Mitten im Sommer tat mir auf einmal der Fuß weh. Ich zeigte meiner Mama die Stelle, die sich nicht gut anfühlte. Da war ein schwarzer Fleck. Ich laufe draußen gern barfuß, daher dachte Mama, dass ich auf etwas getreten war. Sie wusch mir den Fleck ab, gab mir ein Küsschen, und es ging mir besser.
Aber der Fuß tat weiter weh, und da, wo der schwarze Fleck gewesen war, wuchs nun etwas. Es störte mich beim Fußballspielen und machte meine Lieblingsschuhe zu eng. Jemand sagte, dass es eine Warze war und dass noch weitere wachsen würden. Das machte mir Angst. Ich wollte, dass der Hubbel wieder verschwand. Ich wollte geheilt werden!
Mama sagte, sie würde mir helfen. Sie sagte, als Erstes konnten wir wissen, dass der Hubbel nicht zu mir gehörte. Gott ist überall, sagte sie, und weil Gott überall ist, gibt es keinen Platz für Hubbel. Und sie sagte, wir werden der Sache keinen Namen geben. Wenn ich es also „den Hubbel“ oder „meine Warze“ nannte, berichtigte sie das schnell. Es gehörte nicht mir, denn es war gar nichts! Als ich verstand, dass es kein Teil von mir war, hatte ich keine so große Angst mehr.
In der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft lernte ich Mary Baker Eddys Gebet für die kleinen Kinder (Vermischte Schriften 1883–1896,S. 400). Ich betete es beim Zubettgehen, aber ich wusste, dass ich es jederzeit beten kann. Es ist nicht schwer auswendig zu lernen.
Vater-Mutter-Gott,
der mich liebt,
wenn ich schlafe, mich umgibt;
leite meine Füßchen mir
hinauf zu Dir.
Und wenn wir es abends beten, fügen wir immer hinzu: „Gott ist immer bei mir.“ Es gefiel mir, dass da auch Füße erwähnt werden! Und es erinnerte mich daran, dass Gott mich liebhat. Meine Mama sagt, dass Schmerzen und Hubbel in Gottes Liebe zu mir nicht enthalten sind und dass Gott mich vor allem beschützt, was mir schaden könnte, und zwar nicht nur, wenn ich schlafe, sondern auch, wenn ich gehe und spiele.
Ich merkte, dass mir der Fuß nicht wehtat, wenn ich dieses Gebet betete oder nur an Gott dachte. Und selbst wenn mich der Fuß manchmal störte, schauten wir uns ihn nicht an. Wir beschlossen, dass es unsinnig war, etwas zu betrachten, was es gar nicht gibt. Stattdessen beteten wir weiter, um zu erkennen, was über mich als Gotteskind wahr ist.
Als ich eines Tages badete, musste ich mir auch die schmutzigen Füße waschen. Hinterher war kein Hubbel mehr zu sehen! Mein Fuß war geheilt. Und gleich da in der Badewanne dankte ich Gott, dass Er mir geholfen hatte, mich so zu sehen, wie Er mich erschaffen hat – vollkommen und ohne Hubbel!