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Original im Internet

Heilende Augenblicke unserer unendlichen Wirklichkeit

Aus der August 2020-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 27. Februar 2020 im Internet.


„Du lebst auf dem Mars.“

„Nee! Ich lebe auf der Erde.“

„Nein. Du lebst auf dem Mars!“

Ich gebe zu, dieses spezielle Selbstgespräch habe ich noch nicht geführt. Ich weiß, dass ich auf der Erde lebe und dass kein Mensch die Millionen Kilometer zwischen diesen beiden Himmelskörpern je zurückgelegt hat.

Doch ich führe schon mein ganzes Leben lang ein ähnliches Selbstgespräch. Es lautet ungefähr so:

„Du bist materiell.“

„Nee! Ich bin geistig.“

„Nein, bist du nicht. Du bist materiell.“

Das ist keine verbale Auseinandersetzung. Es geht einerseits darum, wie mir mein Leben so oft vorkommt, und was andererseits die Bibel über unsere wahre Natur offenbart. Dort lesen wir: „Die Gabe Gottes ... ist das ewige Leben“ (Römer 6:23, Hervorhebung zur Betonung), und die Lehre der von Mary Baker Eddy entdeckten Christlichen Wissenschaft erklärt weiter, dass dieses Leben das göttliche Leben, Gott, ist – harmonisch, fröhlich, liebevoll und geistig. Doch sind wir scheinbar ein materielles Gehirn in einem sterblichen Körper und durchlaufen eine Entwicklung von der Empfängnis bis zum Tod.

Obgleich das materielle Bewusstsein von Gehirn und Körper und das geistige Verständnis vom göttlichen Leben um Vorrang in unserem Bewusstsein zu ringen scheinen, sind sie sogar noch weiter voneinander entfernt als Erde und Mars. Mrs. Eddys Hauptwerk Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift zufolge ist die Entfernung sogar unendlich.

Sie schreibt: „Strahlend vor Barmherzigkeit und Gerechtigkeit leuchtet das Schwert der Wahrheit weithin und deutet die unendliche Entfernung zwischen Wahrheit und Irrtum an, zwischen dem Materiellen und dem Geistigen, dem Unwirklichen und dem Wirklichen“ (S. 538). Das Gute ist, dass dieses „Schwert der Wahrheit“ unser Leben bewacht und lenkt, es „leuchtet weithin“, um unser Denken aus einem irrigen körperlichen Verständnis hinauszuführen – aus seiner verkehrten Sichtweise, dass Materie Wirklichkeit hat. Vielmehr sind wir auf ewig sicher auf dem Felsen der göttlichen Wahrheit verankert, wo Irrtum kein bisschen Platz hat.

Diese Wahrheit, Gott, führt uns von einer materiellen Auffassung von Leben zu einem Verständnis des geistigen Lebens, das uns durch Christus zu eigen ist. Christus, diese Idee von Gott, wird am deutlichsten in den Heilungswerken sichtbar, die aus Jesu tiefem Verständnis dieser geistigen Idee erwachsen sind. Sein klares Bewusstsein von der Unendlichkeit der Wahrheit löste Symptome körperlicher und mentaler Leiden, die den physischen Sinnen sehr echt erschienen waren, zumeist augenblicklich auf.

Christi Jesu Heilungsmission legte das Fundament für alle, die verstehen, wie man die Begrenzungen des Körpers überwindet und Gottes heilende Macht in Augenblicken der Erkenntnis beweist, die das Denken aus der Meinung „Ich glaube, materiell zu sein“ in „Ich weiß, dass ich geistig bin“ erhebt. Dieses Heilen ist keine Reise von einer Wirklichkeit in eine andere, sondern ein Durchbruch geistiger Klarheit, bei dem das Endliche dem Unendlichen weicht. Eine Definition von unendlich ist „nicht-endlich“, und das ist genau das, was solche Augenblicke von uns allen als Gottes geistige Nachkommen offenbaren. Unsere wahre Natur spiegelt die unendliche Natur von Gott da wider, wo das Endliche, das wir zu sein scheinen ... zu sein scheint.

