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Spiritualität & Heilen

Gott regiert

Aus der April 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Praktikerin und Lehrerin der Christlichen Wissenschaft aus Ogden, Utah, USA, spricht darüber, wie Vertrauen in Gott, den göttlichen Geist, Furcht zum Schweigen bringt — und tröstet, führt und befreit.

Im Leben von Sabrina Stillwell haben Kinder immer eine wichtige Rolle gespielt. Sie erlangte an der Universität einen Bakkalaureus der Wissenschaften in Kindheitsentwicklung und arbeitete voller Freude nach ihrem Abschluss als Lehrerin für kleine Kinder, weil Kinder auf natürliche Weise neugierig und unschuldig sind. Nachdem sie und ihr Mann Rod drei eigene Kinder großgezogen haben, sind Kinder auch heute noch Teil ihres Lebens. Sie genießen ihr Leben als Großeltern von vier Enkelkindern.

Als Mrs. Stillwell selber noch ein Kind war, erlebte sie bei sich zu Hause viele körperliche Heilungen durch christlich-wissenschaftliche Behandlung. Diese Heilungen weckten ihr natürliches Interesse daran, die göttliche Wahrheit zu verstehen und sich selber dem gründlichen Studium und der Praxis der Christlichen Wissenschaft zu widmen. Seit 1992 inseriert sie ihre öffentliche Heilpraxis im Christian Science Journal. Danach diente sie dreieinhalb Jahre dem Komitee für Veröffentlichungen im Staat Utah. Während dieser Zeit arbeitete sie auch als Seelsorgerin der Christlichen Wissenschaft bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City, Utah, in der Nähe ihrer Heimatstadt Ogden. 2003 wurde Mrs. Stillwell Lehrerin der Christlichen Wissenschaft.

1. „Diese einfache Regel"

Ich schrieb vor einiger Zeit einen kurzen Artikel für den Journal (Mai 2007, S. 62-63) darüber, was Mary Baker Eddy „diese einfache Regel" nennt. Sie schreibt darüber Folgendes in Wissenschaft und Gesundheit: „Beginne deine Behandlung immer damit, dass du die Furcht der Patienten beschwichtigst. Versichere ihnen schweigend, dass sie gegen Krankheit und Gefahr immun sind." (S. 411) Ich habe in meinem Leben immer wieder erlebt, wie diese Regel mir geholfen hat, Befreiung und Schutz bei unterschiedlichsten Formen von augenscheinlichen Problemen zu finden — und wie diese Regel mir dabei geholfen hat, anderen Menschen zu helfen, für die ich gebetet habe.

Mrs. Stillwell, ich nehme an, diese Regel hat auch Ihnen in all den Jahren geholfen, in denen Menschen Sie um Ihre Hilfe baten. Können Sie mehr darüber sagen, warum es so erfolgreich ist, dieser Regel zu folgen?

Zunächst einmal finde ich es richtig kurios, mich nach dem Befolgen von Regeln zu fragen. Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich Regeln gerade nicht befolgte. Ich hinterfragte, bezweifelte und ignorierte die Regeln, weil ich das Gefühl hatte, die Regeln würden mein Leben, meine Spontaneität, einengen. Ich dachte, dass ich nicht frei sein könnte, wenn ich mich an die „Regeln" halte.

Aber durch das Studium der Christlichen Wissenschaft habe ich festgestellt, dass geistige Prinzipien und Regeln mir einen praktikablen Rahmen und eine starke Grundlage gegeben haben, auf der ich mein Leben aufbauen kann — eine Möglichkeit, erfüllter zu leben, eine Möglichkeit, gesegnet zu sein und andere zu segnen. Eine Möglichkeit wirklich frei zu sein.

Ich habe festgestellt, dass es im Christentum und in der Christlichen Wissenschaft um Freiheit geht — Freiheit von Angst, von Begrenzungen, von Sünde und Krankheit — und sogar vom Tod.

