Bevor ich anfing, mich mit der Christlichen Wissenschaft zu beschäftigen, war ich ein sehr ängstlicher Mensch. Ich konnte problemlos mit Einzelnen sprechen, geriet aber in Panik, wenn es viele Zuhörer gab. Ich vermied es, in Komitees mitzuarbeiten, denn ich wusste, dass es mir schwerfallen würde, etwas zu sagen. Es war mir nicht möglich, öffentlich ein paar Dankesworte zu sagen, und ich mochte nicht einmal Ankündigungen machen. Ich wünschte mir die Fähigkeit, in einer öffentlichen Versammlung zu sprechen, hatte sie aber nicht. Sogar beim Autofahren war ich überängstlich. Ich beneidete Menschen, die furchtlos waren und Selbstvertrauen hatten.
Die Bibel sagt uns: „Die Furcht macht Pein“ (1. Johannes 4:18, Schlachter 1951). Damit kannte ich mich aus! Als ich im Nahen Osten lebte, wo es Terroranschläge gab, schickte mir meine Großmutter das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. Ich las ein wenig in dem Buch und erfuhr, dass unsere Beziehung zu Gott als Seine geistige Widerspiegelung unsere Sicherheit wahrt, und ich hatte keine Angst mehr, auszugehen.
Doch ich musste noch mit anderen Ängsten fertigwerden. Ich hatte gehört, dass Menschen durch das Lesen von Wissenschaft und Gesundheit geheilt worden waren, und wusste, dass das Buch mich geheilt hatte, also fing ich an, ernsthaft darin zu forschen. Diesmal wurde mein Denken auf tieferer Ebene angesprochen. Mir wurde bewusst, dass es ein geistiges Universum gibt, von dem ich zuvor keine Kenntnis gehabt hatte, und dass darin auch Platz für mich vorhanden ist. Ja, dort lebe ich in Wirklichkeit! Ich bin gar keine angsterfüllte Sterbliche, sondern das geliebte, unsterbliche Kind Gottes. Meine wahre Identität ist geistig und ewiglich eins mit Gott, Geist, also tue ich niemals irgendetwas allein.
Die Wirklichkeit der Allgegenwart des Geistes zu verstehen war, wie von einem Alptraum aufzuwachen. Ich gewann Zuversicht, als ich mehr über meine gottgegebene Vollkommenheit und Vollständigkeit erfuhr. Selbstzweifel lösten sich auf, und mein Selbstwertgefühl nahm immer mehr zu, als ich verstand, dass jeder von uns Gottes Eigenschaften unbegrenzt zum Ausdruck bringt. Ja! Ich konnte ganz entspannt etwas sagen, wenn es in einer Situation angemessen schien.
Ein Versprechen aus Wissenschaft und Gesundheit, das mir Kraft gab, lautet: „Alles, was von Gott regiert wird, ist niemals auch nur für einen Augenblick des Lichts und der Macht der Intelligenz und des Lebens beraubt“ (S. 215). Mit anderen Worten, ich konnte darauf vertrauen, dass das Licht der göttlichen Intelligenz mir zeigen würde, was ich tun und sagen sollte, und ihre Macht würde mir die Kraft verleihen, meine Nervosität zu überwinden. Wo sollte da Platz für Furcht sein?
Damit fand diese Furcht ein Ende. Später trat ich einem Rhetorik-Club bei und erfüllte alle Aufgaben. Ich gewann einen Wettbewerb für Stegreifreden. Ich arbeitete für eine große Einzelhandelskette, gewann Preise für Verkaufsmethoden und wurde gebeten, anderen das Verkaufen beizubringen. Ich habe Sprecherinnen und Sprecher bei Veranstaltungen eingeführt und war in Komitees tätig. Heute bin ich Rednerin von Beruf und liebe es.
Es ist nie zu spät, geheilt zu werden. Ich hatte bereits das mittlere Alter erreicht, als ich diese Furcht durch Gebet überwand, aber jetzt habe ich alles nachgeholt!