Diese unbegrenzte Denkweise ist nicht nur eine hübsche theologische Denkübung, sondern hat hier und jetzt praktische Auswirkungen. Selbst wenn wir nur einen Augenblick lang unsere Widerspiegelung von Gottes unendlicher Natur als wahr erkennen, kann das einen leidenden Körper unversehens „still“ machen, wie eine Freundin es ausdrückte, die schon ihr Leben lang die Bibel studiert. Sie erlebte dies, als sie mit Wissenschaft und Gesundheit bekanntgemacht wurde. Sie las darin schlichtweg deshalb, weil sie sich vergewissern wollte, dass es den Wahrheitsgedanken der Bibel entsprach, die sie liebte. Die Bestätigung erhielt sie auf unerwartete Weise: Sie erfuhr die Art von Heilung, von der sie schon so oft in der Bibel gelesen hatte. Als sie der in Wissenschaft und Gesundheit offenbarten Wissenschaft des Christus begegnete, wurde ihr Denken aus der vertrauten begrenzten Sichtweise von sich selbst herausgehoben, und sie wurde augenblicklich von wiederkehrenden lähmenden Schmerzen geheilt, an denen sie jahrzehntelang gelitten hatte.

Solch eine Heilung ist das natürliche Ergebnis einer neuen Sichtweise, die wir erlangen, wenn wir uns vom Endlichen zum Unendlichen wenden, indem wir Gottes Wort in der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit aufnahmebereit studieren. Wenn wir uns im Gebet für Gott öffnen, auf neue Erkenntnisse über unsere wahre Einheit mit Gott lauschen und sie dann umsetzen, nimmt unsere Überzeugung von körperlicher Begrenzung, einem physischen Selbstverständnis und den damit einhergehenden Problemen ab. Vielmehr sind wir uns unserer Natur als grenzenlose Wesen bewusst, die Gott widerspiegeln und ewiglich frei von Disharmonie sind. Dann können wir Heilung erwarten, genauso wie Jesus dies beständig tat, denn sobald das Endliche dem Unendlichen im menschlichen Bewusstsein einen Augenblick lang Raum gibt, wird die Harmonie der göttlichen Wirklichkeit klar sichtbar. Und das finale Ergebnis daraus, solch umwandelnde Augenblicke zu erfahren, in denen wir uns der Unendlichkeit der Wahrheit ergeben, ist das vollständige Freisein von dem Bewusstsein, das Leiden und Begrenzung jeder Art in sich schließt. Mrs. Eddy schrieb in Vermischte Schriften 1883–1896: „Wir müssen dem Bewusstsein der Körperlichkeit und allem, was damit verbunden ist, entwachsen“ (S. 309).

Das bringt uns zurück zum eingangs beschriebenen lästigen Selbstgespräch. Bedenken Sie einmal, dass wir Schritt für Schritt unserem Bewusstsein von einem materiellen Körper entwachsen können und sollten. Doch das menschliche Konzept argumentiert ständig und überzeugend, dass wir materiell sind. Das ist nicht nur im Licht der Allheit des Geistes unwahr, sondern wir können im Gebet bekräftigen und erkennen, dass es keinen Auslöser für diesen gegenteiligen Gedanken gibt, denn es gibt nicht zwei Informationsquellen. Genau dort, wo der Kampf zwischen „Ich bin materiell“ und „Ich bin geistig“ stattzufinden scheint, ist der Christus – Gottes Offenbarung Seiner selbst – längst da und versichert uns der Wahrheit, dass Gott unser einziges Leben und Gemüt ist und dass das göttliche Gemüt sich nur seiner eigenen Unendlichkeit bewusst ist und nur sie weitergibt.

Jeder noch so kleine Moment, in dem wir die unendliche Natur Gottes und unsere Widerspiegelung dieser göttlichen Natur erkennen, ist ein ganz besonderer Augenblick, der uns unserer eigenen Seligwerdung näherbringt, die, wie Paulus es ausdrückte, „mit Furcht und Zittern“ erlangt wird (Philipper 2:12). Diese Erlösung findet nicht auf einmal statt, sondern nach und nach, bis das vollständige Bewusstsein von Gottes unendlicher Güte die einzige verbleibende Art Augenblick ist.

Tony Lobl
Stellvertretender Chefredakteur

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