Alle Augen sind auf das US-amerikanische Finanzsystem gerichtet. Bankenkonkurse, Übernahmen und Kreditknappheit bilden Schlagzeilen, die die Öffentlichkeit bestürzen, sogar verärgern – und diese Öffentlichkeit verlangt nach Antworten.
In einem NPR NPR = National Public Radio, ein Radio-Netz in den USA Bericht mit dem Titel: Stürzt der ökonomische Himmel ein? nannte Chris Arnold es den „Moment des Kippens” und erklärte, dass Kredite – zwischen Banken und in der Folge für den einzelnen Verbraucher – „wie Sauerstoff für die Wirtschaft” seien (30. September 2008). Ohne diesen vitalen Austausch bleibt jeder nur noch nach Luft schnappend zurück. An der Wall Street war von einigen sogar zu hören, dass die US-Wirtschaft gerade eine „Nahtod-Erfahrung” gemacht habe. Und die Weltwirtschaft taumelt.
Noch während die Experten darüber debattieren, wie die leidende Wirtschaft am besten wiederbelebt werden kann und ihren eigenen zukünftigen Kurs bestimmen, können geistige Denker – als Gegenmittel – das Guthaben ihrer Gedanken in eine gebetvolle Lösung stecken. Der Christian Science Sentinel wurde mit dem Zweck gegründet, das ans Licht zu bringen, was das Denken der Welt am meisten beschäftigt, und im Gebet darüber Wache zu halten, um Heilungen zu bewirken. Dieses Gebet sollte spezifisch und unnachgiebig sein, damit es effektiv ist.
Es gilt, den Standpunkt zu verstehen, was es ist, das Leben verleiht, und was unser Verständnis davon wiederbelebt. Jesus war sich während seines ganzen Wirkens als Heiler und Lehrer durchaus klar bewusst, dass nichts Materielles die Macht hat, Leben entstehen zu lassen – nur Gott besitzt diese Macht. Gott, als Leben selbst, könnte nie einen gegenteiligen Ausdruck schaffen – den Tod. Die Stabilität oder die Dauer des Lebens hängt nicht von physischen Strukturen ab. Jesus bewies die praktische Anwendbarkeit des Verständnisses dieser Tatsache unzählige Male, als er Menschen heilte, Tote zum Leben erweckte und schließlich bei seiner eigenen Auferstehung das Gesetz der Unsterblichkeit bewies.
Aber der Begriff Tod kommt nicht nur in Zusammenhang mit dem menschlichen Körper auf. Er kann anscheinend ebenso auf die körper zugreifen, die wir Regierungen, Finanzsysteme, Unternehmen, Haushalte oder Kirchen nennen. In direktem Widerspruch zu dem, was instabil erscheint, haucht Gebet diesen Gebilden neues Leben ein und dient als machtvoller Beweis, dass der Tod nie die endgültige Antwort ist. Leben ist allgegenwärtig, auch wenn alles andere dagegen argumentiert. Es ist unsere Aufgabe, fordernd darauf zu bestehen, Beweise des göttlichen Lebens zu sehen – und nicht das Toben der Furcht, erschüttertes Vertrauen oder Verwirrung. Wenn das göttliche Leben verstanden wird, sorgt das für Frieden, Überzeugung (nicht Starrsinn) und intelligente Handlungen. Das trifft ebenso auf diejenigen zu, die sich zu Recht über ihren Lebensunterhalt Sorgen machen – angefangen bei der Arbeitsplatzsicherung, dem Unterhalt ihrer Familien bis zur planung ihrer Versorgung im Ruhestand. Göttliches Leben sorgt für jeden Einzelnen, egal wie hoch oder wie tief er oder sie auf der ökonomischen Leiter stehen mag.
Der Begriff Auferstehung, der Erneuerung und Verjüngung einschließt, wendet das Denken von der Fixierung auf ein Ende ab und fokussiert es auf das nie Endende. In ihrem Werk Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift definierte Mary Baker Eddy „Auferstehung” so: „Vergeistigung des Denkens; eine neue und höhere Idee von Unsterblichkeit oder geistigen Dasein; materieller Glaube, der dem geistigen Verständnis weicht” (S. 593). Was die Wirtschaft angeht, behauptet das kollektive Denken, dass der beständige Austausch von Geld die Lebensader eines gesunden finanziellen Systems ist. Aber wenn wir dieses Konzept aus geistiger Sicht betrachten, kann die ökonomische Gesundheit als beständiger Fluss von produktiven Ideen verstanden werden – unbehindert von Furcht; die Produktivität bleibt stabil. Eine „neue und höhere Idee von Unsterblichkeit” zeigt mit zunehmender Klarheit, dass der Ausdruck des Lebens nicht verfallen oder sich je im Stadium einer Krise befinden kann.
Lange vor Jesu Zeit erkannten Propheten diese Leben spendende, wiederherstellende Kraft. Als Elia auf eine Witwe traf, die sich anschickte, die letzte Mahlzeit für ihre Familie zuzubereiten und dann zu sterben, tat er etwas sehr Seltsames: Er bat sie, zuerst ihn zu versorgen. Und er sagte: „Keine Angst!“ Indem die Witwe Elias Bitte nachkam, rettete sie ihre Familie vor dem drohenden Tod und öffnete Versorgungsquellen, die sich selbst erneuerten; denn wie Elia versprochen hatte, blieb weder ihr Mehltopf noch ihr Ölkrug leer, bis „der Herr es auf Erden regnen“ ließ (1. Könige 17). Furchtlosigkeit, Gehorsam, die Bereitwilligkeit zu geben – diese Eigenschaften, kombiniert, wurden zum Gegenmittel gegen den Tod und bewirkten Leben.
Anstatt sich für unsere Stabilität auf Bankkonten und Rettungspakete durch Regierungen zu verlassen – so sehr diese auch einige Lösungen bieten mögen –, können wir unser Vertrauen in die göttliche Ökonomie legen. Dann wird das, was zu einem Ende kommen muss, nämlich die Gier und Unehrlichkeit, die den Immobilienkollaps und die Kredit- und Finanzkrise genährt haben, aufhören und durch Wiederbelebung und Stabilität ersetzt werden.
Statt den Voraussagen von tieferer Rezession und der Drohung eines wirtschaftlichen Dominoeffekts nachzugeben, können wir wissen, dass unser aller Leben nicht der Furcht ausgesetzt ist, sondern vom Leben selbst aufgetankt wird. Wir können mit Überzeugung erklären: „Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen erhält mich am Leben” (Hiob 33, n. d. engl. Bibel). Alle, die sich um die US-Wirtschaft und ihre gesunde Beziehung zu globalen finanziellen Systemen sorgen, können das Gebet praktizieren, das Furcht zerstört, Gottes unerschöpflicher Fürsorge vertraut und Vertrauen in die Tatsache wiederherstellt, dass das Leben und die Versorgung mit Gutem eine unerschütterliche geistige Grundlage haben.
