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Heilung einer Geschäftsbeziehung

Aus der Mai 2012-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mich quälte kürzlich ein besonderer Umstand, der — wie mir immer deutlicher wurde — in einer geschäftlichen Beziehung einen plötzlichen Stillstand offenbarte. Meine Mitarbeit in diesen Bereichen wurde geschätzt. Umso weniger verstand ich, als die Verbindung auf einmal in einer Weise abbrach, wie ich es mir nicht erklären konnte. Ich hatte mich für diese Arbeit immer mit großer Überzeugung und Hingabe eingesetzt und dafür mehrfach große Anerkennung erhalten. Und ich würde diese Arbeit so gerne fortführen.

Es war nun aber nicht möglich, darüber in ein Gespräch zu kommen, und es gab keine Reaktionen auf meine Anfragen. Das war verwirrend und beunruhigend zugleich. Jetzt war ich auf Vermutungen angewiesen. Äußere Ursachen, wie Erkrankung oder Abbruch der Produktion war nicht der Fall. Konnte es sich vielleicht um irgendwelche mir unbekannte menschliche Reaktionen handeln, eine Verstimmung oder Vorurteile?

Mir war allerdings bekannt, dass der Geschäftspartner menschlich mitunter unausgeglichen und schwierig war, hatte das aber bisher an mir selbst nicht erfahren. Ich wusste nur eins: Die Unterbrechung der geschäftlichen Verbindung war für beide Seiten nicht von Nutzen.

Das war kein harmonischer Zustand und er war durch die lange und bislang gute Zusamenarbeit auch nicht gerechtfertigt.

Ich wusste nun, dass ich diese Situation Gott überlassen musste. Eines Tages kam mir der Gedanke an die Stelle in dem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy: „Gott ist Alles-in-allem“ (S. 468) oder wie ich es ausdrückte: ‚Alles ist Gottes.‘

Das bedeutete, mich jetzt vertrauensvoll an das eine Gemüt zu wenden. Ich folgerte, dass — wenn Gott Alles-in-allem ist — böses Denken, wenn es sich als Verärgerung oder Einflüsterung oder auch bloß Launenhaftigkeit offenbart, keine wirkliche Substanz hat, daher keine Macht, also nicht einmal Existenz. Wenn ich volles Vertrauen in das Wirken des göttlichen Gemüts habe, brauche ich das Falsche nicht zu fürchten oder mich davon beunruhigen lassen. Seinen Anspruch, sich in meinem Denken zu verwirklichen, konnte ich rundweg leugnen. Das bedeutet manchmal Kampf, denn ich musste das Leugnen seiner Existenz nicht nur einmal oder gelegentlich durchdenken, sondern anhaltend.

Wir messen dem Irrtum oder dem Bösen oftmals zu viel Gewicht bei, d. h., wir beschäftigen uns zu lange damit, statt uns auf den Gedanken der Wahrheit zu gründen. Das könnte ein Anzeichen von Furcht sein. Man lässt sich von dem, was man doch loswerden möchte, beeindrucken und faszinieren und hält es dadurch fest, sodass es sich manchmal nicht so schnell auflösen kann.

Ich erkannte, dass ich mehr an das denken muss, was ist, nicht an das, was nicht ist und was ich mir wünsche, dass es schnellstens aus meiner Erfahrung verschwindet. Das ist ein gedanklicher Prozess, bei dem immer abgewogen werden muss, was für uns wirklich ist.

Wir Menschen können uns mit Sonnenstrahlen vergleichen. Zwischen ihnen gibt es keine Querverbindungen. Ich stellte mir vor, wie Kontakte zwischen Menschen ablaufen würden, wenn wir bei allen Berührungen immer vor Augen hätten, Gott als Ausgangspunkt für alles Denken und Handeln zu akzeptieren. Es fiele uns leichter, Mitmenschen in ihrer Gottähnlichkeit wahrzunehmen. Wir suchten dann instinktiv nach den guten Eigenschaften in ihnen, die wir bereits jetzt kennen, und würden die nicht so guten Eigenschaften durch Umkehrung auflösen können.

Und so ließ ich in meinem Herzen die Sonne aufgehen. Erst allmählich, dann immer stärker strömte Licht in mein unruhiges Denken. Ich kehrte das, was ich von dem Geschäftsmann bisher dachte, total um. Es ist klar, dass Launenhaftigkeit, Ärger usw. sterbliche Eigenschaften ausdrücken und nicht Widerspiegelung Gottes, der Macht des Guten, sind. Daher kann ich sie leugnen und den betreffenden Menschen davon befreien, zunächst in meiner Vorstellung von ihm.

Jemand, der eine solche geistige Stärkung empfängt, kann die Kraft des Guten verwirklichen. Die starken Gedanken der Liebe heben ihn innerlich empor und er kann sich selbst anders sehen. Das belebt den geistigen Sinn in ihm. Dieser Vorgang basiert auf der Gedankenmacht des Guten, auf der Macht Gottes.

