Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die Auferstehungs-Macht der Dankbarkeit

Aus der April 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der Osterzeit denken Christen auf der ganzen Welt an Christi Jesu Opfer und an seinen letztendlichen Triumph über den Tod. Den Berichten von Matthäus und Markus zufolge dachte Jesus während der Kreuzigung über Psalm 22 nach. Dieser Psalm beginnt mit einem Ausdruck äußerster Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit. Aber er endet mit einem Loblied auf Gott–mit der Verheißung, dass Er nicht nur den Psalmisten befreien wird, sondern auch „aller Welt Enden" (Psalm 22). Was für eine inspirierende Veranschaulichung der Auferstehung und davon, wie man sich von Niedergeschlagenheit zum Sieg bewegen und jeden in diesen Prozess mit einbeziehen kann!

Wenn wir jedoch Jesu Auferstehung betrachten, mag es nicht einfach sein, eine Verbindung zwischen ihr und unserem täglichen Leben zu sehen. Nichtsdestotrotz habe ich eine Verbindung zwischen der Unmittelbarkeit und Natürlichkeit von Dankbarkeit und dem „wirf-die-Begrenzung-jetzt-weg-Jubel" der Auferstehung gefunden.

Mary Baker Eddy sah ebenfalls, dass es eine Verbindung gibt zwischen dem Ausdruck von Dankbarkeit und der Erfahrung von Segnungen der Auferstehung. Sie verwies auf Jesus, als sie schrieb: „Dankbarkeit und Liebe sollten jeden Tag alle Jahre hindurch in allen Herzen wohnen. Jene heiligen Worte unseres geliebten Meisters: 'Lass die Toten ihre Toten begraben!' und 'Folge du mir nach!' regen zu täglicher christlicher Fürsorge für die Lebenden an, durch die wir unserem auferstandenen Herrn nacheifern sollten." (Kirchenhandbuch, S. 60)

Ich habe festgestellt, dass Dankbarkeit auf eine kraftvolle Art und Weise tatsächlich gleichbedeutend mit Auferstehung sein kann. Hier ist ein Beispiel für das, was ich meine. Es stammt aus einem Interview mit der amerikanischen Autorin Maya Angelou. Sie sagte: „In den frühen 50er Jahren kehrte ich aus Europa in die Vereinigten Staaten zurück. Ich war jung und hatte ein Kind zurück gelassen. Ich kam heim und war total verrückt geworden. Eines Tages fürchtete ich um meinen klaren Verstand. ...

Also ging ich zu meinem Sprechlehrer und sagte ihm, dass ich verrückt würde. Er sagte: 'Hier ist ein gelber Schreibblock. Schreib deine Segnungen auf.' Ich sagte: 'Oh, bitte, ich möchte das nicht einmal hören. Ich werde wahnsinnig.' Er sagte: 'Beginne mit der Tatsache, dass du mich hören kannst, dass du diese Seite sehen kannst, dass du diesen Stift halten kannst.' Bevor ich das Ende der Seite erreichte, war ich umgewandelt. Deshalb habe ich alles, was ich geschrieben habe, jedes Buch, jedes Bühnenstück, jedes Drehbuch, auf einen gelben Block geschrieben. Sobald ich ihn in die Hand nehme, werde ich an meine Segnungen erinnert." (The Christian Science Monitor vom 20.10.1993)

Maya Angelou erlebte, wie uns Dankbarkeit mental ins Leben zurückbringen kann. Sie erfrischt uns und spornt uns an. Sie öffnet uns die Augen für die Gegenwart des Guten.

Wenn wir dankbar das Gute in unserem Leben erkennen, gründen wir unser Denken auf Geist – ob wir es uns klar machen oder nicht–,weil die Quelle alles Guten Gott ist, der unendlicher Geist ist. Dieses wird von der Definition von Auferstehung illustriert, die in Wissenschaft und Gesundheit steht: „Vergeistigung des Denkens; eine neue und höhere Idee von Unsterblichkeit oder geistigem Dasein; materieller Glaube, der dem geistigen Verständnis weicht." (S. 593)

Gott, der auch göttliches Gemüt ist, erfreut sich immer an Seiner geistigen Schöpfung. Zum Beispiel berichtet das erste Buch Mose, Kapitel 1, dass Gott Seine Schöpfung als „sehr gut" ansah.

Auch wenn Jesus am Ende seiner Zeit auf Erden auferstand, weisen die Evangelien doch darauf hin, dass sein Denken schon immer dankbar und auferweckt war. An der Grabstätte dankte er Gott, bevor er Lazarus auferweckte (siehe Johannes 11). Zwei Evangelien zufolge sangen er und seine Jünger ein Loblied, bevor er zum Ölberg ging, wo er von jenen, die ihn töten wollten, aufgegriffen wurde. Und als er die Menschenmenge speiste, segnete er die wenigen Brote und Fische, die zur Hand waren, und bekräftigte, dass Dankbarkeit auszudrücken eine Art ist, das Gute des Lebens zu vervielfachen.

Aber wie können wir bestrebt sein, dasselbe dankbare, „auferstandene" Denken wie Jesus zu haben? Wie können wir dieselbe Lebendigkeit des Geistes zeigen?

Ich stelle fest, dass es hilft, anzuerkennen, dass Dankbarkeit kein Extra, kein Zusatz für meine geistige/mentale Ausstattung ist. Das dankbare und glückliche „Ich" ist tatsächlich das einzige „Ich".

