration gibt.
In einer anderen übergreifenden Lektion, die ich gelernt habe, geht es um Disziplin. Wissen Sie, Selbstdisziplin schlummert in jedem Kind — es ist eine natürliche Eigenschaft —, sie muss nur geweckt werden. Und ich habe festgestellt, dass dies auch in der Praxis notwendig ist, und zwar immer dann, wenn ich versucht bin zu denken, der Patient nutze sein eigenes Potenzial nicht, um über seine Situation zu beten. Ich sehe es als Teil meiner Aufgabe als Praktiker, dem Menschen zu helfen, der freudigen – und heilenden – Aktivität der Selbstlosigkeit zu gehorchen.
Für mich geht es in der Praxis also immer um geistige Mütterlichkeit, um die eine Mutter, Gott. Es ist keine Verpflichtung, sondern eine tiefe Anerkennung der Wirklichkeit der Güte, die stets allen zur Verfügung steht. Und der Ursprung dieser Güte ist Liebe. Die unendliche Mutter erzeugt, umgibt, unterstützt, führt, versorgt und beinhaltet alles und jeden.
Wie wirkt sich diese Auffassung auf praktische Art und Weise aus, Mrs. Pickup? Wie kann jemand wissen, dass die unendliche Mutter wirklich da ist, um uns von unseren persönlichen Ansichten in alltäglichen Situationen zu befreien?
Ich glaube nicht, dass irgendjemand verneinen würde, dass menschliche Gemüt geneigt ist, Fehler zu machen. Jedoch die Angst Fehler zu machen verschwindet, wenn wir auf praktische Weise erleben, dass Gott – das eine, unendliche, einzig göttliche Gemüt – immer da ist, wo wir sind. Und dieses Gemüt können wir mit einer Mutter vergleichen.
Ich gebe Ihnen einfaches Beispiel: Als eines unserer Kinder noch klein war, entfernte es sich am Strand von uns. Unser Sohn war erst drei Jahre alt und er wanderte auf einem schmalen Strand-streifen in die nächste Bucht.
Als wir merkten, dass er verschwunden war, beteten wir und baten Gott uns dabei zu helfen, ihn wieder zu finden. Er war nirgends zu sehen und unsere begrenzte Sicht der ganzen Umgebung konnte uns nicht zeigen, wo wir ihn finden könnten. Aber in unseren Gebeten wurde uns deutlich, dass wir ihn in dieser versteckten Bucht suchen sollten – ein Platz, den wir von unserem Standort aus nicht sehen konnten. Wir glauben fest und unbestreitbar, dass das göttliche Gemüt, das alles weiß, uns diese Führung vermittelt hat. Bezeichnenderweise erzählte unser Sohn uns später, dass eine Stimme in seinem eigenen Denken zu ihm gesagt hatte, er solle nicht ins Meer gehen und um das kleine felsige Kap schwimmen, das ihn vom Rest der Familie trennte. Er hatte Schwimmflügel an, aber er konnte noch nicht richtig schwimmen. Und er war zu klein, um zu wissen, dass da, wo er schwimmen wollte, große Wellen und tückische Felsen waren. Auch hier sind wir sicher, dass unsere Bitte um Führung an das göttliche Gemüt die Sicherheit und den Gemütsfrieden von uns allen gewährleistet hat.
Unsere Familie hat diese Art der Hilfe durch Gebet unzählige Male erfahren. Und dasselbe Gemüt steht jederzeit jedem als Hilfe zur Verfügung, um zu verhindern, dass wir in die Gruben fallen, vor denen wir manchmal stehen. Fast jeder hat solche Erfahrungen gemacht wie die, als wir unseren Sohn vermissten – wenn „etwas" ihnen gesagt hat, was sie tun sollen, egal in welcher Situation sie sich befanden. Überall in ihren Schriften gibt Mary Baker Eddy uns tiefe Einsichten in das, was dieses „Etwas" ist und sie spricht darüber, wie wir unser Denken immer mehr für seine Kraft öffnen können. So steht zum Beispiel in einem Satz in Wissenschaft und Gesundheit: „Gemüt ist Gott. Irrtum wird durch die große Wahrheit ausgerottet, dass Gott, das Gute, das einzige Gemüt ist ..." (S. 469).
