Als Kind habe ich mir unter der Himmelfahrt alles Mögliche vorgestellt: Jesus auf der Rolltreppe, Jesus im Fahrstuhl, Jesus wird von einer unsichtbaren Kraft einfach hochgezogen in unseren blauen Himmel hinein. Mein Cousin erklärte mir damals, dass es zwei Himmel gibt: diesen blauen, den wir sehen können, und einen, den wir nicht sehen können. Eben Gottes Himmel und in diesen sei Jesus gegangen — aber ohne Fahrstuhl und ohne seinen Körper, den bräuchte er da nicht. Das überstieg meine Vorstellungskraft und ich ließ die Sache für einige Jahre auf sich beruhen.
In der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft, eigens von dieser Kirche für Kinder und Jugendliche eingerichtet, lernte ich dann immer etwas mehr darüber. Zum Beispiel, dass der Himmel die Atmosphäre der Seele ist, dass Gottes Gesetze dort regieren und dass dieser Ort nicht weit weg ist, sondern ganz nah, in mir. Genau das steht im Lukasevangelium: Jesus wurde von den Pharisäern gefragt, wann denn das Reich Gottes käme und er antwortete ihnen: „Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte; man wird auch nicht sagen: Sieh, hier! oder: Sieh dort! Denn seht, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“ (Lukas 17)
Dass das nicht leicht zu verstehen ist, zeigt sich an den vielen Beispielen, mit denen Jesus versuchte, seinen Jüngern das Himmelreich zu erklären. Hier ist eins aus dem Matthäusevangelium: „Das Himmelreich gleicht auch einem Kaufmann, der gute Perlen suchte. Und als er eine sehr kostbare Perle gefunden hatte, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.“ (Matthäus 13)
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.