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Was steht hier zur Disposition?

Aus der Mai 2012-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die meisten, die ein eigenes Konto haben und über ein halbwegs geregeltes Einkommen verfügen, freuen sich, wenn die Bank ihnen einen Dispositionskredit zur Verfügung stellt. Und mancher greift auch gelegentlich darauf zurück. Aber was bedeutet das im strengen Sinne? Man lebt dann sozusagen auf Kredit. Man disponiert mit etwas, was eigentlich nicht da ist. Es ist ein Vorgriff auf etwas, was erst noch kommen soll. Jahrelang habe ich diese Methode gelegentlich angewendet, bis ich eines Tages nach Bankeinschätzung zwar ein Einkommen hatte, aber als frisch geschiedene und nun selbstständig arbeitende Frau dennoch nicht mehr als kreditwürdig galt.

Da musste ich umdenken. Es war nicht unbedingt nötig, einen Dispokredit in Anspruch zu nehmen, aber allein der Gedanke, dass mir der nun nicht einmal mehr zustehen würde, behagte mir in keiner Weise. Die ängstlichen Gedanken, die zunächst aufflammten, wollte ich nicht mehr haben. Schließlich machte ich mir klar, dass ich nicht vom Überziehen meines Kontos lebte, aber dass es auch nicht weiterhelfen würde, wenn ich jeden Tag auf den Kontoauszug schaute. Ich befasste mich intensiv mit dem Gebet des Herrn, in dem es heißt: „Unser tägliches Brot gib uns heute“. Außerdem setzte ich mich auch mit der Auslegung von Mary Baker Eddy dazu auseinander, die heißt: „Gib uns Gnade für heute; speise die hungernden Herzen.“ Mir wurde sehr bewusst, dass ich ja das Recht auf ausreichende Versorgung durch Gott durchaus auch für mich in Anspruch nehmen konnte. Wenn Gott die Vögel am Himmel und die Lilien im Felde ernährte, warum dann nicht auch mich und meine Kinder? Der Psalm 23 ist mir ebenso immer ein großer Trost.

Ich erinnere mich ganz lebhaft an einen ziemlich tristen, regnerischen Tag. Meine Stimmung war nicht die allerbeste. Im Portemonnaie hatte ich buchstäblich nur noch fünfzig Cent und ich musste noch etwas Leckeres für meine Kinder kochen. Na prima, dachte ich, und die Stimmung wurde nicht unbedingt gleich besser. Ich betete darum, dass mir in dieser Situation klar werden konnte, woher denn meine grundsätzliche Versorgung kommt: nämlich von Gott, dem einen Gemüt, das niemanden einfach hungern lässt. Der nächste Schritt war, dass ich im Gebet Gott um Erkenntnis bat, was ich jetzt tun sollte. Und dann hatte ich die Idee, einfach meine Kinder zu fragen, was sie denn nun gerne essen wollten. Das würde ich ihnen dann kochen, egal, was dazu nötig war. Ich war plötzlich überzeugt, dass es mir möglich sein würde, genau das zu kochen, was meine Kinder sich wünschten. Mit freudigem Ausruf kam von allen drei Kindern der Wunsch, endlich mal wieder Pfannkuchen zu backen. Ich war noch nie zuvor so erleichtert, dass dieses Gericht gewünscht wurde. Alle Zutaten hatte ich im Hause und es wurde eine großartige, sehr freudige Mahlzeit. Nicht die Spur des Gefühls von zu wenig Geld. Die letzten 50 Cent musste ich noch nicht einmal anrühren.

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