Vor vielen Jahren wurde ich einmal beschuldigt, unangemessen über jemanden gesprochen zu haben. Ich war schockiert, denn diese Anschuldigung passte überhaupt nicht zu meinem Charakter. Ich kannte die Kollegin nicht, die mich beschuldigt hatte, doch sie hatte eine Unterhaltung aufgeschnappt und irrigerweise geglaubt, dass ich daran beteiligt gewesen war.
Hier stand Aussage gegen Aussage, und ich wusste erst nicht, was ich machen sollte. Dann fiel mir ein, dass die Bibel hilfreichen Rat gibt, wenn man ein Problem zügig lösen will. Also schlug ich Kapitel 18 im Matthäusevangelium auf, das einige Ideen zur Konfliktbeilegung enthält. In Vers 15 sagt Christus Jesus beispielsweise: „Sündigt aber dein Bruder gegen dich, geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.“
Die Worte „zwischen dir und ihm allein“ fielen mir ins Auge. Als ich den Sinn hinter Jesu Rat überdachte, erkannte ich, dass es erhebliche Selbstdisziplin erfordern würde, keine Gegenklage vorzubringen, sondern direkt mit der Frau zu sprechen. So wurde die Sache nicht weiter aufgebauscht, indem ich sie mit anderen durchkaute, weil ich gekränkt war. Ich wollte auch nicht, dass mein Ego meine Urteilsfähigkeit beeinträchtigte.
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