Ich habe mir gelegentlich gestattet, Leute selbst in der Kirche negativ und ausgrenzend zu betrachten. Das geschah immer dann, wenn ich die jeweilige Person gar nicht richtig kannte. Doch ich arbeite daran, begrenztes, voreingenommenes Denken zu überwinden und alle Menschen vorbehaltloser anzunehmen.
Alter, zum Beispiel, ist ja nichts Neues. Es gibt von jeher die Tendenz, sich mit Leuten des eigenen Alters zu umgeben, sogar in der Kirche. Das kann eine halbherzige Haltung anderen Generationen gegenüber umfassen – bis hin zu dem Hang, sie zu meiden oder sich abzugrenzen.
Es gab immer mal Zeiten, wo ich dachte, dass die Mitglieder meiner Kirche mehr von dem Christus-Geist aufnehmen müssen. Doch dann verstand ich, dass ich meinen Teil beitragen und mein Studium in die Tat umsetzen kann, indem ich jeden unabhängig vom Alter akzeptiere. Daraus ergab sich ganz natürlich, dass ich freundlicher wurde. Zum Beispiel fing ich an, den Leuten nach der Mittwoch-Zeugnisversammlung herzlich für ihre Zeugnisse zu danken. Und ich unterhalte mich mit Personen außerhalb meiner Altersgruppe, manchmal sogar, bis die Kirche abgeschlossen wird! Das war vorher fast nie vorgekommen. Es war ein ganz natürlicher Schritt – mehr Liebe, mehr Selbstvergessenheit.
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