Im Johannesevangelium sagt Christus Jesus zu seinen Nachfolgern: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8:31, 32).
Ich weiß noch, wie ich zum ersten Mal fähig war, diese biblische Verheißung in meinem Leben zu demonstrieren. Als ich beim Fußball versuchte, den Ball zu erreichen, bevor er ins Aus rollte, prallte ich mit der Zuschauerbank aus alten Eisenbahnschwellen zusammen, die an der Seite des Spielfelds zu Bänken verschraubt worden waren. Mein Knie traf mit Wucht auf die Schwellen auf, die eine tiefe Wunde hinterließen. Die Schmerzen waren entsetzlich. Meine Freunde kamen mir zu Hilfe, und ich sagte ihnen, dass ich in die Umkleidekabine gehen würde. Während ich vom Feld ging, überlegte ich, was ich dort tun würde. Die Antwort war: beten. Als Christlicher Wissenschaftler hatte ich gelernt, mein Verständnis von meiner wahren Identität anzuwenden, nämlich als Kind – die geistige Widerspiegelung – Gottes.
Mir kam der Gedanke, mich mit einem bestimmten Satz aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft zu beschäftigen, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy. Er steht am Anfang der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ und lautet: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie“ (S. 468). Ich konnte das aufgrund von Gottes unendlicher und allmächtiger Gegenwart, die die Übel des Fleisches ausschließt, als wahr in Anspruch nehmen. Mein wahres Leben ist in Gott, Geist, nicht in der Materie. Und da Gott die einzige Intelligenz ist, wie konnte mir also mein materieller Körper etwas sagen? Die einzigen Informationen, für deren Wahrheit ich empfänglich sein konnte, waren Gedanken von unserem himmlischen Vater. Der eine erhabene Gott kennt nur Gutes für Seine geliebte Schöpfung. Einen leidenden Sterblichen konnte, würde und hatte Er nicht erschaffen.
Als ich auf dem Weg zur Umkleidekabine in dieser Weise dachte, erlebte ich eine Heilung. Die Blutung hörte auf, die Wunde schloss sich und die Schmerzen verschwanden. Zur großen Überraschung meiner Mitspieler kehrte ich sofort aufs Feld zurück und spielte weiter. Am folgenden Tag erinnerte nur eine helle, rosa Stelle auf der Kniescheibe an den Vorfall, und die verschwand innerhalb von zwei Tagen. Ich war keinen Augenblick eingeschränkt.
Das war eine wichtige Lektion in meinem Studium der Christlichen Wissenschaft. Ich erkannte, dass die Heilung kam, als mein Denken sich Gottes Gesetz der Vollkommenheit unterwarf und keine Vorstellung von einer Verletzung mehr in meinem Denken vorhanden war. Daher zeigte sich allein Gottes Idee, also Harmonie – Gesundheit.
Für mich bedeutet das, „die Wahrheit zu wissen“. Was ist die Wahrheit? Die Christliche Wissenschaft macht klar, dass sie das Gesetz Gottes ist. Und Gottes Gesetz unterliegt keinen Veränderungen. Die Vollkommenheit des Menschen als Kind Gottes, in Seinem Bild und Gleichnis erschaffen (wie wir im ersten Kapitel der Genesis lesen), ist ewiglich und in aller Unendlichkeit unverändert. Als ich dieses Gesetz als in meinem Bewusstsein gültig anerkannte, war das äußerliche Ergebnis meines Denkens die Manifestation von Vollkommenheit. Meine gottgegebene Fähigkeit war uneingeschränkt und ich war frei – frei von den Zwängen eines materiellen Konzepts meiner selbst. Die Wahrheit hatte mich frei gemacht.
Louis E. Benjamin
Hillcrest, KwaZulu-Natal, Südafrika
