Es war der Abend vor meiner Prüfung in Vertragsrecht, und ich saß völlig verzweifelt in meinem Zimmer auf dem Boden. Ich wusste, dass ich nicht auf die Prüfung vorbereitet war, und fand, dass Büffeln in letzter Minute nichts bringen würde.
Als im Semester davor die Noten verteilt wurden, war ich schockiert gewesen zu sehen, dass ich eine der schlechtesten bekommen hatte. Dieser Kurs geht über zwei Semester, und die jeweiligen Noten setzen sich ausschließlich aus den beiden Abschlussprüfungen zusammen. Nach dem Debakel im Herbstsemester hatte ich mir vorgenommen, im Frühjahr besonders hart zu arbeiten. Doch hier saß ich nun am Abend vor der Prüfung und hatte nichts Besonderes getan, um mich vorzubereiten. Ich war in Panik und schämte mich. Voller Wut auf mich selbst dachte ich, dass ich es wohl nicht wert war, Jura zu studieren.
Ich hatte mein Leben lang die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft besucht, aber zu dem Zeitpunkt spielte die Christliche Wissenschaft keine große Rolle in meinem Leben. Und doch kam ich in dem Moment zu dem Schluss, dass nur Beten helfen konnte. Ich schlug wahllos die Bibel auf und sah diese Worte: „Herr, auf dich traue ich, lass mich niemals beschämt werden; errette mich durch deine Gerechtigkeit!“ Meine Furcht ließ sofort nach und ich las die nächsten Verse, und zwar: „Neige dein Ohr zu mir, hilf mir doch bald! Sei mir ein starker Fels und eine Burg, indem du mir hilfst! ... wegen deines Namens führe und leite mich. Befreie mich doch aus dem Netz, das sie mir gelegt haben; denn du bist meine Stärke. In deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott“ (Psalm 31:2–6).
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