Überall in der Bibel stehen Geschichten über Menschen, die am Ende ihrer Weisheit durch einen Vertrauensvorschuss in die Arme der göttlichen Liebe geführt wurden und dort einen sicheren Hafen fanden. Wenn Jesus auf eine schlimme Situation traf, sagte er zu den Menschen: „Fürchte dich nicht, glaube nur!" (Markus 5) Mary Baker Eddy wiederholte Jesu Anweisung in Wissenschaft und Gesundheit: „Die christlich-wissenschaftliche Praxis beginnt mit Christi Grundton der Harmonie ‚Fürchtet euch nicht!'" (S. 410) Und wie Sie schon erwähnten, fährt Mrs. Eddy auf der nächsten Seite fort: „Beginne deine Behandlung immer damit, dass du die Furcht der Patienten beschwichtigst. Versichere ihnen schweigend, dass sie gegen Krankheit und Gefahr immun sind." Und dann folgen die nächsten zwei Zeilen, die genauso wichtig sind: „Achte auf die Wirkung dieser einfachen Regel von Christian Science und du wirst feststellen, dass sie die Symptome jeder Krankheit lindert. Wenn es dir gelingt, die Furcht vollständig zu beseitigen, ist dein Patient geheilt." (S. 411-412)

Warum ist es so wichtig, die Furcht zu stillen? Denken Sie an die Geschichte von Mose und der Schlange (siehe 2. Mose 4). Gott befahl Mose, die Schlange am Schwanz aufzuheben, dies ist angeblich die gefährlichste Art, eine Schlange aufzuheben, und was geschah? Mose erkannte, dass die Schlange keine Macht hatte, ihn zu verletzen. Indem er seine Beziehung zu Gott verstand, indem er bereit war, Gott zu gehorchen, und durch die Autorität, die Gott ihm verliehen hatte, beherrschte Mose die Angst — und erlebte die Sicherheit, die durch diese Herrschaft verliehen wird. Und wir, als Gottes Kinder, können auch „Schlangen" handhaben — und ich meine damit, dass wir Furcht einflößende Situationen bewältigen können — und unsere von Gott verliehene Herrschaft ausüben können. Diese Herrschaft gilt nicht nur für die Menschen in der Bibel. Uns ist heute von Gott die gleiche Herrschaft gegeben.

Überlegen Sie mal: Was scheint Furcht uns anzutun? Verschiedene Dinge. Sie hypnotisiert uns. Sie lähmt uns — unser Denken und unser Handeln. Furcht hält uns davor zurück, das Böse auf effektive Weise zu bewältigen und zunichte zu machen. Ganz egal, ob das Böse uns in Form von Terrorismus, Krankheit, finanzieller Not (eines Einzelnen oder der Allgemeinheit), umweltbedingten Schädigungen, verdorbenem Essen oder Unwetter erreicht. Furcht bringt uns in einen mentalen Zustand, in dem wir nicht in der Lage sind, die Aufgaben, denen wir gegenüberstehen, durch die Augen der Hoffnung oder durch eine Zuversicht auf der Grundlage von Gebet zu sehen.

Aber natürlich herrscht und regiert Gott, der göttliche Geist. Und die Christliche Wissenschaft macht uns wachsam, um in jedem Aspekt unseres Lebens Gottes regierende Kraft zu erleben — die regierende Kraft des Guten.

Vor über 75 Jahren, als die Bedrohung und die Barbarei totalitärer Regime vor dem 2. Weltkrieg aufzogen, sagte der Präsident der Vereinigten Staaten Franklin Roosevelt: „Das Einzige, was wir fürchten müssen, ist die Furcht an sich." Es scheint, als würde die heutige Gesellschaft zu uns sagen: „Fürchte dich, fürchte dich sehr!" Die Medien zeigen Krankheiten, beschreiben Symptome, Folgen und Ergebnisse und lassen uns glauben, dass wir uns davor fürchten müssen, was mit unserem Körper geschehen wird. Die Botschaften und Bilder der Medien bombardieren uns mit einer Sichtweise des Lebens, das am dünnen Faden des Zufalls und der äußeren Umstände hängt. Wenn wir unseren geistigen Standpunkt nicht aufrechterhalten, so wie Mose es tat, dann fühlen wir uns verwundbar. Wir könnten feststellen, dass wir uns davor fürchten, dass Krankheit oder Gewalt oder Verzweiflung auf uns zukommen und dass der Tod gleich hinter der nächsten Ecke lauert. Wir könnten feststellen, dass wir das Gefühlhaben, das Böse sei viel stärker als das Gute - viel stärker als Gott!

