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Verständnis zwischen den Religionen

Aus der April 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Die richtungweisende Regel zur Ausübung der Christlichen Wissenschaft ist die Goldene Regel:, Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, also I tut ihnen auch.'" (Mary Baker Eddy, Vermischte Schriften 1883-1896, S. 282) Diese Regel, mitunter „die Ethik der Gegenseitigkeit" genannt, taucht in unmissverständlicher Beständigkeit in allen größeren Glaubensrichtungen auf der Welt auf – unter anderem im Judentum, dem Islam, im Christentum, Hinduismus, Buddhismus, Konfuzianismus, Jainismus, und bei den Bahai's. Es ist nicht nur ein weiteres weises Sprichwort, es ist vielmehr ein lebendiges Gebet für alle und ein wesentlicher Beitrag, um Frieden und Heilung einer Welt zu bringen, die sich so sehr danach sehnt.

Um ein Beispiel für die universale Bedeutung der Goldenen Regel zu geben: In einem offenen Brief vom 13. Oktober 2007 haben 138 berühmte muslimische Führer die Führer der christlichen Kirchen auf der Welt appelliert, einen Dialog auf der gemeinsamen Grundlage zwischen ihren beiden Glaubensrichtungen in Gang zu bringen. Sie wiesen daraufhin, dass „die Zukunft der Welt vom Frieden zwischen Muslimen und Christen abhängt." Die Nachrichtenseite („Items of Interest") des Christian Science Sentinel vom 1. September 2008 veröffentlichte Nachrichten über eine interkonfessionelle Konferenz an der Yale Universität im Juli 2008, die sich aufgrund dieses Aufrufs zusammengefunden hatte und von Muslimen, Christen und Juden besucht wurde–und die die erste von vier solcher Konferenzen war, die in der folgenden Zeit weltweit stattfinden würden. Die Veranstaltung in Yale beschäftigte sich besonders mit dem gemeinsamen Glauben, Gott zu allererst zu lieben und der Goldenen Regel zu folgen.

Der Christian Science Monitor zitierte die Schlussbemerkungen der Konferenzteilnehmer: „Wir bemühen uns, sicherzustellen, dass Religionen eher heilen als Wunden aufreißen, und die menschliche Seele eher nähren statt menschliche Beziehungen zu vergiften." Und der Monitor berichtete weiter: „Um anzuerkennen, dass friedliches Zusammenleben, gar nicht unbedingt gleich die gegenseitige Liebe, sondern ein größeres Verständnis zwischen den Religionen erfordert, beschäftigte sich die Konferenz hauptsächlich mit theologischen Themen-mit, Wer sind wir und was denken wir?'". (Jane Lampman, „Global Christian-Muslim compatibility: a start", 4. August 2008)

Wann immer Menschen zusammenkommen, um nicht nur für den Frieden zu arbeiten, sondern für Heilungen, gibt es Anlass zu großer Hoffnung. Und wir finden es besonders erwähnenswert, dass das Konzept der Identität („Wer sind wir?") und der inneren Einstellung („Was denken wir?") eine wichtige Rolle in interkonfessionellen Konferenzen wie dieser eben genannten spielen soll, weil es den Kern dessen berührt, was geschehen muss, wenn die Menschheit wirklich die Teilung auf der Welt heilen will, egal ob es Christen und Muslime, Russen und Georgier, Uiguren und Han-Chinesen sind.

Die Christliche Wissenschaft erklärt, dass Heilung für alle menschlichen Umstände erreichbar ist. Und zwar durch ein wachsendes Verständnis unserer geistigen Identität – wer wir alle sind als die Ideen des göttlichen Gemüts, die harmonisch miteinander leben – indem man materialistische Gedanken und Motive zurücklässt und eine geistige Gesinnung entwickelt. Durch Gebet können wir diese Identität besser verstehen, die weit über die Zugehörigkeit zu Rassen oder Klassen oder Kulturkreisen hinausgeht, um bessere Friedensstifter und Heiler zu werden. Jeder ist wichtig in Gottes vollkommener Schöpfung und wird bedingungslos geliebt und kann lieben.

Der sechste und letzte Glaubenssatz der Christlichen Wissenschaft lautet: „Und wir geloben feierlich zu wachen und zu beten, dass das Gemüt in uns sei, das auch in Christus Jesus war; anderen zu tun, wie wir wollen, dass sie uns tun sollen; und barmherzig, gerecht und j rein zu sein." (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 497) Es gibt keinen Zweifel, dass durch den Bezug auf die Goldene Regel dieser Glaubenssatz betont, dass er entscheident für die das Anwenden des christlichen Gemüts-Heilens ist.

Aber was genau macht das Praktizieren dieser Regel so machtvoll, um die Übel der Welt zu heilen? Jesu Worte weisen auf die Antwort hin. Er verband sie untrennbar mit dem Gebot, Gott über alles zu lieben. Und er sagte, dass, wenn diese Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten zusammenkommen, diese zwei größten Gebote die vollständige Botschaft des göttlichen Gesetzes und der biblischen Prophezeiung offenbaren; mehr noch, dass sie den Weg zum ewigen Leben weisen (siehe Matthäus 22; Lukas 10).

Manchmal können selbst die besten Bemühungen unserer Mitmenschen, Gutes zu tun, nicht ausreichen. Aber wenn die selbstlosen Bemühungen von dem Wunsch, Gott als Leben, Wahrheit und Liebe zu lieben und zu ehren, geleitet werden, werden sie geläutert. Sie werden durch eine Kraft angetrieben, die weder von dieser Welt ist, noch den begrenzten Vorstellungen der Welt über eine zu erneuernde Einheit und Heilung unterliegt. Diese heilende Kraft ist nichts anderes als der Tröster, den Jesus verheißen hat, der zu allen Zeiten der Menschheit gegeben ist.

Durch das Wiederholen der Goldenen Regel impliziert der sechste Glaubenssatz der Christlichen Wissenschaft eindeutig eine Reihenfolge für eine nutzbringende Praxis: erstens, „anderen zu tun"; und dann, „was sie uns tun sollen". Ob wir nun gebeten worden sind, zu vergeben, zu erneuern oder wieder aufzubauen, oder einfach nicht mehr feindlich gesinnt sein sollen und wieder mit dem anderen reden, es ist der Heiler, der die Initiative ergreift. Und wir können in völliger Sicherheit die beiderseitige Antwort der gleichen Macht überlassen, die uns den Mut gibt, den ersten Schritt zu tun.

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