Kürzlich wollte ich mir ein Paar neue Schuhe kaufen. Während die Verkäuferin ins Lager ging, um mir die gewünschte Größe aus dem Lager zu holen, konnte ich zwei junge Frauen beobachten, von denen die eine ebenfalls ein Paar Schuhe kaufen wollte.
Ich konnte zwar nicht jeden Satz ihrer Unterhaltung verstehen, aber in Verbindung zu ihrem Mienenspiel war erkennbar, wie ihr Gespräch verlaufen sein muss. Also, schnell hatten sie Schuhe gefunden, die beiden offensichtlich gut gefielen. Dann drehten und wendeten sie die Schuhe in ihren Händen, dabei strahlten sie und die Vorfreude, das Paar gleich anziehen zu können, war augenfällig. Die eine strich vorsichtig mit der Hand über das Leder. Die andere testete, ob das Leder gut roch. Dann nahmen sie einen Schuhanzieher, und vorsichtig zog die eine Frau den ersten Schuh an. Sie hielt inne, lächelte, nickte mit dem Kopf und sage in etwa: Der scheint zu passen. Die Erleichterung der anderen Frau war in ihrem Gesicht ablesbar.
Dann zog sie den andern Schuh an und blieb regelrecht glücklich still stehen. Sie genoss diesen ersten Moment in „ihren“ neuen Schuhen. Ganz vorsichtig lief sie kleine, behutsame Schritte, so, als wolle sie den Fußboden kaum berühren. Dann wurden die Schritte größer, mutiger, sie kam zu ihrem Sitz zurück, ließ sich reinfallen und sagte strahlend: Ja, die sind es.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.