Aber natürlich herrscht und regiert Gott, der göttliche Geist. Und die Christliche Wissenschaft macht uns wachsam, um in jedem Aspekt unseres Lebens Gottes regierende Kraft zu erleben — die regierende Kraft des Guten. Der Christus erscheint in unserem Bewusstsein und sagt uns, dass wir Gott vertrauen können. Und mit Christus meine ich den Geist der Göttlichkeit, den Jesus ausdrückte. Ich meine die intuitive Kommunikation zwischen Gott und der Menschheit, die uns ermutigt, so wie es bei Jesaja steht: „So fürchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir." (Jesaja 43) Die Botschaft des Christus bedeutet für mich, dass Gott für jeden von uns sorgt, uns führt und uns beschützt. Ich denke, wir können lernen, Gott so zu vertrauen, wie ein kleines Kind seinen Eltern vertraut. Stellen Sie sich ein Kind vor, das von seiner Mutter oder seinem Vater gefragt wird, ob es zu einem Spaziergang mitkommen will. Das Kind fragt nicht danach, ob der Elternteil auf den Spaziergang vorbereitet ist und fragt: „Weißt du, wo wir hingehen? Brauchen wir eine Landkarte, etwas zu essen oder zu trinken, wird es regnen, brauchen wir einen Regenschirm ...?" Nein. Das Kind streckt seine Hand aus und sagt: „Gehen wir", denn das Kind weiß natürlich, dass es sich auf die Eltern verlassen kann. Wir können uns auf dieselbe Weise auf Gott verlassen, ganz natürlich und vollständig. Jesus hat dies bestimmt so getan. Er nannte Gott „Abba", was Vater heißt. Jesus verstand und fühlte die liebevolle Beziehung, die jeder von uns mit unserer göttlichen Vater-Mutter hat.

Der Christus erscheint in unserem Bewusstsein und sagt uns, dass wir Gott vertrauen können. Und mit Christus meine ich den Geist der Göttlichkeit, den Jesus ausdrückte.

Und ich bin der Meinung, dass viele andere Menschen in der Bibel diese tiefe Verbundenheit mit Gott fühlten. Schauen Sie sich die Geschichte von David und Goliath an, in der David die Waffen des Königs ablehnte, weil er Gott vertraute, der ihn „von dem Löwen und Bären" errettete. Deshalb vertraute er auch darauf, dass Gott ihn „von diesem Philister" errettet. (1. Samuel 17) Und Gott errettete ihn.

2. Ein typisches Beispiel

Wie steht es bei Ihnen? Wie steht es mit Ihrem Vertrauen auf Gott, der in der Christlichen Wissenschaft als gleichbedeutend mit Leben, Liebe, Seele, Prinzip, Geist, Gemüt und Wahrheit gezeigt wird. Können Sie uns ein Beispiel geben, wie die Kraft der göttlichen Wahrheit Sie von Furcht und Problemen befreit hat?

Es gibt ein Zeugnis über Heilung und Veränderung, das Mary Baker Eddy in das letzte Kapitel von Wissenschaft und Gesundheit aufgenommen hat. Darin steht: „Ich habe Gottes Weisheit und Güte so oft erfahren, dass ich bereit und tief dankbar bin zu wissen, dass meine Zukunft in Seinen Händen liegt und dass alle Dinge sich zum Besten auswirken werden.“ (S. 661)

So wie dieser Verfasser habe auch ich gelernt, dass ich Gott mein wirkliches Leben, meine Familie, meine Karriere, meine Hoffnungen und Träume und meine Beziehungen anvertrauen kann — jeden Aspekt meines Lebens.