Durch Gottes Gnade können wir uns unserer eigenen und jedermanns geistiger und unsterblicher Natur bewusst bleiben.

Gott, der auch göttliches Gemüt ist, erfreut sich immer an Seiner geistigen Schöpfung. Zum Beispiel berichtet das erste Buch Mose, Kapitel 1, dass Gott Seine Schöpfung als „sehr gut" ansah. Ich bin Teil dieser Schöpfung und das eine Gemüt ist mein eigenes Bewusstsein wie auch die Intelligenz, die jeder ausdrückt. Also ist das wirkliche „Ich" geistig und erfreut sich immer an Gottes Schöpfung. Also ist Dankbarkeit nicht etwas, wovon ich vermute, dass ich es haben sollte. Statt dessen bin ich wirklich ehrlich mit mir und mit anderen und am glücklichsten mit mir, wenn ich Gott preise und dankbar bin.

Die Psalmen, auf die eingangs hingewiesen wurde, erstellen ein Modell für Dankbarkeit. Die Autoren aller Psalmen kämpften mit Depression, Krankheit, Hass, Furcht und Betrug — und finden in Gott Fürsorge, Sicherheit, Erlösung, Inspiration, Gesundheit und Freude. Wiederholt wenden sie sich in diesen 150 Kapiteln von ihren eigenen Vorurteilen ab, hin zum allmächtigen Gott und erheben ihr Denken zu Lob und Jubel. Das ist ein machtvolles Vorbild, besonders für jemanden, dem es scheinbar an Gründen für Dankbarkeit mangelt.

Durch Gottes Gnade können wir uns unserer eigenen und jedermanns geistiger und unsterblicher Natur bewusst bleiben. Es bekommt eine Normalität und Natürlichkeit, Jesu Beispiel zu folgen, wenn wir verstehen, dass Auferstehung nicht lediglich ein physisches Ereignis ist, auch wenn sie heute eher als Ausdruck von physischer Heilung und Verjüngung angesehen wird. Ihrem geistigen Sinn nach beinhaltet Auferstehung eine Veränderung des Denkens, von der Leblosigkeit der Materialität hin zu der Lebendigkeit des Geistes. Statt ein einmaliges, endzeitliches Geschehen zu sein, ist sie also die fortschreitende Erkenntnis, dass durch Gottes unendliche Güte jeder die Vollständigkeit des unendlichen Guten genau jetzt hat.

Über das Lobsingen im traditionellen Sinn hinausgehend „singen" wir mit unserem Leben durch geistiges Denken und Handeln. Es ist nicht so, dass wir „hier unten" Gott „da oben" als von uns getrennt anbeten. In wahrer Anbetung und Dankbarkeit wissen wir um unser Einssein mit der unendlichen, göttlichen Liebe und manifestieren in unserem täglichen Leben die Qualitäten von Liebe, indem wir anderen dienen.

Mary Baker Eddy erkannte, dass Dankbarkeit die menschliche Erfahrung erheben kann. In dem Kirchenhandbuch führt sie Dankbarkeit als wesentlich für die christlich-wissenschaftliche Heilpraxis in vielerlei Hinsicht auf, darunter durch:

die zentrale Rolle des Kirchenpastors – der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit, welches 100 Seiten beinhaltet mit Briefen der Dankbarkeit von Menschen, die durch die Ideen des Buches geheilt wurden;

• das Abhalten von Treffen zur Wochenmitte, in denen Teilnehmer der Kirchengemeinde „den Gipfel des Lobes" ersteigen (S. 47), indem sie von Heilungen von Krankheit berichten, die durch Gebet entstanden sind (ich verstehe darunter gerne Dankbarkeitsoder „Auferstehungs"-Treffen);

• die Veröffentlichung von wöchentlichen und monatlichen Zeitschriften durch die Christlich-Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft (The Christian Science Publishing Society), die immer Äußerungen von Dankbarkeit und Heilungen von Krankheit und Sünde beinhalten;

• jährliche Danksagungs-Gottesdienste, die in christlich–wissenschaftlichen Kirchen auf der ganzen Welt stattfinden und die ausschließlich dem Dank an Gott für empfangene Segnungen gewidmet sind;

• durch jene unschätzbaren Gelegenheiten, der Kollekte während der Sonntagsgottesdienste etwas spenden sowie durch den jährlichen „pro Kopf"-Beitrag eines Mutterkirchenmitglieds „Danke" sagen zu können.

Dankbarkeit ist ein heiliger Gedankenzustand. Dankbare Gedanken kommen direkt von Gott und sie werden durch Unschuld und Wunder charakterisiert.

Dankbarkeit ist ein heiliger Gedankenzustand. Dankbare Gedanken kommen direkt von Gott und sie werden durch Unschuld und Wunder charakterisiert. Sie bringen Freiheit von Sorge, Depression und Krankheit. Sie gewähren Zuflucht und treiben die Auferstehung aus einem persönlichen, begrenzten Sinn des Selbst voran. Ein dankbares Herz befähigt dazu, andere zu segnen.

Je mehr wir denken, nichts auf dieser Welt zu haben, desto mehr benötigen wir Dankbarkeit, um uns aus einem Gefühl des Bedürftig-Seins und in die Wirklichkeit von Gottes gegenwärtigem Königreich hinein zu erheben. Indem wir beständig die Gegenwart des unbegrenzten Guten Gottes in unserem Leben anerkennen, gewinnen wir mehr von der Gesundheit, dem Glück und der Freiheit, die von Ihm allein her kommen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / April 2009

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.