Vor ca. zehn Jahren verlor mein Mann nach und nach die Sehfähigkeit im rechten Auge, bis es schließlich völlig blind war. Er bat mich, mit ihm um Heilung durch Behandlung in der Christlichen Wissenschaft zu beten.
Damals hatten wir sehr mit den negativen Auswirkungen der großen Konjunkturflaute in Amerika zu kämpfen. Viele örtliche Geschäfte machten zu, und um unser eigenes Geschäft zu retten, war es nötig, unsere Gehälter und die unserer Angestellten erheblich zu kürzen.
In den folgenden anderthalb Jahren beteten wir demütig um das Verständnis und die Weisheit für den richtigen Weg voran. Wir waren sicher, dass unser Wunsch, Gottes reichhaltige Güte zu bezeugen, sichtbare Auswirkungen haben würde. Unser Denken wurde täglich geistig weiter angereichert, indem wir aggressive Ängste zurückwiesen und unser wahres, echtes, geistiges Sein bekräftigten – dass wir in Wirklichkeit in Geist, nicht der Materie leben und von der lieblichen Harmonie des Geistes regiert werden.
Eines Tages äußerte mein Mann Interesse am Elementarunterricht in der Christlichen Wissenschaft. Wir besprachen dies und er bat um ein Gespräch mit einem autorisierten Lehrer der Christlichen Wissenschaft, bei dem er sich dann auch bewarb.
Während dieser Zeit arbeitete mein Mann auf einem Bauprojekt in den Tropen, und er musste seine Sonnenbrille nachdunkeln lassen. Zu diesem Zweck ging er zu einem Optiker, der auf eine Augenuntersuchung bestand. Als er das blinde Auge bemerkte, bat er meinen Mann, den Zustand zu erklären. Mein Mann sagte ihm, dass er keine Kenntnis von einer Ursache oder einem Auslöser des Problems hatte. Der Optiker informierte ihn, dass es keine medizinische Möglichkeit gab, um das Problem zu beheben, und erklärte unmissverständlich, dass das Auge immer blind bleiben würde.
Mein Mann weiß noch, dass er die Prognose des Optikers sofort fest und bewusst zurückwies und sich auf die frische Inspiration und die geistigen Wahrheitsgedanken stützte, die ihn veranlassten, sich um Klassenunterricht zu bewerben. Zwei Monate später erfuhr er mit Freuden, dass er zum Klassenunterricht angenommen worden war.
Am nächsten Tag nahm mein Mann am Sonntagsgottesdienst der Kirche Christi, Wissenschaftler, in der Nähe seines Standorts teil. Das letzte Lied gehört zu seinen Lieblingsliedern. Es beginnt mit den Worten: „Wo Gottes Liebe führet, / da bleibe ich im Licht“, und später heißt es:
Gott ist erhabne Weisheit,
Sein Auge schlummert nicht;
Sein Weg führt mich zum Heile,
ich wandle froh im Licht.
(Anna L. Waring, Liederbuch der Christlichen Wissenschaft,Nr. 148, Übersetzung © CSBD)
Während er mit der Gemeinde sang, fingen seine Augen an zu tränen. Nachdem er die Tränen fortgewischt hatte und nach draußen ins helle Sonnenlicht gegangen war, stellte er fest, dass das angeblich permanent blinde Auge nun wieder sehen konnte! Er war tief beeindruckt. Nach zwei Jahren ohne Sehfähigkeit in dem Auge war es ihm erst am folgenden Tag möglich, über die Heilung zu sprechen. Dann rief er mich an und erzählte mir davon.
Mit dieser Heilung war mehr verbunden, und das trat während des zwölftägigen Klassenunterrichts zutage. Als mein Mann an einem Abend die Hausaufgaben für den folgenden Tag studierte, wurde die Stille unterbrochen, als er auf Englisch ausrief: „Das ist voll gut!“ Ich las in einem anderen Teil unserer Wohnung und war überrascht über diesem Ausruf, denn das ist sonst nicht ganz sein Ton, weil Englisch eine Fremdsprache für ihn ist. Doch mir war klar, dass er nicht mit mir redete, sondern mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war. Ich sagte nichts, und dann hörte ich ihn wieder: „Das ist voll gut!“ Ich sagte weiter nichts, sondern dachte daran, was Gott Mose vor dem brennenden Busch sagte: „Tritt nicht herzu, zieh die Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land!“ (2. Mose 3:5). Mein Mann schloss seine Vorbereitungen ab und wir gingen zu Bett, ohne die Sache zu erwähnen.