Ich erinnere mich z. B. an eine Begebenheit vor einigen Jahren, als ich mitten in der Nacht mit starken inneren Schmerzen aufwachte, Schmerzen, die stärker waren als alles, was ich je zuvor erlebt hatte. Ohne meinen Mann zu stören, ging ich ins Wohnzimmer und begann für mich zu beten. Aber ich fand keine schnelle Befreiung, also rief ich eine Freundin an, die Praktikerin der Christlichen Wissenschaft ist und bat sie, mit mir zu beten. Ihr fiel genau die Zeile ein, die Sie zu Beginn unseres Gesprächs zitierten: „Beginne deine Behandlung immer damit, dass du die Furcht des Patienten beschwichtigst:“ Als ich später einmal mit ihr sprach, stellte ich fest, dass sie zuerst ihre eigene Furcht loswerden musste, um meine Furcht loszuwerden. In dem Gespräch versicherte sie mir jedoch liebevoll, dass ich in Sicherheit war, und ich rief sie während der nächsten Stunden mehrmals an, aber jedes Mal fühlte ich mich der Liebe Gottes zu mir versichert und ich fühlte mich vor körperlicher Gefahr geschützt.

In dieser Nacht kamen mir verschiedene Gedanken. Ein sterblicher Gedanke war, dass dieser Schwächezustand „mich auslöschen könnte“ — mich aus dem Spiel des Lebens nehmen könnte, mir das Leben nehmen könnte, Aber genauso schnell kam ein unsterblicher „Engelsgedanke“, um dem sterblichen Gedanken entgegenzutreten oder ihn umzukehren. Immer wieder kam mir dieser Gedanke: „Diese Schmerzen mögen wirklich erscheinen, aber sie sind es nicht! Dies ist nicht wirklich!“ Die Schmerzen dauerten einige Stunden, aber ich fürchtete mich keinen Augenblick. Schließlich verschwanden die Schmerzen in ihr „natürliches Nichts“. (WuG, S. 365) Die Schmerzen waren weg! Und sie kamen nie wieder.

Ich wusste, dass die Schmerzen nicht wirklich waren, denn Schmerzen sind nicht von Gott geschaffen — von der göttlichen, unendlichen Liebe. Liebe erschafft jeden von uns, jeden Menschen, um Gottes Güte zu bekunden. Mrs. Eddy schrieb: „Die Wissenschaft kehrt das falsche Zeugnis der physischen Sinne um und durch diese Umkehrung gelangen die Sterblichen zu den fundamentalen Tatsachen des Seins.“ (WuG, S. 120) In dieser Nacht erlangte ich ein besseres Verständnis dieser fundamentalen Tatsachen des Seins — dass Gott Geist ist und dass ich eine geistige Idee bin, oder die Ausstrahlung dieses göttlichen Geistes. Deshalb bin ich nicht den Schmerzen, der Sünde, der Krankheit oder dem Tod unterworfen.

Die Schmerzen dauerten einige Stunden, aber ich fürchtete mich keinen Augenblick. Schließlich verschwanden die Schmerzen in ihr „natürliches Nichts“. (WuG, S. 365) Die Schmerzen waren weg! Und sie kamen nie wieder.

In Wissenschaft und Gesundheit steht: „Die göttliche Liebe kann ihrer Manifestation ... nicht beraubt werden“ (S. 304). Dies versichert uns, dass wir nicht von Gott getrennt werden können. Jeder einzelne von uns wird gebraucht, um die Fülle Gottes auszudrücken. Ich habe festgestellt, wenn ich meine Aufmerksamkeit jeden Tag, ja sogar Augenblick für Augenblick auf Gott richte, erkenne ich mehr und mehr den Beweis der Liebe Gottes. In der Bibel steht: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus.“ (1. Johannes 4) Genau da, wo wir sind, ist also Gott, die göttliche Liebe, und wir können versichert sein, dass da, wo diese Liebe ist, keine Furcht sein kann. Jeder von uns kann dies wissen und erleben.

lch habe erkannt, dass tägliches Gebet und eine beständige Beziehung zu Gott das sind, was wir wirklich brauchen, wenn wir unsere Tage und unser Leben auf einer soliden Grundlage bauen wollen und wenn wir anderen helfen wollen.

3. Andere „Regeln", die heilen

Welche anderen „Regeln" oder Konzepte dieser geistigen Wissenschaft — der Christlichen Wissenschaft — helfen Ihnen, wenn jemand Sie bittet, mit ihm zu beten. damit er Trost, Führung oder Befreiung findet?

