Im College war ich ein Semester lang Praktikantin bei einer Kunstlehrerin. Am ersten Tag gingen wir die Liste der Schüler durch, und sie zeigte auf einen Namen und sagte: „Mit dem wirst du’s schwer haben.“ Das schien sich zu bewahrheiten. Der Junge – nennen wir ihn Jan – saß ganz hinten und zeigte weder Bereitschaft noch Interesse, sich zu beteiligen.
Um ein neues Arbeitsgebiet vorzustellen, zeigte ich der Klasse eines Tages verschiedene Schmuckstücke, die ich aus gefundenen Objekten hergestellt hatte. Und anhand einer besonders schönen Silberbrosche erklärte ich, dass man mit etwas Einsatz ein unscheinbares Stück Metall in Kunst verwandeln kann.
Mittendrin meldete sich plötzlich die Schulleiterin über Lautsprecher und beorderte die achten Klassen ins Auditorium. Die Schüler machten sich schnell auf den Weg und ließen meine Schmuckstücke auf den Tischen liegen – bis auf die silberne Brosche. In der Eile hatte ich nicht gesehen, wer die Brosche mitgenommen hatte, doch ich dachte sofort an Jan.
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