Am Morgen liefen wir wie üblich zur Bushaltestelle, wo er den Bus zum Klassenunterricht nahm. Als wir einen sonnenerhellten Platz überquerten, legte mein Mann mir die Hand auf die Schulter und sagte: „Judy, schau mal!“ Ich sah mich um, konnte aber nicht erkennen, worauf er mich hinweisen wollte. Alles sah so hell und schön aus wie immer. Es stellte sich heraus, dass das Auge weiter genesen war. Die Heilung hatte zunächst seine Sehfähigkeit wiederhergestellt; nun konnte er noch einmal klarer und deutlicher sehen, zum Beispiel die Fugen zwischen Steinfliesen. Christus, Wahrheit, der seinem Denken am Abend zuvor so nah gewesen war, zeigte sich erneut durch körperliche Heilung. Das ist jetzt acht Jahre her und die Heilung ist weiterhin vollständig.
Wenige Monate, nachdem mein Mann Klassenunterricht genommen hatte, stellten wir fest, dass unser Unternehmen von Gottes Verheißung in der Bibel gesegnet wurde: „Prüft mich hierin, spricht der Herr Zebaoth, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen werde und Segen herabschütte in Fülle“ (Maleachi 3:10). Nicht nur eins, sondern gleich mehrere außerordentliche Projekte wurden an uns herangetragen, und unsere gesamte Belegschaft war über Jahre damit beschäftigt. Innerhalb eines Jahres hatte sich das Geschäft so von dem Tiefpunkt der Konjunkturflaute erholt, dass wir die ausstehenden Löhne vollständig auszahlen und sogar einen Bonus hinzufügen konnten.
Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft hat sich als Segen ohnegleichen für meinen Mann und mich erwiesen. Die Vergeistigung des Denkens und das geistige Wachstum, das er hervorruft, vertieft die Wahrnehmung von Mrs. Eddys unvergleichbarem Lebenswerk, Christi Jesu Lehren und Vorbild zu folgen und die Kirche Christi, Wissenschaftler, zu gründen, und unsere Dankbarkeit dafür. Mein Mann und ich sind so dankbar, Christliche Wissenschaftler zu sein.
Judy Kurisu
Portland, Oregon, Vereinigte Staaten
Das Zeugnis meiner Frau Judy Kurisu hinsichtlich meines Auges ist zutreffend.
Da Englisch für mich eine Fremdsprache ist, war es viel Arbeit, jeden Unterrichtstag vorzubereiten, doch am zehnten Tag öffnete sich mein Verständnis so klar, als träte ich aus einem dunklen Tunnel hervor oder als würden sich Wolken teilen und die Sonne freigeben.
Folgende Zitate aus Mary Baker Eddys Schriften standen auf der Liste für diesen Tag: „Die Theologie der Christlichen Wissenschaft beruht auf der Wirkungskraft, die das göttliche Gemüt auf das menschliche Gemüt und den menschlichen Körper ausübt ...“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 62), und die Worte „ein göttlicher Einfluss, der im menschlichen Bewusstsein immer gegenwärtig ist“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. xi). Und folgender Vers aus dem Lukasevangelium: „Und er wandte sich zu den Jüngern allein und sprach: ‚Glückselig sind die Augen, die sehen, was ihr seht‘“ (10:23).
Es dauerte bis zum 10. Unterrichtstag, bis ich Licht und Dunkel erkannte – die Scheidelinie zwischen Irrtum und Wahrheit (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 586). Nachdem ich die Hausaufgaben für den Tag abgeschlossen hatte, rief ich: „Das ist voll gut!“
Am nächsten Morgen gingen meine Frau und ich wie üblich über den Bürgersteig aus Klinkern, auf den Blätter von Magnolienblüten gefallen waren, zum Busbahnhof. Mir erschien alles besser und schöner als sonst und ich erkannte die schmalen Fugen zwischen den Klinkern und die hübschen Magnolienblüten.
Jetzt kann ich mit dem Auge völlig normal sehen.
Hoichi Kurisu