Mehrere Male am Tag erkenne ich freudig an, dass sich die wahre Kraft nicht in einem so genannten sterblichen Gemüt befindet und durch Hass oder Eifersucht, Neid, Gier, Krieg oder unheilbare Krankheit wirkt – auf all die Weise, die uns davon überzeugen möchte, dass es viele Mächte im Universum gäbe, die mit dem Guten im Wettstreit stehen oder gar über das Gute triumphieren könnten. Die Tatsache ist, dass das göttliche Gemüt die einzige Macht ist.
Mrs. Pickup, Sie sprechen hier einen wichtigen Punkt an. Die heutige Welt ist in so einem Aufruhr. So viele beeindruckende Themen wetteifern um unsere Aufmerksamkeit. Wie können wir in der Mitte bleiben, die Sicht der Christlichen Wissenschaft festhalten – den geistigen Standpunkt – und doch mit der Welt verbunden bleiben, um der Welt zu helfen? Ich denke, es geht um die alte Frage: Wie schaffen wir es in der Welt zu sein, aber nicht von der Welt? Wir Könnten geneigt sein, uns davon zu entfernen, es alles einfach „auszuschalten“. Aber wenn wir dies tun, helfen wir dann unseren Brüdern und Schwestern? Wie Können wir ein problem durch Gebet behandeln, auch wenn wir der Wirklichkeit eines Problems keinen Glauben schenken und sie nicht anerkennen wollen?
Mir scheint, diese Frage packt man am besten an, indem man auf das Leben Jesu schaut. Ich bin mir sicher, dass die meisten Menschen dem zustimmen würden, dass es nie ein besseres Modell für menschliches Denken gab als Jesus. Ich sehe also, dass wir „in der Mitte bleiben“, wenn wir seinem Beispiel folgen. Er lehrte z. B.: „Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen.“ (Matthäus 5)
Zwar wurde Jesus nicht durch Fernsehbilder über Hunger und Krieg überflutet, ihm begegneten Hunger, Armut, Krankheit, Ungerechtigkeit, politische Vorherrschaft und Grausamkeit ganz direkt. Zu allen Zeiten war die Menschheit gefangen in der ständigen Wiederkehr der Not, aber Jesus brachte der Welt die Gute Botschaft, dass der Christus – der göttliche Einfluss Gottes in der Welt — uns einen Weg zeigt, dies zu überwinden.
Zwei Synonyme für Gott sind Wahrheit und Liebe. Stellen Sie sich einmal vor, wie die Welt aussehen würde, wenn jeder sich dafür entscheidet, zu lieben und zu vergeben. Das wäre das Himmelreich auf Erden. Wenn wir alle jeden tag die kraft der Liebe wirkungsvoller einsetzen würden, wären wir alle “. in der Welt, aber nicht von der Welt". Wenn wir den Christus völlig verstehen, wird seine Kraft unseren Glauben an das Böse auslöschen und dadurch auch unser Erleben des Bösen.
Wie erklären Sie den Christus, Mrs. Pickup? Und wie unterscheidet er sich von Jesus?
Ich will es mal so ausdrücken: Wenn Sie im Tageslicht stehen, umgibt es Sie, nicht wahr?
Und es steht nichts zwischen Ihnen und dieser Leben spendenden Gegenwart. Ich sehe die Güte und die zärtliche Liebe, die der Christus ist, als die lebendige, geistige Wärme und das Licht, das seinen Ursprung in Gott hat. Und dieses geistige Licht und die Gegenwart des Guten sind immer bei uns.
Nun, wenn jemand dies liest, der die Christus-Gegenwart nicht wahrgenommen hat, dann will ich ihm sagen, dass sie auch für ihn da ist. Auch Sie können das wunderbare Gefühl des Friedens und der Sicherheit erfahren, die Christus-Gegenwart bringt. Jesus drückte den Christus durch sein Leben aus und zeigte uns, wie der Christus in der Tat für uns alle da ist und bedingungslos heilt, verjüngt und segnet. Uns alle! Mir gefällt der Vergleich, dass Gott uns genauso durch den Christus berührt, wie die Sonne uns durch das Tageslicht berührt.
