Im vergangenen Jahr bekam ich eines Tages Halsschmerzen. Ich fing an zu beten, doch die Schmerzen nahmen im Laufe des Tages zu. Am Abend bat ich eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft um Hilfe durch Gebet. Sie willigte sofort ein, mit mir zu beten.
In jener Nacht schlief ich nur wenig. Einerseits betete ich wegen der Schmerzen, doch andererseits war ich von einer tiefen Furcht erfüllt, dass die Christliche Wissenschaft mir nicht helfen könne und dass ich es mit einer „ernsten“ Sache zu tun hätte. Mir kam der Gedanke, dass ich am nächsten Tag wohl zum Arzt gehen müsse.
Ich betete intensiv, um zu wissen, dass es nichts außerhalb von Gottes Kontrolle gibt und dass ich nicht berührt oder krank war oder auch nur Schmerzen erleiden konnte. Diese stille Zeit mit Gott half mir, Frieden zu finden, und schließlich schlief ich ein. Am nächsten Morgen war ich ruhiger, denn die Furcht hatte nachgelassen. Doch die Schmerzen und anderen Symptome hielten weiter an.
Ich blieb zu Hause und betete mit der weiteren Unterstützung der Praktikerin. Es ging aufwärts, doch nur geringfügig. Ich war sicher, dass ich geistig und moralisch stärker wurde, und spürte, dass die Furcht und die Schmerzen nachließen.
An dieser Stelle sagte mir die Praktikerin geradeheraus, dass es wichtig ist, den irrigen Glauben zu handhaben, materielle Medizin habe mehr Macht als die Christliche Wissenschaft. Dieser Gedanke war ihr beim Beten gekommen. Ich fand das sehr hilfreich, denn genau darüber hatte ich ja am Abend zuvor gebetet. Die Tatsache, dass sie das erwähnte, half mir zu erkennen, dass ich mich stärker dafür einsetzen musste. Ich wusste gleichzeitig, dass keine Schande darin lag, diesen Gedanken konkret zu handhaben.
Als ich am dritten Tag aufwachte, hatte ich immer noch Schmerzen. Wiederum wandte ich mich um Hilfe an Gott. Ich wusste, dass die Schmerzen keine wahre Existenz hatten, denn Gott hatte sie nicht geschaffen. Und Gott, das unendliche Gute, könnte Seinen Kindern nie Schmerzen oder Krankheit zufügen.
Also beschloss ich, den ganzen Tag damit zu verbringen, die Christliche Wissenschaft, „das Gesetz Gottes, das Gesetz des Guten“, wie sie auf Seite 1 in Grundzüge der göttlichen Wissenschaft von Mary Baker Eddy definiert wird, zu lieben, zu ehren und zu heiligen. Ich fand es sehr befreiend, mich so intensiv mit dieser Definition der Christlichen Wissenschaft zu beschäftigen. Ja, mir fiel dabei eine Last ab, und ich fühlte mich neu belebt.
Mir wurde schnell bewusst, dass ich die Schönheit dieser Definition der Christlichen Wissenschaft am besten begriff, indem ich Zeit mit der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mrs. Eddy verbrachte. Außerdem beschloss ich, ein anderes Buch von ihr in vollem Umfang zu lesen, und zwar Die Einheit des Guten. Ich tauchte tief in all die guten, heilenden Ideen ein, die aus diesen wundervollen Büchern strömen. Jede Idee, die ich an dem Tag las, fühlte sich an wie ein heilendes, reinigendes Konzept, das direkt von Gott, der göttlichen Liebe, zu mir kam.
Nachdem ich an jenem Nachmittag einige Zeit mit diesem sehr konzentrierten Studium der Christlichen Wissenschaft verbracht hatte, wurden mir folgende wichtige Dinge klar:
Erstens hat die Praxis der Christlichen Wissenschaft im Gegensatz zu der Praxis der Medizin nie etwas mit persönlicher Kraft, der Fähigkeit eines Menschen oder dessen menschlichem Verständnis zu tun.
Zweitens kann Materie Geist bzw. Geistigkeit nicht wahrnehmen, also kann sie nicht handeln, etwas tun oder sein, was über ihren Status als untätige Materie hinausgeht. Die Materie könnte uns nie die Vorstellung geben, dass Gott Geist ist oder dass unsere Existenz und unser Leben geistig sind. Wenn wir uns also für geistige Wahrheit einsetzen, ist das an sich ein Ausdruck von Geistigkeit.
Drittens ist es unmöglich in der Christlichen Wissenschaft, passiv zu sein. Da der Mensch als Bild und Gleichnis Gottes erschaffen wurde, wie die Bibel erklärt, sind unsere geistige Aktivität, Gesundheit und Harmonie in Wirklichkeit Gottes sichtbar gemachte Aktivität.
Viertens zerstreut eine klare Bestätigung der göttlichen Wissenschaft von Gottes Güte den Nebel sterblicher Meinungen durch göttliche Wahrheit. Die Macht der Wahrheit entfernt irrige Ängste und Überzeugungen, einschließlich Sünde und Krankheit, und zerstört diese Falschheiten mit heilender Wahrheit.
Darüber hinaus merkte ich schon bald, dass alle Symptome völlig verschwunden waren. Am Abend fühlte ich mich wohl genug, um feste Nahrung zu mir zu nehmen und mich normaler zu bewegen. Ich berichtete der Praktikerin von meinen Fortschritten, und wir gaben beide Dank für die göttliche Liebe, Geist, die uns in völliger Gesundheit und Freiheit erschaffen hat und aufrechterhält.
Wenn ich nun weiter an diese vier mächtigen Wahrheitsgedanken denke, erkenne ich, dass sie Botschaften von Gott waren. Sie halfen mir, ein umfassenderes Bild aller Menschen als von Seele, Gott, und nicht von Materie regiert zu erkennen. In diesem Licht ist kein persönlicher Einsatz gefordert, um unser Wohlbefinden aufrechtzuerhalten; Gott sorgt beständig für Sie und mich! Unser Vater-Mutter-Gott versorgt uns alle gleichermaßen. Die demütige Anerkennung von Gottes Macht ist eine Gelegenheit, Gottes Güte zu ehren und in Anspruch zu nehmen.
Die Erkenntnis, dass es unmöglich ist, bei Gottes heilender Tätigkeit passiv zu sein, hat mir die Augen geöffnet. Selbst wenn ich geneigt bin, meine Fähigkeit zu beten oder zu heilen infrage zu stellen, erhebt mich das Verständnis, die Widerspiegelung von Gottes Tätigkeit zu sein, zu dem Bewusstsein, dass Gott das einzige Ego und die Quelle der Intelligenz ist, und deshalb muss alle Macht allein Ihm gehören. Nur Gott bewirkt die Heilung und treibt jeden Gedanken aus, der nicht zu Gemüt gehört. Wir müssen nicht nach Irrtum suchen, denn Gottes Liebe zu uns, verbunden mit göttlicher Intelligenz, ist wie Licht in einem dunklen Raum und treibt Irrtum mit Wahrheit aus. Das bewirkt ganz natürlich Heilung und eine höhere Moral.
Diese Erkenntnisse und die dazugehörige Heilung sind unermesslich wertvoll für mich, besonders die Art und Weise, wie sie mir so wirklich wurden. Einerseits schien die Heilung ein paar Tage zu dauern, doch die wahre Heilung – die Heilung des Denkens – war eindeutig augenblicklich, und der Körper reagierte unmittelbar auf dieses Umdenken.
Tad Blake-Weber
Waltham, Massachusetts, Vereinigte Staaten
 
    