Du meine Güte, da gibt es so viele. Aber es sind keine einschränkenden Regeln, sondern eher ermächtigende Regeln — praktische Werkzeuge—, die uns dabei helfen, effektiver zu heilen. Es gab eine Zeit, in der ich nicht betete, sogar noch nachdem ich Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft hatte und die Vorteile des täglichen Gebetes für mich selber erkannt hatte. Aber dann habe ich erkannt, dass tägliches Gebet und eine beständige Beziehung zu Gott das sind, was wir wirklich brauchen, wenn wir unsere Tage und unser Leben auf einer soliden Grundlage bauen wollen und wenn wir anderen helfen wollen, dies auch zu tun.

So sind einige „Regeln", über die ich gerne nachdenke und denen ich versuche zu folgen, in den Lehren Jesu enthalten — z. B. in der Bergpredigt (Matthäus 5-7), wo er über wechselseitige Segnungen spricht, die wir erfahren, wenn wir andere Menschen auf neue Weise sehen und behandeln. Später in seinem geistigen Amt gibt uns Jesus auch das, was er als die zwei größten Gebote ansieht: Liebe Gott von ganzem Herzen und liebe deinen Nächsten wie dich selbst (siehe Matthäus 22). Mrs. Eddy, die dem Beispiel Christi Jesu folgte, gab uns auch viele Regeln, durch die wir leben und heilen können. Eine meiner liebsten ist: „Zu allen Zeiten und unter allen Umständen überwinde Böses mit Gutem. Erkenne dich selbst und Gott wird dir Weisheit und Gelegenheit für einen Sieg über das Böse geben." (WuG, S. 571) Und natürlich bedeutet „erkenne dich selbst" nicht, uns als unreinen Sterblichen zu erkennen, sondern uns als das zu sehen, was wir wirklich sind, als Gottes Kinder, die Ausstrahlung des einen und einzigen Gemüts. Wenn wir uns in der Beziehung zu Gott erkennen, wenn wir uns als das vollkommene Bild und Gleichnis des göttlichen Gemüts erkennen, dann sehen wir deutlich, dass wir und die ganze Menschheit der Ausdruck, der reine Gedanke, Gottes sind. Und dies zu wissen — unsere wahre Beziehung zu Gott zu kennen — gibt uns Herrschaft über alle Situationen, die uns Angst machen.

Mrs. Eddy schrieb: „Halte ständig folgenden Gedanken fest: es ist die geistige Idee, der Heilige Geist und Christus, die dich befähigt, mit wissenschaftlicher Gewissheit die Regel des Heilens zu demonstrieren, die sich auf ihr göttliches Prinzip, Liebe, gründet, das allem wahren Sein zu Grunde liegt, über ihm steht und es umschließt." (WuG, S. 496) Hier ist eine Regel für Sie! Die „Regel des Heilens"! Auf Gottes Allheit und der geistigen Wirklichkeit unseres Seins gegründet. Ich habe erheblich viel Zeit damit verbracht, über diese Aussage nachzudenken, und dies hat mir sehr geholfen, als andere anriefen und mich um Hilfe baten.

4.Umwandlung

Die Menschen sagen oft, dass es sie völlig umwandelt, wenn sie die Christliche Wissenschaft studieren. Sie lesen Wissenschaft und Gesundheit und erleben dadurch eine Umwandlung ihres Denkens und dadurch auch ihres Lebens. Sie sehen ihr ganzes Dasein — ihre Gesundheit, ihre Karriere, ihre Finanzen, ihre Beziehungen, ihre Sicht der Welt — auf positive und dauerhafte Weise neu geformt. Ihnen und mir wird das immer wieder von Menschen berichtet, die der heilenden Kraft von Mary Baker Eddys erstaunlicher Entdeckung begegnet sind. Die Menschen gehen verändert daraus hervor.

Das ist richtig! Und ich habe in meiner Erfahrung Folgendes festgestellt. Ich bin wahrscheinlich, so wie viele andere Menschen, in einer Familie aufgewachsen, die man als dysfunktional bezeichnen würde. In meiner Familie wurde in keinster Weise missbraucht, aber wir haben nicht nach den höchsten Maßstäben agiert. Obwohl ich mich von meiner Mutter geliebt fühlte, hatte ich doch das Gefühl, dass ich es nicht wert war, in meinem Leben das Gute zu erleben. Also schien ich immer das zu wählen, was nicht gut für mich war. Und ich war sehr unsicher.