Und um auf den Aufruhr in der Welt zurückzukommen: Ich denke, wir müssen in unserem Anspruch, mit dem Chaos und den Störungen umzugehen, die wir um uns sehen, wie Kinder sein. Lassen Sie uns, wenn wir z. B. wegen weltweiter Herausforderungen beten, eine Erwartung der Vollkommenheit haben, genauso wie wir es bei unseren täglichen Aufgaben tun. Ich denke, in unserem täglichen Leben beginnen wir eine Aufgabe mit der Erwartung, sie fertig zu stellen und zufrieden zu sein, wenn wir sie gut erledigt haben. Wenn uns eine Schwierigkeit begegnet, suchen wir einen Ausweg. Wenn wir einen Fehler machen, korrigieren wir ihn. Wenn etwas nicht richtig funktioniert, wollen wir wissen, warum, und dann suchen wir Möglichkeiten, die Schwierigkeiten zu überwinden. Es ist der Blick auf den Erfolg, der uns inspiriert und regiert. Und diese Sicht auf das Gute wird tatsächlich vom Christus übermittelt.
Unsere Familie hat diese Art der Hilfe durch Gebet unzählige Male erfahren. Und dasselbe Gemüt steht jederzeit jedem als Hilfe zur Verfügung, um zu verhindern, dass wir in die Gruben fallen, vor denen wir manchmal stehen.
Von einem gesunden geistigen Standpunkt aus haben wir das Recht, in allen Dingen Vollkommenheit zu erwarten. Dies mag nach einer sehr hochtrabenden Aussage klingen, aber wenn wir erkennen, dass Gott vollkommen ist und einen vollkommenen Ausdruck Seiner Selbst geschaffen hat – die Schöpfung an sich – dann folgt daraus sinnvollerweise, dass Vollkommenheit allem Sein unterliegt und über ihm steht. Der Christus ist die Kraft, die uns befähigt, unsere Arbeit zu beginnen, und es uns ermöglicht, sie zu beenden – und darin Zufriedenheit zu spüren. Dies ist die unendliche, unbegrenzte Kraft, die uns für alles, was wir haben, für alles, was wir sind, und für alles, was wir tun, dankbar sein lässt.
Mrs. Jones, ich denke immer wieder gerne daran, dass alles seinen richtigen Platz im System der Dinge hat. Alles hat eine Bedeutung und nichts ist bedeutungslos. Jeder wird gebraucht und erwünscht und geliebt. Und jeder von uns kann und soll seinen Zweck erfüllen. Jeder Einzelne ist von allen anderen gesegnet und begünstigt und jeder hat einen wesentlichen Beitrag zur Vollkommenheit und Schönheit des Ganzen beizutragen. Und vor allem bin ich davon überzeugt, dass es aus jeder menschlichen Schwierigkeit einen Ausweg gibt.
Ich glaube letztendlich, dass unsere Welt wirklich unsere individuelle, und schließlich auch die kollektive Umwandlung von dem materiellen zu einem geistigen Bereich des Denkens braucht.
Zu mir hat einmal jemand gesagt: „Ihr Leute" – und er meinte die Christlichen Wissenschaftler – „steckt Euren Kopf in den Sand und glaubt einfach, dass Ihr das Böse wegschicken könnt, indem Ihr einige positive Aussagen äußert. Unterscheidet sich das davon, das Wort Abrakadabra zu sagen?"
Die Antwort darauf ist, dass es in der Christlichen Wissenschaft nicht nur um Worte geht: Die Wahrheit darin – und ihre Kraft zu heilen – wird durch praktische Demonstration ihrer Regeln sichtbar. Und fast 150 Jahre nachgeprüfter Heilungen zeigen, dass die Christliche Wissenschaft nicht einfach aus „ein paar positiven Aussagen" besteht.
Ich glaube letztendlich, dass unsere Welt wirklich unsere individuelle, und schließlich auch die kollektive Umwandlung von dem materiellen zu einem geistigen Bereich des Denkens braucht. Um ein oft gebrauchtes Beispiel zu verwenden – aus Mangel eines besseren – lassen Sie uns diese notwendige Verwandlung mit der Entwicklung eines Schmetterlings vergleichen.
Der Zustand einer Raupe ist sehr begrenzt, also können wir das in unserer Diskussion mit dem materiellen Zustand vergleichen, in dem sich anscheinend so vieles von unserem Leben abspielt. Die nächste Stufe des Schmetterlings, der Kokon, ist jedoch voller Verheißung – es ist der Beginn der vollständigen Verwandlung. Und in unserer gegenwärtigen Erfahrung ist der Kokon der Platz, an dem wir höhere, edlere Zustände des Denkens und des Benehmens entwickeln.