Es ist unser Bestreben, dass wir die Güte Gottes begreifen lernen, die so unendlich groß ist. „Vergeltet nicht Böses mit Bösem ..., sondern ...segnet, ...“, schrieb Petrus in einem Brief (1. Petrus 3). Aber das kann man nicht, wenn man ein sterbliches Bild vor Augen hat. Dazu ist ein tieferer Blick nötig — durch die Wissenschaft, durch das Wissen um die geistig-göttliche Natur des Menschen. Ich hatte gelernt, darauf zu vertrauen, dass die Gedanken der geistigen Wahrheit eine stärkere Kraft besitzen als Gedanken, die vom Augenschein beherrscht werden.

Jesus hat diese geistige Kraft demonstriert. Dafür gibt es viele Beispiele. Er reagierte niemals auf Darstellungen des Irrtums. Denken wir z. B. an das Vorhaben einer Menschenmenge, eine junge Frau zu steinigen, die des Ehebruchs angeklagt war. Jesus diskutierte nicht mit ihnen, sondern er rührte ihr Gewissen an mit einem einzigen Gedanken: Wer ohne Sünde sei, solle mit der Steinigung beginnen. Es ist so überzeugend, dass er damit für alle Seiten Heilung bewirkte, einerseits die junge Frau vor weiteren Fehltritten bewahrte und die Menge zur inneren Einkehr veranlasste und sie von Grausamkeiten abhielt.

In einem Herold der Christlichen Wissenschaft hatte ich einmal gelesen: Man muss das eigene Denken mit Wahrheit und Liebe behandeln. Das wollte ich nun tun. Ich wollte mich konsequent und ausschließlich dem Guten öffnen, weil nach den Erkenntnissen von Christian Science nur das Gute gegenwärtig und mächtig, also wirklich ist. Das Gute ist Gott. Folglich hat das böse Denken, wir es sich mitunter offenbart und zu beeinflussen versucht, keine wirkliche Substanz, Macht und Daseinsberechtigung — als eine Scheinmacht neben Gott.

In den Bereichen des christlichen Glaubens werden wir Menschen immer wieder aufgefordert, einander zu lieben, auch wenn es mitunter Verständnisschwierigkeiten gibt, um uns als Abbild Gottes, als Abbild der Liebe zu definieren. Ein Weg, irrtümliche Schlussfolgerungen abzuwehren, ist der, ein tiefes Verständnis von Gott als der Macht des Guten zu gewinnen. Die Bibel bezeichnet Gott als den „Vater der Lichter“ (Jakobus 1) und als Liebe (1. Johannes 4).

Der Gedanke an die unaufhörliche Bewegung und Tätigkeit des göttlichen Wirkens überzeugte mich davon, dass wir auch in aussichtslos scheinenden Situationen niemals aufzugeben brauchen. Denn die harmonischen Wirkungen, die von Gott ausgehen, erreichen jeden Menschen. Da das göttliche Prinzip jede Situation beherrscht, verschwinden negative Erwartungen, Druck und Zweifel. Sogar Krankheitsannahmen können sich in diesem Prozess auflösen.

In dem Buch Vermischte Schriften von Mary Baker Eddy ist zu lesen (S. 91): „Die echte christliche Bindung ist Liebe zueinander. Dieses Band ist völlig geistig und unverletzlich.“

Der Gedanke an die unaufhörliche Bewegung und Tätigkeit des göttlichen Wirkens überzeugte mich davon, dass wir auch in aussichtslos scheinenden Situationen niemals aufzugeben brauchen.

Ich konnte schließlich diese Wahrheit ganz klar erkennen und die Situation veränderte sich. Es wurde keine Erklärung abgegeben über die Gründe der sehr langen zeitlichen Distanz und ich habe auch nicht darauf bestanden, sie zu erfahren. Ich weiß aber, dass es keine geschäftlichen Hindernisse waren. Das wurde trotzdem deutlich. Hier hat eine Heilung stattgefunden — hauptsächlich jedoch in mir, weil ich dazu angeregt wurde, in einer für mich bedrückenden und als unharmonisch empfundenen Situation auf die Macht Gottes und seines Christus zu bauen, einen Menschen als Bild der Liebe zu sehen und dann eine Lösung aus Gottes Hand zu erwarten.

Meine Arbeit konnte fortgesetzt werden und ich erfahre wieder dieselbe Wertschätzung. Ich bin darüber sehr glücklich.

Wenn morgens die Sonne aufgeht und ich vom Schlaf erwache, dann denke ich: Warum bin ich hier, was bedeutet dieser neue Tag für mich? Ich weiß dann, dass Leben für mich bedeutet, Gott zu dienen in der Erkenntnis der geistigen Wahrheit und in der Liebe allen Geschöpfen Gottes gegenüber.

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