Mary Baker Eddy schrieb 1893 an ihren Schüler Edward Kimball: „Wenn die Welt mich in meinem wahren Licht und Leben verstünde, würde das mehr für die Sache bewerkstelligen als alles andere dies je könnte“ (15. Oktober 1893; L07433, Mary Baker Eddy Bibliothek; ©The Mary Baker Eddy Collection). Ich habe mich mehrmals gefragt, was genau Mrs. Eddy damit gemeint hat. Ich begriff, dass ein Verständnis unerlässlich ist, wenn es viel für die Sache – den Zweck – der Christlichen Wissenschaft bewerkstelligen würde, nämlich, die Menschheit von den Begrenzungen des Materialismus zu befreien.
Einmal nahm ich an einer Kirchenversammlung teil, auf der Berichte über Mrs. Eddys Leben vorgetragen wurden. Diese Berichte kamen aus ihren Schriften, aus Erinnerungen von Menschen, die sie gekannt hatten, und aus Biografien über sie. Wir sprachen nicht so sehr über das, was Mrs. Eddy erreicht hatte, sondern wie sie es erreicht hatte – durch die geistigen Eigenschaften, die sie lebte, und ihr geistiges Verständnis von Gott, das sie bei allem anleitete, was sie tat.
Im Anschluss an die Versammlung stellte ich fest, dass sich meine Einstellung über meine Heilpraxis der Christlichen Wissenschaft geändert hatte. Mir kam sehr klar der Gedanke: „Die Christliche Wissenschaft ist die vollständige Offenbarung der Wahrheit.“ Dieser Gedanke war mir nicht neu, doch er kam mir in dem Augenblick sehr klar! Ich fühlte mich leichter, unbeschwert und fester überzeugt, dass meine Gebete für mich und andere Wirkung zeigten.
Dieses klarere Verständnis von Mrs. Eddys Leben – seinem göttlichen Impuls – war das Ergebnis der Kirchenversammlung und machte mich auf eine in einigen christlichen Religionsgemeinschaften allgemein verbreitete Überzeugung aufmerksam, nämlich dass der Tröster weiter ausbleibt. Das würde bedeuten, dass Mrs. Eddys Entdeckung nicht der von Christus Jesus verheißene Tröster war. Damit ginge einher, dass meine Heilpraxis sich nicht auf die endgültige Offenbarung der Wahrheit gründet, dass sie nichts als eine weitere menschliche Philosophie ist, also weder verlässlich noch vollständig. Als ich beim Beten Mrs. Eddys wahres Licht und mein Verständnis von Gott betrachtete, wurde dieser Irrglaube korrigiert.
Mrs. Eddys „wahres Licht und Leben“ spiegelte das Licht und Leben wider, das Gott ist, die Quelle ihrer Inspiration, Kraft und Fähigkeit, all das zu schaffen, was sie bewerkstelligt hat.
Ich wurde auch darauf aufmerksam, wie die Herabsetzung von Mrs. Eddys Charakter und ihrem Lebenszweck in den Medien und anderswo implizieren würde, dass ihre Entdeckung, die Christliche Wissenschaft, keine Integrität hat. Würde dieser Gedanke nicht sorgfältig berichtigt, dann könnte sich daraus ein latenter Zweifel über die Authentizität der Entdeckung entwickeln, der unserer Heilpraxis und der Fähigkeit entgegenwirkt, schnell und vollständig durch die Christliche Wissenschaft zu heilen. Die berichtigende Aktivität unserer Versammlung führte diesen Zweifel in meinem Bewusstsein zutage, und diese Erkenntnis befähigte mich, ihm einen weiteren Einfluss in meinem Denken zu verwehren.
Nun erkannte ich, wie wichtig es ist, dem unterdrückenden Einfluss entgegenzutreten, den ein Leugnen der Wahrheit über Mrs. Eddy auf die ganze Welt hätte. Warum? Weil diese herabwürdigenden Kommentare über sie den Eindruck vermitteln, wir könnten durch Lügen manipuliert werden. Das Leugnen ihrer christusgleichen Qualitäten – und die eines anderen Menschen – würde das Argument mit sich bringen, dass das Gute durch das Böse verborgen oder gar zerstört werden kann und dass es daher möglich wäre, diese Entdeckung des Trösters vor der Welt zu verbergen. Wie kontern wir diese Lüge wirksam? Jesus sagte: „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8:32).