Später, als Erwachsene, studierte und praktizierte ich die Christliche Wissenschaft und unsere Familie hatte einige wunderbare Heilungen, einschließlich einer Heilung von ernsthaften Hautproblemen an meinen Armen. Im Laufe der Zeit, während ich die Christliche Wissenschaft studierte und ein besseres Verständnis von Gott und meiner Beziehung zu ihm erlangte, wurde ich immer weniger unsicher. Als wir ungefähr 15 Jahre verheiratet waren, stellte mein Mann fest, dass ich zehn Jahre gebraucht hatte, um nicht mehr so unsicher zu sein und keine Angst mehr zu haben, dass er mich verlassen würde, wenn wir nicht einer Meinung waren. Er hatte Recht und ich erkannte, dass mein besseres Verständnis von Gott und meine engagierte Praxis der Christlichen Wissenschaft mich tatsächlich verändert hatten. Mein Denken, mein Leben und meine Beziehungen hatten sich dadurch verbessert — es hatte tatsächlich alles in meinem Leben verändert. Ich erfuhr einen erweiterten Lebenszweck, der eine breitere Sicht der Welt beinhaltete — ich stellte fest, dass ich anderen so helfen wollte, wie mir die Christliche Wissenschaft geholfen hatte und immer noch hilft.

Was hat mir die Christliche Wissenschaft gebracht? Eine bedingungslose Liebe, Gott genannt. Nicht einen Gott, vor dem ich mich fürchten muss-te, oder einen Gott, der Zufall war oder grausam oder einen Gott, der mir ständig meine vergangenen Sünden vorhält, sondern eine unveränderliche, standhafte Liebe, die mich und die ganze Schöpfung umfasst. Zunächst war es wie einen Vertrauensvorschuss zu haben, ein Vertrauen in etwas, das größer war als irgendeiner von uns, ein Vertrauen, das man nicht mit den menschlichen Augen erfassen konnte. Aber es war fühlbar! Es fühlte sich so an, als würde man einen Schritt in die Kluft des Ungewissen machen, so wie in der Szene in einem Indiana Jones Film, wo Indiana einen Schritt in das scheinbare Nichts machen muss, um eine Schlucht zu überqueren. Aber als er seinen Fuß wieder auf die Erde setzt, erscheint eine natürliche Felsenbrücke und er kann darüber gehen. Worauf vertrauen wir in unserer wunderbaren Beziehung zu Gott? Auf die Arme der unendlichen, bedingungslosen Liebe.

In meinem Studium der Christlichen Wissenschaft habe ich also festgestellt, dass es ein System gibt, ein Prinzip, das die Worte und Werke Jesu Christi untermauert. Mary Baker Eddy schrieb: „Es ist nicht richtig sich einzubilden, dass Jesus die göttliche Kraft zu heilen nur für eine ausgewählte Anzahl von Menschen oder eine begrenzte Zeitspanne demonstrierte, denn die göttliche Liebe versorgt die ganze Menschheit und zu jeder Stunde mit allem Guten." (WuG, S. 494) Sie erkannte, dass die Werke Jesu nicht nur für die Zeit, in der er lebte, eine Bedeutung hatten, sondern seine Werke hatten eine großartige, universale Bedeutung — für alle Zeiten und für alle Menschen — und diese Werke können alle ausführen, die die ihnen zugrunde liegende Wissenschaft verstehen.

Das Studium und die Praxis der Christlichen Wissenschaft verändern nicht nur unseren Körper, es verändert unsere Beziehungen, unser Verhalten — es verändert, wie wir über uns und andere denken. Es stellt alles mehr in Einklang mit Gott und zeigt uns, dass wir Gott, der göttlichen Liebe, vertrauen können. Und es zeigt uns, dass die göttliche Liebe nur Gutes für uns bereitet.

5.Wendepunkt

Was war der wichtigste Wendepunkt in Ihrem Leben bei Ihrem Studium und Ihrer Anwendung der Christlichen Wissenschaft?

Ich kann mich erinnern, dass ich schon immer tiefes Vertrauen in Gott hatte, sogar als kleines Kind. Ich wuchs in einer Familie auf, in der es einige wunderbare Heilungen durch christlich-wissenschaftliche Behandlung gab. Unter anderem Heilung von Knochenbrüchen, Windpocken, Mumps und Unfällen. Wir haben nie medizinische Hilfe gebraucht.