Wenn dieser Zustandvollkommen entwickelt ist, erscheint der Schmetterling und ist schön und frei. Wenn wir unsere geistige Identität vollständig erkennen, wäre dies für uns der endgültige Zustand unserer Umwandlung. In unserem jetzigen Grad des Verständnisses müssen wir aus unseren körperlichen Begrenzungen herauswachsen. Der Zustand der Verpuppung muss sehr geachtet werden, weil er voller Verheißung ist und zum Geistigen und Vollkommenen führt, in der nichts Irdisches mehr Gewicht hat.
Ich glaube, es ist unser gottgegebenes Recht, frei zu sein. Wenn wir also danach streben, unsere Beziehung zu dem einen Geist zu verstehen, werden wir der Notwendigkeit der Verwandlung entwachsen, weil wir dann die Allheit des Geistes erkennen werden.
Unsere Vollkommenheit zu verbessern und danach zu suchen ist sehr befreiend, und es ist nur natürlich, dass wir uns danach sehnen, die notwendigen Schritte in diese Richtung zu gehen, um unsere Freiheit zu erweitern. Ich muss zugeben, dass es keine schnelle Lösung für die Probleme der Welt gibt, aber die Tür zu geistigen Lösungen steht offen: Lassen Sie uns hindurchgehen.
Lassen Sie uns speziell über Heilung sprechen. Ich habe kürzlich über die dynamische Kraft des christlich-wissenschaftlichen Heilens nachgedacht – darüber, dass es so kraftvoll ist und so schnell wirken kann!
Jemand anderem zu helfen ist eine der wertvollsten Möglichkeiten in der menschlichen Erfahrung. Fangen wir mit einem Beispiel dazu an, wie göttliche Liebe heilt. Es ist noch nicht lange her, dass ich die Liebe, die mir gegenüber großzügig und schnell von anderen ausgedrückt wurde, als ich dies brauchte, zutiefst schätzen durfte. Ich sprach mit einer Gruppe von Christlichen Wissenschaftlern und dachte nicht darüber nach, wo ich ging, und ich stolperte. Als ich mich wieder aufrichtete, stellte ich fest, dass ich mit meinem knöchel schlecht gehen konnte. Niemand sagte etwas zu der Verletzung, ich wusste, dass sie sofort begonnen hatten zu beten, um der negativen Suggestion entgegenzuwirken, dass ich von einem materiellen Ereignis verletzt werden könnte. Sie müssen die Tatsache, dass ich vollkommen geistig bin, bestätigt haben. Dieses unterstützende Gebet ist so liebevoll, weil es die Sicht aller sofort aus dem materiellen Bild Wirklichkeit von uns allen zu sehen.
Jemand war sofort bereit, mich nach Hause zu fahren, aber ich wollte mit Gott alleine sprechen, so wie ich gemacht habe, seit ich ein kleines Kind war. Also humpelte ich zu meinem Auto, das in der Nähe stand und fuhr nach Hause. (Das Auto hat eine Automatik und ich musste nur den gesunden Fuß benutzen, um sicher zu fahren.) Während der Fahrt von 15 Minuten war ich mir deutlich bewusst, dass ich von einem geistigen Standpunkt aus nie aus der Fürsorge Gottes heraus gefallen war. Als ich zu Hause ankam, kam ein Augenblick reiner Freude! Ich öffnete die Wagentür und setzte meinen Fuß auf die Erde. Es gab einen schallenden Klick und ich bin sicher, dass ihn jemand im Nachbarhaus hätte hören können! Was auch immer verrenkt war, nahm die richtige Stellung wieder ein. Der Fuß war geheilt. Dies war ein wunderbares Beispiel für die Kraft dessen, „einen anderen zu lieben“, weil jeder, der dabei war, als ich fiel, sich weigerte, in seinen Gedanken mit mir auf die Straße zu fallen, sondern mir stattdessen half, mich in Gedanken hochzuheben.
Lassen Sie uns darüber reden, was hier wirklich geschah, Mrs. Pickup. Wie ging die Heilung genau vor sich.