Wir kennen die Wahrheit über Mary Baker Eddy, wir fühlen, wie das Licht der Wahrheit, des Christus, unser Denken befreit, und wir können jedem dieser Irrtümer in den Medien entgegenwirken. Dann können wir wissen, dass unsere Erkenntnis der Wahrheit über sie auch das ist, was in Wirklichkeit jeder erkennen kann. Wir halten nicht nur unsere Integrität hoch, sondern die aller Menschen, mit der wir die Wirklichkeit erkennen, und weigern uns, von Falschheiten und Lügen manipuliert zu werden.
Die Erkenntnis, dass die Öffentlichkeit für die Wahrheit empfänglich ist, unterstützt die Arbeit der Komitees für Veröffentlichungen der Christlichen Wissenschaft. Im Handbuch der Mutterkirche lesen wir: „Es ist die Pflicht des Komitees für Veröffentlichungen, der Öffentlichkeit auferlegte falsche Vorstellungen in Bezug auf die Christliche Wissenschaft und Ungerechtigkeiten gegenüber Mrs. Eddy oder Mitgliedern dieser Kirche seitens der Tagespresse, der Zeitschriften oder sonstiger zirkulierender Literatur auf christliche Weise zu berichtigen“ (Mary Baker Eddy, S. 97). Diese Erkenntnis unterstützt außerdem die Empfänglichkeit für die Ideen, die in Vorträgen über die Christliche Wissenschaft vorgestellt werden, einschließlich der Tatsachen über Mrs. Eddys Leben. An anderer Stelle heißt es: „Es ist die Pflicht des Vortragsrats, in jeden Vortrag eine wahre und gerechte Erwiderung auf öffentliche, die Christliche Wissenschaft verurteilende Themen einzufügen und die Tatsachen in Bezug auf das Leben der Pastorin Emerita zu bezeugen“ (ebd. S. 93).
Warum können wir Empfänglichkeit dafür erwarten? Weil die Wahrheit Unwissenheit und irrige Suggestionen vertreibt, so wie das Licht die Dunkelheit vertreibt. In Wirklichkeit haben Böses und Falschheit keine Substanz. Unsere Bestätigung dieser Offenbarung der Christlichen Wissenschaft aktiviert die Wahrheit in unserer Praxis. Damit wir den vollen Glanz der göttlichen Wissenschaft fühlen können, müssen wir die wahre Idee von ihrer Entdeckerin im Bewusstsein hegen und verstehen, dass der Christus sie befähigte, den heilenden Tröster wahrzunehmen. Ja, sie wies die Christlichen Wissenschaftler an: „... folgt eurer Führerin nur insoweit, als sie Christus folgt“ (Botschaft an Die Mutterkirche für 1901, S. 34).
Mrs. Eddys „wahres Licht und Leben“ spiegelte das Licht und Leben wider, das Gott ist, die Quelle ihrer Inspiration, Kraft und Fähigkeit, all das zu schaffen, was sie bewerkstelligt hat. Wenn wir die Menschheit in unsere Gebete einschließen, wissen wir, dass in Wahrheit kein irriger Gedanke über unsere geliebte Führerin die korrekte Wahrnehmung über ihre Entdeckung und die Bedeutung für uns alle verhindern kann.
Diese Arbeit erfordert Selbstlosigkeit von uns. Mrs. Eddy schreibt in ihrem Buch Nein und Ja: „Wahrhaft beten heißt nicht Gott um Liebe bitten, es heißt lieben lernen und die ganze Menschheit in eine Liebe einschließen“ (S. 39). Wir müssen die ganze Menschheit in eine Liebe einschließen – die Integrität eines jeden und das Recht aller aufrechterhalten, Mary Baker Eddy in ihrem wahren Licht und Leben zu verstehen. Das wird dabei helfen, den Zweck der Christlichen Wissenschaft zu erfüllen: die Menschheit von den Begrenzungen des Materialismus zu befreien. Lassen Sie uns diese wichtige Arbeit tun!