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Lass Liebe Hass entschärfen

Aus der November 2011-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es gibt ein altes Sprichwort, das lautet: „Herr, lass meine Worte heute süß sein, denn morgen muss ich sie vielleicht verzehren." Das ist eine gute Überlegung, besonders in Zieten des Internets, wo die eigenen Worte fast so schnell wie Gedanken um die Welt reisen. Und solche Worte können dramatische – und manchmal gefährliche – Aktionen hervorrufen.

Als Terry Jones, Pastor des Dove World Outreach Centers in Florida, die Verbrennung eines Korans im März organisiert hatte, war das Ergebnis eine Kettenreaktion der Gewalt. Nach viertägigen Protesten in Afghanistan sind mindestens 22 Menschen gestorben, darunter sieben Mitarbeiter der Vereiten Nationen (siehe „Terry Jones: How his Quran burning helps the Taliban", The Christian Science Monitor, 4. April 2011). Und Afghanistan war nicht das einzige Land, das von seiner Aktion betroffen war.

Jones ist mit seiner Sicht auf den Islam nicht allein. Furcht und Hass auf Muslime haben in den Vereinigten Staaten und in Europa zugenommen, genährt durch Gerüchte im Internet und die Unfähigkeit, zwischen politischen Aktionen und religiösen Bekenntnissen zu unterscheiden. Entsprechend haben unter Muslimen besonders im Nahen Osten Furcht und Hass auf Christen diejenigen angefeuert, die daraus politischen Nutzen zu schlagen wünschen. Als der russische Präsident Putin die westliche Intervention in Libyen als „Kreuzzug" bezeichnete, griffen andere diesen Begriff auf und sprachen damit den noch immer ungeheilten Hass und die Furcht einiger Muslime vor plündernden Christen an, die fest entschlossen sind, den Islamd und seine Anhänger zu zerstören.

Es besteht die große Notwendigkeit, diese lügende Schlange aus Hass und Dummheit zu entschärfen, indem die Gedanken zur höheren Familie Gottes erhoben werden. In dieser Familie hat eine materielle Geschichte mit ihren Argumenten von unheilbarem Hass, Unwissenheit, Grausamkeit – einschließlich der Tatsache, dass sie durch politische Manipulation und das ganzen Heer an sterbliche Gedanken hovOrgerufen werden–keinen Platz. Diese Argumente sind für alle Gläubigen zerstörerisch und halten die Menschheit davon ab, gemeinsam daran zu arbeiten, die Welt zu segnen, um Heilung zu erreichen.

Die Einheit als Familie Gottes zu beweisen erfordert moralischen und geistigen Mut auf allen Seiten–nicht nur von Christen und Muslimen, sondern auch von Juden und anderen. Zu verstehen, dass Gottes Liebe alle Menschen umfängt, auch jene, deren Handlungen man womöglich verachtet, hilft diesen Punkt zu bekräftigen und die Gedanken zu Gebet und Mitgefühl zu erheben.

Die Versuchung, Spaltung für politische Gewinne oder einfach als einen Kommentar in einer Unterhaltung zu nutzen, kann verlockend erscheinen. Dennoch ist die Frage, die die Versuchung beenden kann: „Würde ich das über meinen Bruder oder meine Schwester in der Familie Gottes auch sagen?" Diese Frage im Stillen zu stellen, wenn man die Nachrichten liest oder anderen zuhört, hilft, den Gedanken in eine heilsamere Richtung zu lenken.

Die Bibel zeigt viele Beispiele für diesen Wandel im Denken. Das größte ist vielleicht mit dem Mann verbunden, den wir heute als Paulus kennen, der zunächst ein glühender Gegner von Christen war. Seine Umwandlung auf dem Weg nach Damaskus zeigt die beeindruckende Macht des Christus, von Gottes Liebe für Seine Männer und Frauen und für das Gute, das sie tun können, wenn sie korrigiert wurden.

Nach seiner Umwandlung reiste Paulus weit durch das Römische Reich. Bei diesem großen Werk traf er Menschen anderer Glaubensrichtungen und beriet junge christliche Kirchen, wie sie mit solchen Situationen umgehen sollten. Wenn auch seine Schriften bisweilen unverblümt sind, folge er Jesu Lehren und gebot niemals Hass und Zerstörung als Lösungen. Statt dessen schrieb er:„...Liebe ist geduldig, Liebe ist lieblich...Liebe erfreut sich nicht am Bösen, sondern freut sich an der Wahrheit...Liebe versagt nie." (1. Korinther 13, frei übersetzt nach der New International Version)

In einer Zeit, in der Geduld wenig verbreitet erscheint, mag die Bereitschaft, im Gebet beharrlich zu sein, nicht immer gegenwärtig sein. Dennoch, die Beharrlichkeit, das zu sehen, was wahr ist, nämlich, dass der eine Gott alle Menschen zu jeder Zeit regiert, stärkte Paulus in vielen Anfechtungen. Selbst am Ende seines Lebens war seine Überzeugung über diese Wahrheit ungebrochen. Er strebte danach, seine Gedanken auf Gott gerichtet zu lassen, der alle Menschen vereint.

Diese Vision in unseren Familien, Kirchen und Kommunen aufrecht zu halten ist eine wichtige geistige Disziplin, um die größeren Themen in den Ländren und letztlich auf der Welt zu heilen.

„Liebet eure Feinde", in diesem Essay heißt es in Mary Baker Eddys Buch Vermischte Schriften 1883-1896: „Liebe lässt nicht menschliche Gerechtigkeit, sondern göttliche Barmherzigkeit zuteil werden. ...Wir müssen unseren Feinden in allem und durch alles die gleiche Liebe bezeugen wie unseren Freunden, müssen sogar versuchen, ihre Fehler nicht bloßzustellen, sondern ihnen Gutes zu tun, wann immer sich eine Gelegenheit dazu bietet." (S. 11) In Mrs. Eddys Leben als Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft hatte sie reichlich Gelegenheit, diese Wahrheit zu praktizieren, und sie hat es furchtlos und gut gemacht.

Das göttliche Gesetz der Liebe, das sie bewies, kann von allen Menschen angewandt werden, nicht nur von Christen, und es kann alle Aspekte der menschlichen Erfahrung heilen. Es ist das Gesetz, das die Erde in ihrer Bahn hält und zärtlich die verlorenen Kinder heim führt. Die Anhänger von Mary Baker Eddy sind dazu bestimmt, die Heiler ihres eigenen Lebens und der Welt zu sein. Ihre geistige Vision und Liebe kann alles auflösen, was die Menschheit in gegnerische Lager trennt. Indem sie der Versuchung zu hassen widerstehen, helfen sie, die Rolle des Hasses in der Welt zu entthronen. Indem sie auf der nie versagenden Macht der göttlichen Liebe bestehen, folgen sie Christus, um sie zu retten.

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