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Ich bin immer noch Mutter

Aus der April 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gottes mütterliche Liebe hat mich sanft gedrängt, christlich-wissenschaftliche Heilerin zu werden, nachdem mir ein schwerer Verlust zugestoßen war.

Unsere einzige Tochter war 21 Jahre alt, als sie auf tragische Weise durch einen Unfall ums Leben kam. Mein Mann und ich hatten unser ganzes Leben darauf gerichtet, unsere reizende Tochter zu erziehen und voran zu bringen. Sie hatte einen unvergleichlichen, lieblichen Humor. Wir waren wie am Boden zerstört. Es war unbeschreiblich und in unserer Trauer verloren wir unseren eigenen Lebenswillen.

Einen Monat, nachdem sie uns verlassen hatte, gab unsere Kirche, eine Zweigkirche der Christlichen Wissenschaft, einen Vortrag über die Christliche Wissenschaft. Wir waren so sehr mit unserem Kummer beschäftigt, dass wir gar nicht vorhatten, diesen Vortrag zu besuchen. An dem Tag allerdings schob mich die mächtigste und zarteste stille Kraft aus der Haustür hinaus und in die Kirche hinein, wo der Vortrag stattfand.

Das ist zwar nun 31 Jahre her, trotzdem meine ich mich an jedes einzelne Wort des Vortragenden zu erinnern. All die heilenden Wahrheiten aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit, die er mit uns teilte, sog ich in mich hinein.

Nach dem Vortrag fragte jemand den Vortragenden: „Haben Sie Kinder?" Sofort überkam mich ein solcher Schmerz, dass ich nun kein Kind mehr hatte, sodass es mir fast das Bewusstsein raubte. Aber dann hörte ich die göttlich inspirierte Antwort des Vortragenden: „Oh, die ganze Welt gehört zu meinen Kindern!" Diese liebevolle Botschaft wirkte wie ein Donnerschlag und ich war augenblicklich von meiner Trauer geheilt.

Ich konnte gar nicht schnell genug nach Hause kommen. Ich stürmte zur Tür hinein und verkündete meinem Mann mit großer Freude und Gewissheit: „Liebling, in der ganzen Welt sind unsere Kinder!" Ich sagte ihm, wir könnten jeden mit der gleichen Liebe lieben, die wir für unsere Tochter gehabt hatten, ohne ihr auch unr ein bisschen Liebe zu nehmen. „Ich bin noch immer Mutter!", sagte ich.

Mütterlich sein, heißt bedingungslos zu lieben. So begann ich mit tiefgreifender, bedingungsloser Liebe, mütterlich zu sein. Jeder, der unsere Zweigkirche besuchte, wurde von mir „bemuttert". Im Lebensmittelladen, an der Tankstelle, überall, wohin ich kam, begegnete ich jedem mit freudiger Liebe. Und dabei wurde mir die Tatsache immer klarer, dass Leben Gott ist und niemals endet, dass unser kostbares Kind lebte und mehr über das Leben lernte. Ich hielt mich ganz fest an diese Wahrheit.

Und ich hatte das Gefühl, dass ich jetzt unsere Tochter mehr liebte denn jemals zuvor, indem ich ihr Leben ehrte und die Liebe zwischen Mutter und Tochter fortführte, indem ich sie auf andere ausdehnte. Wissenschaft und Gesundheit erklärt: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, ..." (S. 476-477) Genau das war es, was ich tun wollte. Ich hatte keine andere Wahl, ich musste den von Gott geschaffenen Menschen in jedem erkennen und still „bemuttern".

Sofort kamen Kirchenmitglieder auf mich zu und baten mich, für sie zu beten. Ich antwortete ihnen zunächst: „Nein, nein, nicht ich! Sie sollten jemand bitten, der erfahrener ist als ich!" Aber sie bestanden darauf, dass ich sie christlich-wissenschaftlich behandelte. Jemand sagte: „Wenn ich sehe, was Sie durchgestanden haben, dann möchte ich Sie als Praktikerin haben." Ich konnte sie nicht davon abbringen. So ging ich mental auf die Knie und begann, mit Gebet zu behandeln.

Kirchenmitglieder suchten mich an meinem Arbeitsplatz auf, setzten sich zu mir an meinen Schreibtisch und baten mich, für sie zu beten. Als sie immer wieder dorthin kamen, wurde mir klar, dass ich entweder meine Arbeit aufgeben oder sie bitten musste, mich nicht mehr an meinem Arbeitsplatz aufzusuchen. Wieder war es die sanfte Kraft der Liebe, die mich führte. So wurde ich bald vollberufliche christlich–wissenschaftliche Praktikerin und ließ mich im Christian Science Journal eintragen.

Der Frieden, die Freude und die Ruhe der mütterlichen Fürsorge nahmen immer weiter zu. Eines Tages kam in einem großen Kaufhaus eine junge Frau auf mich zu und sagte: „Sie haben so große Ähnlichkeit mit meiner Mutter. Können Sie mir helfen, ein Weihnachtsgeschenk für sie auszusuchen?" Natürlich half ich ihr. Ein anders Mal stand ich mit meinem Mann vor einem Leseraum der Christlichen Wissenschaft, als eine Dame vorbeiging, sich umdrehte, auf mich zukam, mir in die Augen sah und fragte: „Was haben Sie, das ich nicht habe?" Ich erklärte ihr freudig, dass ich die Christliche Wissenschaft studierte und wie sie mehr über diese wunderbare Religion erfahren könne. Vielleicht war es das Licht des Christus, das aus mir hervordrang, wie Jesus es uns geboten hatte.

Nun, ich fahre fort, diese Mutterliebe still auf alle auszudehnen. Und ich habe nicht den leisesten Zweifel, dass unsere Tochter in Gott lebt, webt und ist, wo nur Ihre (Gottes) mütterliche Fürsorge, Ihre Güte und Ihr Voranschreiten, Ihre Liebe und Harmonie herrscht. Ich bin aus den Tiefen der Trauer auf die Höhen immerwährender Freude gestiegen, indem ich mein Leben der Praxis der Christlichen Wissenschaft geweiht habe.

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