Aber wenn es um einen wichtigen Wendepunkt in meinem Leben geht, muss ich an die Zeit zurückdenken, in der ich „den Regeln" nicht folgte. Ich traf viele schlechte Entscheidungen und mein Leben wurde immer chaotischer. Aber ich fühlte immer, dass ich zum Studium der Christlichen Wissenschaft zurückkehren würde. Ich glaube, weil ich als Kind auf vielfältige Weise beschützt und versorgt war, und auch als junge Erwachsene wusste ich instinktiv, dass die Christliche Wissenschaft die Wahrheit über Gott, Mann und Frau und das ganze Universum war — und ich wollte die Wahrheit verstehen.

Als ich auf der Universität war, besuchte ich außer der Kirche der Christlichen Wissenschaft auch noch andere Kirchen. Es gab eine christlich-wissenschaftliche Hochschulorganisation (CSO), die sich einmal in der Woche auf dem Gelände der Cal Poly traf (Polytechnische Kalifornische Staatsuniversität, San Luis Obispo), und ich war mit den Jugendlichen zusammen, die im Asher Haus wohnten (einem Wohnheim für christlich-wissenschaftliche Studenten auf dem Universitätsgelände). Einmal hielt die CSO einen Vortrag an der Universität und ich nahm daran teil. Die Vortragende leistete großartige Arbeit, als sie einer Studentin antwortete, die versuchte, sie in ein Streitgespräch über Glaubenslehre zu verwickeln. Die Vortragende handhabte die Situation so würdevoll, dass ich hinterher zu ihr ging, um meine Dankbarkeit auszudrücken. Ich bedankte mich und machte dann eine Bemerkung über etwas anderes, auf die sie auch antwortete, aber in meiner eigenen Arroganz nahm ich daran sofort Anstoß. Ich war wütend! Ich schwor, dass ich mit Religion und mit Gott nicht mehr zu tun haben wollte. Ich hatte das Gefühl, dass „diese Frau" so arrogant war, dass ich nie wieder etwas mit der Christlichen Wissenschaft zu tun haben wollte. Und so führte ich bis zum Ende meiner Studienzeit weiter mein wildes Leben.

Spulen wir einige Jahre weiter, nachdem ich verheiratet und nach Los Angeles gezogen war, und das tiefe Verlangen danach, Gott zu verstehen, mit voller Kraft zurückkam. Ich begann eine Kirche der Christlichen Wissenschaft vor Ort zu besuchen und ich beschloss, mich mit einer Praktikerin der Christlichen Wissenschaft zu treffen. Was sie mir über Gott und meine Beziehung zu Ihm erzählte, erfrischte und inspirierte mich so sehr, dass ich das Gefühl hatte, nach Hause gekommen zu sein! Wegem meiner „unreinen" Vergangenheit war ich nicht sicher, ob ich es wirklich wert war, am Klassenussnterricht der Christlichen Wissenschaft teilzunehmen. (Klassenunterricht der Christlichen Wissenschaft ist ein internsiver 12-tägiger Kurs, bei dem man lernt, wie man heilt). Aber diese Praktikerin, die auch Lehrerin der Christlichen Wissenschaft war, versicherte mir, dass ich wirklich reif dafür war. Ich dachte nach und betete und ich hatte das Gefühl, dass Klassenunterricht genau der richtige Schritt war, um noch mehr Fortschritt in meinem Verständnis von Gott zu machen. Und nachdem ich gebetet hatte, war ich mir so sicher, dass sie die Lehrerin war, bei der ich lernen wollte. Also bewarb ich mich für ihre Klasse und wurde angenommen.

Hier war Gott, der Gott, dem ich mein Leben anvertrauen konnte, und führte mich, führte mich auf sanfte Weise an eine Stelle, an der Erlösung und Vergebung immer verfügbar sind.

