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FRAGEN UND ANTWORTEN

Woher wusste Gott, dass wir einen Erlöser brauchen?

Aus der Mai 2012-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Journal


Wenn Gott nichts von unseren Fehlern weiß — weil sie nur im sterblichen Bereich bestehen, in der Unwirklichkeit — warum hat Gott dann Jesus gesandt, um für unsere Sünden zu sterben? Woher wusste Gott, das wir einen Erlöser brauchen oder jemanden, der uns alles lehrt, wenn wir bereits vollkommen sind und das alles ist, was Gott in uns sieht?


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Ist die Frage nicht ungefähr so, als würden wir fragen, warum die Sonne weiß, dass die Erde Licht braucht, um die Erde von der Dunkelheit zu befreien? Die Sonne „kennt“ die Dunkelheit nicht und scheint nicht, um sie zu vertreiben. Die Sonne scheint, weil es das ist, was die Sonne tut. Dunkelheit ist nur die Abwesenheit des Lichts. Wenn Licht also anwesend ist, gibt es keine Dunkelheit.

Das gleiche Prinzip können wir also anwenden, um die Frage zu verstehen: Wenn Gott nichts vom Bösen weiß, warum hat er dann Jesus geschickt, um uns davon zu „erlösen“? In Wirklichkeit kennt Gott den Menschen als vollkommen und sündlos. Weil der Mensch als Gottes Bild und Gleichnis geschaffen ist, spiegelt er natürlicherweise Gottes sündlose Natur auf unendliche und individuelle Weise wieder. Dies geschieht in der Wirklichkeit — im Reich des Unsterblichen und Geistigen. Aber im sterblichen Bereich, in dem dunklen Loch der Unwirklichkeit, erscheinen die Dinge nicht so.

Vor zweitausend Jahren erschien der Christus — die Ausstrahlung Gottes (wie Licht, das von der Sonne ausstrahlt) — auf der menschlichen Bühne in einer Form, die die Menschheit leichtesten annehmen und verstehen konnten: als der Mensch Jesus. Und in der Zeit Jesu opferten die Juden Tiere, um die Reue für ihre Sünden auszudrücken. Dies könnte zu der allgemein angenommenen Vorstellung geführt haben, dass Jesus buchstäblich sterben musste — geopfert werden musste —, um uns von unseren Sünden zu befreien. In seiner Demonstration des Christus, seiner göttlichen Natur, hat Jesus jedoch gezeigt, dass jeder Mensch seine sündlose Natur hier und jetzt auf dieser Erde zum Ausdruck bringen kann. Jesu weltliche Kreuzigung, seine Auferstehung und seine Himmelfahrt zeigten auf, dass wir alle vollkommen geistig sind und dass wir nicht in den Unwirklichkeiten des sogenannten sterblichen Reichs gefangen gehalten werden — von falschen materiellen Gesetzen und Bedingungen wie von Sünde, Krankheit und Tod.

Und doch können wir auch verstehen, dass der Tod Jesu am Kreuz wahrscheinlich auch die Bedürfnisse dieser frühen Christen stillte, deren theologischer Hintergrund ein tatsächliches Opfer beinhaltete, um zu akzeptieren, dass die „Schuld der Sünde“ gezahlt worden ist. Wir müssen jedoch nicht hierbei stehenbleiben, um die Auswirkung von Jesu Mission in ihrem tiefsten Sinn zu empfangen. Ganz egal, was unser religiöser Hintergrund ist, wir können alle immer mehr erkennen, dass wir zum Bild und Gleichnis Gottes gemacht sind — was bedeutet, dass wir sündlos und vollkommen sind. Daraus folgt, dass wir nur unsere sündlose, von Gott abgeleitete Natur gleich hier und jetzt leben müssen, um „unsere eigene Erlösung auszuarbeiten“.


So wie Licht auf natürliche Weise die Dunkelheit auslöscht, ohne die Dunkelheit zu kennen, segnet der Christus, die Mittteilung Gottes, der göttlichen Liebe, ständig die Menschheit.


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Die Christliche Wissenschaft bestätigt, dass Gott nicht anthropomorphisch ist — kein menschenähnliches Wesen, das in Krisenzeiten eingreift und weiß, wovor wir gerettet werden müssen. Stattdessen ist Gott unendlicher Geist, der ständig alle Eigenschaften Seines Wesens als göttliche Liebe, göttliches Leben und göttliche Wahrheit mitteilt. Diese Mitteilung Gottes nennen wir Christus. So wie Licht auf natürliche Weise die Dunkelheit auslöscht, ohne die Dunkelheit zu kennen, segnet der Christus, die Mittteilung Gottes, der göttlichen Liebe, ständig die Menschheit und löst alles auf, was nicht vollkommen ist, ohne die Unvollkommenheit wirklich zu kennen.

