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Original im Internet

Der Lehrer, der immer bei uns ist

Aus der April 2019-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Übersetzt aus dem Christian Science Sentinel vom 28. Februar 2019.


Vor seiner Kreuzigung und Auferstehung hatte Christus Jesus angekündigt, dass er seine Jünger verlassen würde, doch sie verstanden ihn nicht. Es verwirrte sie zu hören, dass sie ihm nachfolgen würden und dass er einen Platz für sie bereiten werde, denn sie stellten sich einen physischen Ort vor. Doch er sprach von einem neuen Bewusstseinszustand.

Für Jesus war das Bewusstsein das wahre Leben. Er wuchs mental zu einem vollständigen Leben im Geist – eine für die körperlichen Sinne nicht sichtbare Existenz, die für Jesus realer war als das Leben in jedem Ort oder Land. Er wusste, dass er seinen Schülern alles gegeben hatte, was sie brauchten, um dieses Bewusstsein zu erreichen – das Reich Gottes, wie er es nannte. Doch als ihnen klar wurde, dass sie ihn nicht persönlich sehen würden, waren sie betrübt. Ihr Lehrer war jeden Tag bei ihnen gewesen, um geistige Konzepte zu erklären und zu zeigen, wie Gottes Macht Krankheit heilt und Hürden aller Art überwindet. Jesus versprach, dass er immer bei ihnen sein würde, doch wie sollte das funktionieren, wenn er weder Fragen beantworten noch ihnen aus Schwierigkeiten heraushelfen konnte?

Die meisten von uns können vermutlich den Wunsch verstehen, immer jemanden an der Seite zu haben, der weiser ist als wir, eine Art Meister und Lehrer, wie die Menschen Jesus nannten. Als ich diese beiden Begriffe zusammengesetzt nachschlug, erfuhr ich, dass ein Meisterpädagoge nicht nur Inhalte vermittelt, sondern Schülern hilft, die wichtige Denkfähigkeit zu entwickeln, die für Wachstum unverzichtbar ist. Diese Lehrer passen sich den Erfordernissen ihrer Schüler an. 

Das bedeutet nicht, dass ein Lehrer ständig persönlich anwesend sein muss, um Wissen zu vermitteln oder Probleme zu lösen. Der Zweck des Lehrens ist, Schülern zu zeigen, wie sie Antworten selbst finden. Mein Vater hatte Nachschlagewerke zu vielen Themen. Wenn ich etwas wissen wollte, griff er häufig nach einem Buch. Mich nervte das, weil ich eine schnelle Antwort haben wollte, statt sie erst nachschlagen zu müssen. Heute geht es mir manchmal immer noch so. Es ist einfacher, sich auf die Kenntnisse anderer zu verlassen, und das kann gelegentlich auch besser sein. Nicht jeder muss ein Gerät neu verdrahten können. Doch wenn es um geistige Dinge geht, muss jeder die für das Wachstum wichtige Denkfähigkeit erwerben.

Jesus trug seinen Nachfolgern auf, in der Bibel nach der geistigen und anwendbaren Bedeutung zu forschen. Dort wird Gott als Geist und Liebe offenbart, als der allmächtige Schöpfer, der uns vollkommen gemacht hat. Jesus zeigte, wie man auf dieser Grundlage lebt und die Weltsicht überwindet, dass die Materie das Dasein definiert. Er demonstrierte die Fähigkeit, schlechte Zustände wie Sünde und Krankheit zu heilen, und trug ihnen auf, dasselbe zu tun. Er zeigte ihnen, wie man über schlimmen Bedrohungen steht, ob Unterdrückung oder der Behauptung, dass Leid unvermeidbar zum Leben gehört bzw. dass Egoismus und Rivalität Teil der menschlichen Natur sind. Er lehrte die wesentlichen Fähigkeiten eines in Geist verankerten Lebens, die sie erlangen konnten und würden – darunter seine Feinde zu lieben, bescheiden und barmherzig zu sein, ohne Unterlass zu beten und auf Gottes allmächtige Liebe zu vertrauen – und lebte sie vor.

Mary Baker Eddy hatte dieses wesentliche Denk- und Urteilsvermögen bei ihrem lebenslangen Bibelstudium und dem Verlangen nach einem Verständnis der Wahrheit entwickelt. Sie machte sich Notizen über ihre Entdeckungen und überarbeitete sie, wenn sie Aspekte der unerschütterlichen Wirklichkeit von Gottes geistigem Universum besser verstand. Ihr Verständnis wuchs, als sie dieses Wissen beim Heilen von Krankheit und anderen Begrenzungen anwandte. Aus dieser Arbeit entstand das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, das sie zeitlebens auch selbst täglich studierte. Sie sagte, dass eine höhere Intelligenz als ihre eigene ihr den Inhalt offenbart hatte.

Viele Menschen, die sich – selbst ein Leben lang – mit diesem Buch auseinandersetzen, sind immer wieder beeindruckt von den tiefen Erkenntnissen, die es ihnen vermittelt. Es erklärt beispielsweise die Art, wie Jesus wirklich dachte. Betrachten wir diese Sätze:

Er wusste, dass das göttliche Prinzip, Liebe, alles Wirkliche erschafft und regiert. (S. 286)

Er wusste, dass Materie kein Leben hat und dass das wirkliche Leben Gott ist; deshalb konnte er ebenso wenig von seinem geistigen Leben getrennt sein, wie Gott ausgelöscht werden konnte. (S. 51)

Er verstand, dass der Mensch, dessen Leben Gott ist, unsterblich ist, und er wusste, dass der Mensch nicht zwei Leben hat, von denen das eine zerstört und das andere unzerstörbar gemacht werden muss. (S. 369)

Es ist beachtlich, dass eine Frau, die nie ein Wort mit Jesus gewechselt hat, so sicher erklären konnte, was er wusste. Das war keine Theorie. Sie wusste, was er wusste, denn sie hatte bewiesen, dass diese Tatsachen des Seins jeden auf der Materie behafteten Glauben über das Leben überwinden und Leid so entfernen konnte, wie Jesus dies tat. Zwar erkannte sie, dass Jesu eigene Beweise von einem nicht zu tötenden Leben nur mit erheblich mehr geistigem Wachstum erbracht werden können, doch sie nahm sein Versprechen an, dass wir ihm zu dem Bewusstseinszustand folgen können, der weder Sünde, Krankheit noch Tod in sich birgt. Wenn wir Tag für Tag das studieren, betrachten und anwenden, was unser Meisterlehrer wusste, dann haben wir unseren Lehrer immer bei uns, und er wird uns den Weg voran zeigen.

Margaret Rogers
Mitglied des Vorstands der Christlichen Wissenschaft

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