Diesen Satz aus dem ersten Buch Samuel liebe ich: „Die Seele meines Herrn [wird] bei dem Herrn, deinem Gott, im Bündel der Lebendigen eingebunden sein“ (25:29). Eine andere Übersetzung lautet: „Er behüte dich wie einen kostbaren Schatz“ (Hoffnung für Alle). Als Gotteskinder sind wir dauerhaft in das Bündel des Lebens eingebunden – wir sind auf ewig Gottes kostbarer Schatz! Was für eine wundervolle Bestätigung der Sicherheit des Menschen im Geist, einzig Gottes Gesetz des Lebens für Seine Schöpfung untertan.
Im Herbst 2012 erlebte ich diesen göttlichen Schutz, als ich auf einer vollen Autobahn in einen Unfall verwickelt war. Eine abgelenkte Fahrerin war bei über 100 km/h offenbar in den Wagen neben ihr gefahren, was zu einem Zusammenstoß mehrerer Autos und eines Tanklastzugs führte. Mein Auto wurde aus allen Seiten getroffen; ein 36-Tonnen-Tanklastwagen zerquetschte das Heck.
Hinterher half mir ein freundlicher Mann aus dem Auto und blieb bei mir. Als Nothelfer eintrafen, lehnte ich es ab, ins Krankenhaus gebracht zu werden, und versicherte allen, dass das nicht nötig sei.
Als Erstes rief ich einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft an und bat ihn um Behandlung im Gebet. Nachdem ich ihm die Lage geschildert hatte, sagte er vehement: „Und Ihre Gesundheit ist völlig intakt!“ Ich wusste, dass das der Wahrheit entsprach.
Mir war klar, dass er in dem Moment die göttliche Wirklichkeit bestätigte – die Beständigkeit und Unzerstörbarkeit meiner Gesundheit in und durch Geist. Mit anderen Worten, trotz des materiellen Anscheins des Gegenteils wusste ich, dass meine wahre Identität in Seele auf immer sicher und intakt war, unberührt vom endlichen Augenschein eines Unfalls und schmerzhafter Verletzungen. In Wirklichkeit war ich als Gottes unzerstörbare Idee auf ewig von Liebe regiert und umgeben.
Obwohl ich etwas mitgenommen aussah, mit der Fassung rang und beachtliche Schmerzen verspürte, dachte ich über die Worte des Praktikers nach und fühlte, wie ich Gottes Gegenwart sanft regiert wurde. Ich bekräftigte im Gebet, dass diese Gegenwart für alle Beteiligten fühlbar war. Es zeigte sich bei ihnen und den Nothelfern ein klares Gefühl von Harmonie.
Der freundliche Mann, der mir aus dem Auto geholfen hatte, blieb eine gute Stunde bei mir und sagte immer wieder: „Es ist alles in Ordnung; Ihnen ist nichts passiert.“ Er brachte unaufgefordert solch eine Ruhe und Freundlichkeit zum Ausdruck, dass ich ihn später als einen „Engel“ bezeichnete.
Mein Mann war auf Geschäftsreise, doch ich war sicher, dass Gott mir beistehen würde, denn die göttliche Liebe ist der allgegenwärtige Helfer des Menschen und stillt jeden menschlichen Bedarf.
Obwohl ich keine Angehörigen um Hilfe bitten konnte, hatte ich immer die Mitglieder der Kirche als Familie betrachtet, also wandte ich mich an sie. Zwei Freundinnen waren zusammen einkaufen, als ich anrief, und fuhren sofort zum Leseraum der Christlichen Wissenschaft in der Nähe, um dort still zu beten. Ein Freund stimmte liebevoll zu, vorbeizukommen, und fuhr mich auch nach Hause. Diese christliche Nächstenliebe – die tätige Kirche – war ein Segen für mich, und ich bin sicher, dass sie auch andere am Unfallort berührte.
In den folgenden Wochen musste ich nicht nur die körperlichen Schmerzen durch Gebet heilen, sondern das fast überwältigende Gefühl von Schuld, Unzulänglichkeit und Zweifeln; ich glaubte, dass das alles nicht hätte passieren dürfen. Der Anspruch der Selbstverdammung war aggressiv und unermüdlich. Doch ich stellte dankbar zügig fest, dass diese Suggestionen eine unsinnige mentale Verneinung der Wahrheit waren. Sie waren die hypnotische Einflüsterung des fleischlichen Gemüts, dass es eine Macht oder Ursache geben kann, die Gott, dem Guten, entgegengestellt ist, dass Gemüt in der Materie ist, dass Materie Substanz ist und dass ich eine verletzliche, fehlbare Sterbliche bin, von Gott getrennt, usw. Ich wusste genau, dass ich keine Gültigkeit dieser Suggestionen akzeptieren musste.
Ich bestätigte im Gebet, dass Gott, Gemüt, in Wirklichkeit die eine vollkommene, erhabene Macht und Ursache ist und die ganze Schöpfung intelligent und harmonisch regiert, und Sein Zweck ist gut und stets liebevoll. Ferner, dass ich Gemüt widerspiegele und kein persönliches, von Gott getrenntes Gemüt habe, das durch das allgemeine Weltdenken von einer Erreichbarkeit für Hass, Unwissenheit, Unfall, Zweifel an Gottes Macht und all den anderen Behauptungen des Bösen hypnotisiert werden kann. Ich verstand diese hypnotischen Suggestionen als machtlos, gemütlos und irrig. Sie waren nichts als Ablenkungen, die mich in Versuchung führen wollten, mein Denken für das Licht des Christus, der Wahrheit, des einzig wahren Bewusstseins, verschlossen zu halten.
