Es wird wirklich Zeit, dass ich hier meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringe für die vielen Segnungen, die ich durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft erlangt habe. Ich verdanke der Anwendung der Wissenschaft des Christus, wie sie in der Bibel beschrieben und im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, erklärt wird, buchstäblich mein Leben.
Während meiner frühen Kindheit im kriegserfüllten Deutschland hatte meine Familie viele Hürden zu überwinden, darunter lebensgefährliche Krankheiten. Doch sie verließ sich ohne Rückhalt auf die Christliche Wissenschaft, trotz des Verbots durch die Nazi-Regierung, als der Besitz des Lehrbuchs und der sonstigen Literatur der Christlichen Wissenschaft mit Gefängnis oder schlimmeren Strafen geahndet wurde. Meine Mutter sagte mehrfach, dass wir ohne die Christliche Wissenschaft nicht überlebt hätten.
Ich litt unter anderem an Diphtherie, die eine vollständige Lähmung nach sich zog. Wie von den Behörden vorgeschrieben, wurde ich in ein Kinderkrankenhaus eingeliefert, wo bezweifelt wurde, dass ich überleben würde. Nach Angaben der Ärzte war selbst mit den nötigen Medikamenten die Wahrscheinlichkeit, dass ich das überleben würde, geringer als 5 Prozent. Meine Mutter, mein Vater (der von der Wehrmacht eingezogen worden war) und eine äußerst mutige und hingebungsvolle Praktikerin der Christlichen Wissenschaft unterstützten mich während der gesamten Zeit durch Gebet. Schließlich wurde ich zur Überraschung der behandelnden Ärzte und des Krankenhauspersonals vollständig von der Diphtherie und der damit verbundenen Lähmung geheilt.
Kurz nach dem Krieg, in einer Zeit extremer Entbehrung und Hungersnot, wurde ich ruhrkrank, was damals oft zum Tod führte. Erneut kam ich wie vorgeschrieben ins Krankenhaus. Dieselbe hingebungsvolle Praktikerin gab mir eine Behandlung in der Christlichen Wissenschaft. Sie verkündete Gottes all-liebende Fürsorge für alle Seine Kinder, egal wie die menschlichen Umstände aussahen. Obwohl meine Mutter von der Krankenhausleitung informiert wurde, dass ohne ausreichende Ernährung (die es nicht gab) ein Überleben unwahrscheinlich war, wurde die Furcht durch ein klareres Erfassen der wahren, geistigen Ernährung des Menschen zerstört.
Aus menschlicher Sicht waren dies die schwersten Zeiten, doch der menschliche Bedarf wurde unerwartet von einem in der Nähe stationierten afroamerikanischen Soldaten gedeckt, der in der damals nach Hautfarben getrennten amerikanischen Besatzungsmacht diente. Dieser liebevolle Soldat teilte seine Tagesration mit mir, einem kleinen deutschen Jungen, der mit fraglichen Aussichten und in großer Not aus dem Krankenhaus entlassen worden war. Das war wahrhaft ein Beweis für Gottes Fürsorge und eine Demonstration der wahren Brüderschaft der Menschen selbst in menschlich gesehen extremen Zeiten. Ich kann mich nicht an den genauen Zeitpunkt erinnern, aber die Ruhr wurde vollständig geheilt.
Aus verschiedenen Gründen, darunter die Schließung der deutschen Schulen nach Kriegsende, bis die Lehrer entnazifiziert oder ersetzt werden konnten, kam ich erst mit neun Jahren in eine richtige Schule. Das führte zu schlechten Noten während der gesamten Schulzeit und zu einem starken Mangel an Selbstbewusstsein. Ein Schulpsychologe, der auf Wunsch des Direktors meines englischen Internats eine Bewertung durchführte, kam zu dem Schluss, dass die Erwartung, ich könne studieren, völlig unrealistisch sei; ja sogar der Abschluss der höheren Schule stand in großem Zweifel.
Dann lernte ich in einem Gottesdienst der Christlichen Wissenschaft einen Professor einer amerikanischen Universität kennen, der über die Fulbright Stiftung in Deutschland lehrte. Dieser Professor widmete sich sehr der Christlichen Wissenschaft, und er wollte mir helfen. Trotz meiner horrenden Schulnoten setzte er durch, dass ich an derselben Universität in den Vereinigten Staaten zugelassen wurde, wo er unterrichtete. Meine Aufnahme dort war nur durch seine Hilfe möglich.
Obwohl die Noten meines ersten Studienjahres entmutigend waren, erlangte ich während dieser Zeit ein ernstes Interesse daran, die Christliche Wissenschaft zu verstehen und anzuwenden, statt mich nur auf die Unterstützung meiner Eltern oder von Praktikern der Christlichen Wissenschaft zu verlassen. Unter der Anleitung des Professors – der auch mein Sonntagsschullehrer war –, wurde meine Selbstsicht als jemand, der den Stoff nur mühsam verstand, durch ein umfassenderes Verständnis von meiner wahren Natur als der vollständige Ausdruck und die Manifestation der unendlichen Intelligenz, Weisheit und richtigen Aktivität des Gemüts ersetzt. Da ich als Bild und Gleichnis Gottes erschaffen worden war, völlig geistig, brachte ich die unendlichen Eigenschaften meines beständig liebenden Vater-Mutter-Gottes zum Ausdruck.