Am dritten Unterrichtstag erzählte sie eine Geschichte darüber, wie sie an einer Universität einen Vortrag gehalten hatte, bei dem eine Studentin versucht hatte, sie in eine Diskussion zu verwickeln, aber sie hatte sich nicht in diese Diskussion verwickeln lassen. Ich fragte sie, wo das passiert war — und es war die Universität, an der ich studiert hatte! Ich kann mich erinnern, wie ich dachte: „Oh, mein Gott! Das war, diese Frau'!" Hier nahm ich, ohne es zu wissen, Klassenunterricht bei genau der Frau, der ich geschworen hatte, nie zu vergeben, nie wieder zu ihr zu sprechen und von der ich gehofft hatte, sie nie wieder zu sehen! Mir war nicht bewusst gewesen, dass dies dieselbe Frau war. Ich konnte mich weder an ihren Namen noch an ihr Aussehen erinnern. Augenblicklich stiegen die alten Gefühle der Abneigung mit voller Kraft wieder hoch. Aber sie verschwanden genauso schnell, wie sie zurückgekommen waren. All der alte Groll verschwand. Ich fühlte mich völlig von dem Müll befreit, an dem ich all die Jahre festgehalten hatte.

Nun, dies hat mir auf so eine starke und handfeste Weise gezeigt, dass Gott das einzige Gemüt ist und dass wir von unserer Vergangenheit erlöst werden können. Wir können neugeboren sein. Hier war Gott, der Gott, dem ich mein Leben anvertrauen konnte, und führte mich, führte mich auf sanfte Weise an eine Stelle, an der Erlösung und Vergebung immer verfügbar sind. Ich war durch Gottes erlösende Kraft gereinigt worden. Ich habe festgestellt, dass Gott jede schlimme Situation nutzen und sie umwandeln und für Seine glorreichen Zwecke nutzen kann.

Durch die Praxis der Christlichen Wissenschaft habe ich gelernt, dass ich mich auf Gott in jeder Beziehung in meinem Leben verlassen kann und dass ich deshalb in Sicherheit geborgen bin.

Ich glaube, dass diese Erfahrung ein wichtiger Teil meiner innern Umwandlung war. Eineinhalb Jahre später zogen mein Mann und ich mit unserer kleinen Familie nach Utah und dort begannen andere, mich zu bitten, für sie zu beten, um geheilt zu werden. Ganz unerwartet begann meine Praxis. Mein Verlangen, die Wahrheit, Gott, zu verstehen und diese wunderbare Heilung trieben mich auf eine Art und Weise, an die ich nie erwartet hatte!

6. Abschließende Gedanken

Gibt es noch etwas, was Sie hinzufügen möchten?

Die Christliche Wissenschaft hat mir einen so verlässlichen, sicheren Rahmen gegeben, um darin zu leben, und dieser metaphysische Rahmen steht allen Menschen zur Verfügung. Ich kann nicht behaupten, dass ich nie Probleme hätte; aber ich stele fest, dass ich die Probleme erfolgreich bewältigen kann, während ich mehr und mehr über Gottes Allheit lerne. Ich kann mich bei der Lösung der Probleme auf Gott verlassen und ich kann mich darauf verlassen, dass deshalb das unausweichliche Ergebnis gut sein wird! Denn was sonst als das Gute — Gesundheit, Harmonie und Frieden — könnte die göttliche Liebe für uns auf Lager haben?

Erst kürzlich erwähnte mein Mann seinem Vater gegenüber, dass ich mich vor nichts fürchte. Nun, ich weiß nicht, ob ich das schon jetzt über mich sagen würde! Aber durch die Praxis der Christlichen Wissenschaft habe ich gelernt, dass ich mich auf Gott in jeder Beziehung in meinem Leben verlassen kann und dass ich deshalb in Sicherheit geborgen bin und auch die Menschen, denen ich helfe und die ich liebe, sind in Sicherheit geborgen. In meinen täglichen Gebeten bin ich bestrebt, immer einer Zeile aus Mrs. Eddys Gedicht „Der Mutter Abendgebet" im Sinn zu haben: „Sein Arm umgibt die Meinen, mich, uns all.' (Vermischte Schriften, S. 389) Diese Zeile erinnert mich daran, dass ich zusammen mit allen, die ich liebe — und mit allen Menschen — in Gottes mitfühlender, erlösender, schützender und rettender Kraft eingeschlossen und dort sicher geborgen bin. Wir sind alle geliebt und wir sind alle in Sicherheit geborgen.

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