Ehemalige Propheten, wie Mose, Elia und Elisa lebten so in Einklang mit dem Göttlichen, dass ihr Leben wie geistiges Licht auf die Menschheit fiel. Was sie lehrten und was sie taten, gibt uns ein besseres Verständnis von Gott, von Geist. Dennoch war die Ankunft Jesu mit Sicherheit das hellste geistige Licht, das die Menschheit je gesehen hat. Jesus demonstrierte den Christus auf vollkommene Weise. Jesus zeigte der Menschheit durch sein Heilen und Lehren, wie sie das überwinden können, was die Sterblichen Sünde nennen. Sein Beispiel am Kreuz und seine darauffolgende Auferstehung und seine Himmelfahrt zeigten, dass Sünde und Tod keine Macht über den sündlosen, vollkommenen Menschen haben, den Gott geschaffen hat. So zeigte Jesus wie ein Verständnis der christlichen Natur des Menschen als geistig und vollkommen das überwindet, was tatsächlich nur sterbliche Annahmen von Tod, Sünde und Krankheit sind, anstatt für unsere sterblichen Sünden zu sterben.

Ein Beispiel könnte hier hilfreich sein: Eine Schülerin, die bei mir am Elementarunterricht der Christlichen Wissenschaft teilgenommen hat, begann ihr eigenes wahres Sein als vollkommen geistig und vom göttlichen Leben regiert besser zu erkennen. Während sie auf die im Unterricht vermittelten Ideen lauschte und darüber nachdachte, fühlte sie, dass etwas mit ihrer Hand geschah. Als sie auf die Hand schaute, sah sie, wie sich eine Warze, die sie schon seit vielen Jahren gehabt hatte, vor ihren Augen auflöste und vollständig verschwand. Zuerst verstand sie nicht, was geschehen war, aber dann verstand sie die Lektion. Sie war gerade Zeugin der Tatsache geworden, dass Unvollkommenheiten in der Gegenwart des geistigen Lichts — des Christus — verschwinden.



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Sie haben völlig Recht! Gott kennt keine sterblichen Unvollkommenheiten. Da Gott selbst unendliches Leben ist, kennt Gott keinen Tod; als göttlicher Geist erkennt Gott weder Fleisch noch Sünde. Und deshalb kann Gott Jesus nicht im buchstäblichen Sinne gesandt haben, um für unsere Sünden zu sterben. Aber Gott sendet uns ständig Seinen Sohn, den Christus, das geistige Licht der göttlichen Wahrheit, das die Dunkelheit der Unwirklichkeit dessen, was die Menschen Sünde, Krankheit und Tod nennen, auflöst.

Wie Licht die Dunkelheit ersetzt, die nur die Abwesenheit des Lichts ist (und das Licht „kennt“ keine Dunkelheit), so zerstört Christus die menschlichen Krankheiten. Mary Baker Eddy beschreibt Jesu Verkörperung des Christus als jenes „... Lebensglied, das die Verbindung bildet, durch die das Wirkliche das Unwirkliche erreicht, durch das Seele den Sinn zurechtweist und Wahrheit den Irrtum zerstört.“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 350)

Jesus demonstrierte der Menschheit die heilende und erlösende Kraft des Christus besser als je ein Mensch vor ihm. Gott wusste nicht, dass wir einen „Erlöser“ von Sünde und Leiden brauchen. Gott sieht und weiß nur das Absolute, das Reich der geistigen Wirklichkeit. Aber im sterblichen Reich, wo es so scheint, als gäbe es sowohl Gutes als auch Böses, brauchte die Menschheit einen „Erlöser“, der ihr zeigen konnte, wie sie von Sünde und Leid befreit werden kann.

Schon seit den frühesten Zeiten in der Bibel sahen geistig gesinnte Männer und Frauen voraus, dass ein Messias kommen würde, um uns vom Bösen zu erlösen. Die Geburt Jesu durch eine Jungfrau erfüllte diese Prophezeiungen. Dieses herrliche Ereignis zeigte, wie die Göttlichkeit die Menschlichkeit umfasst. Durch seine bemerkenswerte Heilarbeit und seine Lehren zeigte Jesus der Menschheit, dass die Göttlichkeit das menschliche Bedürfnis nach Erlösung und Heilung stillt, und zwar in dem Maße, wie der Mensch die Natur Gottes versteht — und sie lebt.

Jesus unterwarf sich der Kreuzigung, um die Unwirklichkeit des Todes zu beweisen. Seine Auferstehung bot den endgültigen Beweis, dass der Tod durch das Verständnis, dass Gott immerwährendes Leben ist, vollkommen überwunden werden kann.

Jesus hat den unendlichen Christus vollständig demonstriert, der weiterhin jeden von uns mit Gott, der göttlichen Wahrheit, verbindet und die Sünden, Krankheit und Tod heilt. Wahrheit kennt keinen Irrtum, deshalb muss letztendlich jeder Irrtum — durch die aktive Gegenwart des Christus im menschlichen Bewusstsein — verschwinden.


Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht im Christian Science Journal

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