Ich wusste, dass es trotz allem, was vorgefallen zu sein schien, in Wahrheit nie einen Augenblick gegeben hatte, in dem ich oder sonst jemand als Gottes geistiges Bild und Gleichnis – Seine unendliche Manifestation – außerhalb von Gottes unendlicher Fürsorge gewesen war, denn der Mensch als Gottes geistige Idee lebt in der ewigen Gegenwart der Liebe – dem Himmelreich. Der Mensch spiegelt all das wider, was Gott, das Gute, ist. Diese harmonische und schmerzlose Widerspiegelung der geistigen Eigenschaften macht das dauerhafte Sein des Menschen und seine Gesundheit aus. Ich wusste, dass ein Verständnis und eine Aufnahme der Wahrheit vom vollkommenen Gott und vollkommenen Menschen wirksames Gebet ist und zu Heilung führen würde.
Als mein Mann ein paar Tage später nach Hause kam, rief ein Polizist an, der mein Auto begutachtete. Er sagte meinem Mann: „Jetzt, wo ich mir das Auto ansehe, können Sie von Glück reden, dass Ihre Frau das überlebt hat.“ Ich dachte: „Nein, ich habe nicht aus Glück, Fügung oder Zufall überlebt, sondern weil Gott das beständige Gesetz des Lebens ist.“ Ich erkannte diesen Schutz als natürlichen Beweis für Gottes Fürsorge und betrachtete die Erfahrung als Gelegenheit, christlich-wissenschaftliches Heilen zu demonstrieren.
Ich betete weiter und beschäftigte mich intensiv mit einer vertrauten Stelle aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Unfälle sind Gott oder dem unsterblichen Gemüt unbekannt, und wir müssen die sterbliche Grundlage der Vorstellung verlassen und uns mit dem einen Gemütvereinen, um die Vorstellung von Zufall in die richtige Auffassung von Gottes unfehlbarer Führung umzuwandeln und dadurch Harmonie hervorzubringen.
Unter der göttlichen Vorsehung kann es keine Unfälle geben, weil es in der Vollkommenheit keinen Raum für Unvollkommenheit gibt“ (Mary Baker Eddy, S. 424).
Als ich im Gebet in dieser Weise argumentierte und dem Christus, der Wahrheit, den Vortritt ließ, wurden die irrigen Bilder des Irrtums ganz natürlich und vollständig aus meinem Denken gelöscht, und bald darauf waren auch die Nachwirkungen des Unfalls verschwunden.
Aus Versicherungs- und rechtlichen Gründen musste ich mich kurz nach dem Vorfall ärztlich untersuchen lassen, obwohl das sonst nicht meinen Wünschen entsprach. Die Diagnose lautete Gehirnerschütterung und Verletzung der Halswirbelsäule. Der Arzt empfahl mir dringend, eine Halsmanschette zu tragen, doch ich lehnte das ab. Ich war sicher, dass es nicht erforderlich war, denn ich vertraute völlig auf die heilende Macht der Wahrheit. Innerhalb weniger Tage war meine vollständige Bewegungsfreiheit wiederhergestellt, und die Blutergüsse und Schmerzen verschwanden. Es gab keine Nachwirkungen dieser diagnostizierten Verletzungen. Die Heilung war vollständig und von Dauer.
Mein Auto war zwar völlig zerstört, doch ich wusste, dass das Konzept eines Autos auf geistige Eigenschaften wie Bewegung, Mobilität und Freiheit hindeutet – Eigenschaften des Gemüts, die mir als Idee Gottes auf immer zu eigen sind. Daher war es nicht überraschend, als wir Tage später ein passendes, bezahlbares Auto mit der nötigen Finanzierung fanden.
Doch ein letztes Stück der vollständigen Heilung schien noch zu fehlen. Ich hatte die Freundlichkeit des Mannes nicht vergessen, der mir beigestanden hatte, doch er war gegangen, als unser Freund ankam. Ich wollte mich sehr gern bedanken und vertraute im Gebet darauf, dass Gott uns wieder zusammenführen würde. Obwohl Monate vergingen, zweifelte ich nicht daran, dass es geschehen würde.
Eines Samstagmorgens frühstückten mein Mann und ich in einer uns neuen Gegend. Ich schaute von meinem Platz aus direkt auf einen Tisch mit acht Personen, und ein besonders lauter Mann kam mir seltsam bekannt vor. Der lebhafte Stimmungsmacher entpuppte sich als mein freundlicher „Engel“. Ich stellte mich vor, wir tauschten Kontaktinformationen aus, und mein Mann und ich dankten ihm herzlich für seine Güte. Wir stellten außerdem fest, dass er Jahre zuvor einmal unseren Fernseher repariert hatte!
Meine Dankbarkeit unserem himmlischen Vater gegenüber nimmt immer weiter zu. Ich singe: „[Gott] hat Wunder uns erwiesen, / durch Liebe triumphiert“ (Frances R. Havergal, Adaption, Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 65).
Rebecca Buhl
Fort Myers, Florida, Vereinigte Staaten
