Vor Jahren hatte ich als Student das Glück, im Haus einer Praktikerin der Christlichen Wissenschaft zu leben. Sie wurde meine „Hausmutter“. Die Monate, die ich dort verbrachte, waren angefüllt mit hilfreichen Gesprächen und geistigem Wachstum.
Eines Tages fragte sie mich, ob mich etwas belastete, da ich ungewöhnlich still sei. Ich sagte ihr, dass ich mich nicht wohl fühlte. Als sie mich fragte, was ich deswegen unternahm, sagte ich: „Ich lese zwar die Bibellektion, mache aber keinen Fortschritt.“
Sie war einen Moment still und erzählte mir dann die Geschichte von einem Mann, der mit einem ernsten körperlichen Problem kämpfte. In der Sprechstunde einer Praktikerin beschwerte er sich, dass er Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy nun drei Mal von vorne bis hinten durchgelesen hatte, aber immer noch nicht geheilt war. Als der Mann ausgeredet hatte, nahm die Praktikerin ein Kochbuch zur Hand und gab es dem Mann. Sie bat ihn, ein Kuchenrezept vorzulesen. Er sah sie überrascht an, tat es dann aber. Dann bat sie ihn, das Rezept langsam noch einmal vorzulesen. Das tat er. Dann forderte sie ihn auf, es ein drittes Mal zu lesen. Obwohl er genervt schien, las er das Rezept ein drittes Mal vor. Sie saß still da und fragte den Mann dann: „Wo ist Ihr Kuchen?“
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