Alle, die daran beteiligt waren, füllten ihre Gedanken mit der Wahrheit über Gott und Sein Kind — in der Tat mit der geistigen Vollkommenheit der ganzen Schöpfung. Und dann hatten sie Vertrauen darauf, dass die göttliche Wahrheit den Irrtum in dieser Situation Korrigieren würde.
Ich erkannte für mich auch die Macht und die Gegenwart der Wahrheit an und Gegenwart der Wahrheit an und dann ließ ich den Irrtum nicht los — wie ein Hund seinen Knochen — bis ich es ausgearbeitet hatte. Beharrlich die Wahrheit über unser geistiges Sein zu behaupten und zu verstehen, ist sehr wichtig. Ich sah mich selbst als Bild und Gleichnis Gottes, so wie es in der Bibel steht. Und weil Gott nicht materiell ist, sondern Geist an sich, und weil ich der wirkliche Ausdruck des göttlichen Geistes bin, erschließt sich daraus, dass ich nie für die Materie und ihre Neigung zu Unfällen anfällig bin. Wenn ich für mich selber bete, ist mein Patient nicht die menschliche Person Jo Pickup, sondern vielmehr der sterbliche Gedanke, den ich über mich selber und meine Identität hege. Ich habe einfach dem materiellen Anschein nicht erlaubt, mein Denken zu beeinflussen.
Ich wusste, wenn ich mein Gemüt mit Ideen über Gott und meine unzerstörbare Beziehung zu Ihm füllen würde, dann würde sich in meinem Denken eine Veränderung vollziehen, die mich zu dem führen würde, was wirklich behandelt werden musste. Ich wusste, dass die Wurzel des problems überhaupt nicht ein verletzter Knöchel war. Und ich wusste auch, weil wir in einem völlig geistigen Universum leben, konnte ich auf das göttliche Gemüt vertrauen und es würde mir zeigen, worum es wirklich geht. Ich habe gelernt, dass ich nie das akzeptieren muss, was das sterbliche Gemüt an der Oberfläche sagt. Als ich betete, erkannte ich, dass an diesem Tag schon früher etwas geschehen war, das mich dazu geführt hatte, mich minderwertig zu fühlen. Minderwertigkeit war eindeutig die wirkliche Unreinheit, die ich in meinem Denken auslöschen musste. Ich war dazu in der Lage, weil ich daran dachte, was der Apostel Paulus sagte: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.“ (Philipper 4)
Ich erkannte, wenn ich mich selber als minderwertig sah — oder mich auch nur vor Minderwertigkeit fürchtete — dann ist das Dualismus (der Glaube an mehr als eine Macht), gepaart mit dem Glauben, ich Könnte von meiner einzigen Quelle, der göttlichen Intelligenz, getrennt sein. Ich wusste, dass ein Denken, das auf der Materie beruht, falsch ist, und ich wusste, dass ich die Aussage, ich sei ein verletztes materielles Wesen, nicht glauben musste. Ich sagte mir, dass das Einzige, auf das ich mich verlassen Konnte, die Allmacht Gottes war.
Und ich wusste, dass ich das Recht hatte, die Wahrheit über meine geistige Vollkommenheit auf meinen menschlichen Glauben zu übertragen. Ich erinnerte mich an diesen Satz aus Wissenschaft und Gesundheit: „Das unsterbliche GEMÜT, das alles regiert, muss sowohl im so genannten physischen Bereich, wie im geistigen als allerhaben anerkannt werden.“ (S. 427) Plötzlich war ich mit einem Gefühl der göttlichen Liebe erfüllt unendliche Erfüllung, unendlicher Erfüllung, unendlicher Schutz, die All-Tätigkeit der göttlichen Wissenschaft. Ich dachte: „Christus die Gegenwart und Macht Gottes ist hier auf Erden und heilt mich jetzt.“
Die heilung war vollständig.
Mrs. Jones, Sie sehen also, es gab in meiner Erfahrung Höhen und Tiefen, aber all dies hat mich veranlasst, immer mehr über meine Beziehung zu Gott zu entdecken. Ich hätte dieses Dämmern der geistigen Wahrheit für nichts anderes aufgegeben trotz aller Wolken. Und natürlich bin ich mir bewusst, dass ich erst am Anfang dieses Weges der Offenbarung stehe.
