Es war ein ganz gewöhnlicher Tag. Nichts deutete darauf hin, dass etwas Spektakuläres geschehen könnte. Und doch, plötzlich füllten sich meine Gedanken mit einem unbeschreiblichen Glücksgefühl. Es ist unmöglich, diese über-schwängliche Freude in Worte zu fassen. Und es gab keinen offensichtlichen Grund dafür.
Als ich über die Bedeutung dieser Erfahrung nachdachte, kam mir ein Satz aus Wissenschaft und Gesundheit in den Sinn. Die Autorin Mary Baker Eddy schreibt dort: „Bevor Leben geistig aufgefasst wird, hat die Erde wenig Licht oder Freude für die Sterblichen". (S. 548) Es wurde mir klar ersichtlich, dass diese Glücksgefühle das natürliche Resultat dessen waren, was ich über meine wahre Natur als Gottes unkörperlicher Mensch gelernt hatte, immer in Beziehung mit Gott zu stehen.
Die meisten von uns sind glücklich, wenn sie an einem schönen Ereignis teilnehmen. Aber nichts ist vergleichbar mit dem Erkennen – dem wirklichen Fühlen – unserer geistigen Einheit mit Gott. Die Freude, die daraus entsteht, ist immerwährend. In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: „Wenn das Wirkliche, das die Wissenschaft ankündigt, erreicht ist, wird Freude nicht mehr zaghaft und Hoffnung nicht mehr trügerisch sein." (S. 298)
Glück, das nur auf Vergnügungen abstellt, ist nicht beständig. Nur das Glück, das sich vollständig auf geistige Wahrheit verlässt, ist von Dauer. Dies ist unser göttliches Erbe. Vielleicht könnten wir sagen, dass wahre Freude eines der himmlischen Geschenke unseres Vaters ist. In der Bibel heißt es: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis." (Jakobus 1)
Nachdem sich alle Menschen Wahres, unveränderliches Glück wünschen, fragen sie sich, wie sie es anstellen müssen, um mehr von dieser dauerhaften Freude zu erfahren. Diejenigen, die die Christliche Wissenschaft studieren, stellen fest, dass Glück sich einstellt, wenn wir die geistige Wirklichkeit erkennen. Wenn wir entdecken, dass Leben Gott, Geist, ist und dass unsere wahre Natur unkörperlich, geistig ist, werden wir mehr und mehr feststellen, dass es unmöglich ist, unglücklich zu sein. Wir können nicht gleichzeitig an zwei entgegengesetzte Sachen glauben–an eine Wirklichkeit von Gott als gut und böse. Entweder akzeptieren wir die Christus-Offenbarung, dass Gott, der gut ist, regiert, oder wir verlassen uns auf ein Leben, das von der falschen Annahme ausgeht, dass das Böse eine Berechtigung und Macht besitze.
Wenn wir schon lange unglücklich sind, heißt das für uns, dass wir unser Verständnis von Gott vergrößern müssen. In Wissenschaft und Gesundheit, S. 390, heißt es: „Unsere Unwissenheit über Gott, das göttliche Prinzip, bringt offensichtlichen Disharmonie hervor, und das richtige Verständnis von Ihm stellt die Harmonie wieder her."
Wenn wir mehr über Gott lernen, stellen wir fest, dass Harmonie und Glücklichsein wieder hergestellt werden, denn Gott oder die göttliche Liebe ist immergegenwärtig. Denn das Böse, das unser Leben so bedrückt, besitzt keine Wirklichkeit. Das Böse muss nach und nach verschwinden, damit wir durch Inspiration erkennen, dass Gott, das Gute, alles in allem und der Mensch Sein Bild und Gleichnis ist. Das inspirierte Verständnis von Ihm lässt uns Seine allumfassende Güte, Seine göttliche Reinheit und Weisheit erkennen. Da der Mensch Gottes Widerspiegelung ist, füllt sich unser Leben mit göttlichen Gedanken. Wir können sagen, dass wahre Freude von Gemüt ausgestrahlt wird.
Diejenigen, die die Christliche Wissenschaft studieren, stellen fest, dass Glück sich einstellt, wenn wir die geistige Wirklichkeit erkennen.
In Vermischte Schriften, S. 362 und 363 heißt es: „Je mehr sich ein irrendes so genanntes Gemüt der Reinheit nähert, um so mehr wird es sich seiner eigenen Unwirklichkeit und der großen Wirklichkeit des göttlichen Gemüts und des wahren Glücks bewusst." Reinheit und Glück gehören natürlicherweise zusammen. Aber Reinheit in ihrem tiefsten Verständnis bedeutet mehr als nur eine hohe Moral zu haben, so wichtig das auch sein mag. Reinheit ist ein geistiges Bewusstsein, das gar keinen Glauben an Sterblichkeit und Böses kennt.
Christus Jesus kannte das wahre Glück. Als er von Gott geführt wurde, die Füße der Apostel zu waschen, zeigte er ihnen, wie wichtig es ist, selbstlose Liebe auszudrücken und andern zu zeigen.
Der Mensch hat bis jetzt eine solche absolute Reinheit noch nicht demonstriert. Da wir in Wirklichkeit Gottes Widerspiegelung sind, liegt es an uns, uns von der Ungöttlichkeit und Unreinheit, die uns so viel Unglück bringen, abzuwenden. Engstirnige Kritik, Egoismus, Neid, ein dauerndes Verlangen nach Beachtung, Exaltiertheit sind die Erzeuger von Unglücklichsein. Sie halten uns davon ab, Gott zu dienen – Ihn wirklich zu lieben–, der allein die Quelle von Glück ist, das uns natürlich zusteht. Wir müssen alle Gedanken, die nicht in Übereinstimmung mit Gottes Güte stehen, ein für alle Male verbannen.
Das Studium der Christlichen Wissenschaft mit Schwerpunkt auf Gottes Vollkommenheit, Unkörperlichkeit und göttlicher Güte zeigt uns, wie wir Sünde erkennen und überwinden können. Es hebt unsere Gedanken zum Reich Gottes, in welchem Harmonie und Freude zum natürlichen Sein gehören. Dann finden wir das Glück, das wir gesucht haben.
Zuerst entdecken wir die innere Freude, die Gottes Güte zum Menschen erkennt. Diese Freude hängt nicht von menschlichen Erzeugnissen ab. Sie kommt von der Erkenntnis dessen, was göttlich wahr ist - dass der Mensch Gottes geliebte Widerspiegelung ist.
Dann stellen wir fest, dass diese innere Freude uns befähigt, alle Menschen zu lieben. Christus Jesus kannte das wahre Glück. Als er von Gott geführt wurde, die Füße der Apostel zu waschen, zeigte er ihnen, wie wichtig es ist, selbstlose Liebe auszudeücken und andern zu zeigen. Und er fügte an: „Wenn ihr dies wisst — selig seid ihr, wenn ihr's tut." (Johannes 13)
Die Freude, die sich in unserem Bewusstsein einstellt, wenn wir in unserem geistigen Verständnis der Beziehung zu Gott wachsen, ist nicht isoliert. Weil diese Freude von Gott kommt, müssen wir sie mit allen teilen. Wir können dieses Glück genauso wenig in unseren Herzen einschließen wie die Sonne in unserer Faust. Das geistige Glücklichsein, das wir durch Christian Science erfahren, gehört allen. Je mehr wir es ausdrücken und teilen, umso glücklicher werden wir sein.