Als ich dieses Verständnis meiner wahren und einzigen Natur zunehmend erlangte, wurde es auch in meiner menschlichen Erfahrung deutlich. Mein Name erschien regelmäßig auf der Dean’s List [ein Verzeichnis der besten Studenten in jedem Semester] und ich erhielt andere akademische Auszeichnungen. Ich erfüllte die Auflagen für einen B.A. Grad in weniger als den veranschlagten vier Jahren, sodass ich auch den Master in meinem gewählten Feld abschließen konnte.
Die Abschlussprüfung für den Master gab mir eine weitere Gelegenheit, mich auf die Führung des Gemüts zu verlassen. Ich war bestürzt zu sehen, dass ich nur eine der vier Fragen beantworten konnte, aus der die Prüfung bestand. Ich konzentrierte mich darauf, diese Frage so gut ich konnte zu beantworten. Da ich nicht wusste, was ich als Antwort auf die anderen drei Aufgaben schreiben sollte, machte ich mir die Gegenwart des göttlichen Gemüts bewusst, und dass ich als der vollständige Ausdruck dieses einen Gemüts unendliche Herrschaft widerspiegele. Als ich betete, flossen mir Ideen zu, und ich schrieb sie eifrig hin. Bis heute weiß ich nicht genau, was ich dort hingeschrieben habe, doch als Wochen später die Noten bekanntgegeben wurden, hatte ich mühelos bestanden. Ja, die anderen drei Fragen wurden besser benotet als die erste!
Einige Jahre später musste ich mich wegen eines Stellenwechsels einer ärztlichen Untersuchung unterziehen und erfuhr, dass ich extrem hohen Blutdruck hatte. Der untersuchende Arzt empfahl, diesen Zustand sofort zu behandeln. Ich folgte seinem Rat, jedoch durch die Anwendung der Christlichen Wissenschaft, wie dies in der Bibel und in Mrs. Eddys Schriften gelehrt wird. Ich bestand fest darauf, dass ich als Gottes Bild und Gleichnis nie falschen Ansprüchen oder Suggestionen von Druck unterliegen könnte. Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Die Christlichen Wissenschaftler müssen unter dem ständigen Druck des apostolischen Gebots leben, aus der materiellen Welt hinauszugehen und sich abzusondern“ (S. 451). Für mich bedeutete dies, dass ich nur den göttlichen Druck – die göttliche Forderung – spüren konnte, den Glauben zurückzuweisen, dass der Mensch ein ringender Sterblicher ist, und ihn durch die Wahrheit des wahren, von Gott erschaffenen geistigen Menschen zu ersetzen. Ich bin nicht sicher, wann die Heilung stattfand, doch weitere vom Arbeitgeber geforderte medizinische Untersuchungen ergaben immer, dass mein Blutdruck normal war.
Ich habe weitere Heilungen durch die Anwendung der Christlichen Wissenschaft erlebt, darunter in jüngerer Vergangenheit, als ich beim Schwimmen im Mittelmeer von einer giftigen Qualle gestochen worden war. Der Ausschlag und die starken Schmerzen wurden augenblicklich geheilt, als ich folgenden Gedanken aus unserem Lehrbuch anwandte: „Der große Ich bin hat alles gemacht, ‚was gemacht ist‘. Daher bestehen der Mensch und das geistige Universum zugleich mit Gott“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 267). Ich verstand, dass „der Mensch“ sich auf jede Person als Gottes geistige Idee bezieht. Und mir war klar, dass alle Ideen Gottes in vollständiger Harmonie miteinander leben; eine Idee könnte einer anderen niemals eine Verletzung oder Schaden zufügen.
Des Weiteren geheilt wurden Grippe, erhebliche Benommenheit und ein schwer verletzter Oberschenkel nach einem Sturz auf Glatteis nur Stunden vor einem transatlantischen Flug. Die düstere Prognose eines benachbarten Arztes, der ohne mein Wissen von einer Nachbarin gerufen worden war, die den Sturz beobachtet hatte, wurde augenblicklich umgekehrt und durch das Wissen ersetzt, dass ich nicht dem Glauben untertan bin, der Mensch sei materiell erschaffen und aus einem Zustand der Vollkommenheit herausgefallen. Ich konnte die Reise antreten, und die Flugbesatzung stellte freundlicherweise drei Sitze bereit, damit ich mich während des neunstündigen Flugs hinlegen konnte. Es dauerte etwas, bis die Heilung vollständig war, doch sie fand statt.
Für diese und zahllose andere Heilungen und Beweise von Gottes Liebe, die durch die Christliche Wissenschaft, den in der Bibel verheißenen Tröster, bewirkt wurden, bin ich tief dankbar.
Hans-Martin von Tucher
Rottach-Egern, Deutschland