Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

Schwere Krankheit überwunden, Lebenszweck vertieft

Aus der November 2022-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 22. August 2022 im Internet.


Diese Worte aus den Psalmen kamen mir, als ich in einem Augenblick, in dem ich nicht sicher war, ob ich überleben würde, zu Gott betete: „Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Werke des Herrn verkünden“ (118:17). Im Sommer 2005 verlor ich die Fähigkeit, Gegenstände zu greifen, und bekam Schwierigkeiten zu gehen. Ich fühlte mich allgemein schwach und sehr schlecht. Als es schlimmer wurde, musste ich meine Anwaltstätigkeit einstellen.

Da ich in der Christlichen Wissenschaft aufgewachsen war, wandte ich mich instinktiv an Gott um Heilung, obwohl ich große Furcht hatte. Ich hatte so etwas noch nie erlebt. Glücklicherweise hatte ich einige Jahre vorher Elementarunterricht in der Christlichen Wissenschaft genommen, und so bat ich meinen Lehrer der Christlichen Wissenschaft um Hilfe durch Gebet.

In meinen Gebeten begann ich ganz unten: mit der Frage, ob ich wahrhaftig an Gott glaubte. Ich erlangte die Überzeugung, dass Gott wirklich und gegenwärtig ist, dass das Universum ohne Gott nicht existieren kann und dass Gott gut – nicht gut und böse – sein muss, denn sonst würde die ganze Existenz im Chaos versinken. Dann kam der Punkt der Entscheidung, ob ich den Zustand medizinisch diagnostizieren lassen sollte oder nicht. Es dauerte drei lange Monate, doch ich kam zu der festen Überzeugung, dass ich mich nicht um eine Diagnose bemühen würde; ich wollte nur auf Geist und nicht die Materie schauen, um etwas über meine gottgegebene Vollständigkeit zu erfahren. Das war ein wichtiger Schritt voran.

Ich dachte an vorherige Heilungen zurück. Zwischen meinem Grundstudium im College und dem Jurastudium war ich von etwas geheilt worden, das ein Freund als Hautflechte bezeichnet hatte. Die Flechte hatte sich im Verlauf von Monaten über meinen ganzen Körper ausgebreitet und war unangenehm und schmerzhaft. Schließlich kam ich zu der Erkenntnis, dass ich mein Denken über mehrere Menschen in meinem Leben ändern musste – ich musste es in Übereinstimmung mit Gott, der göttlichen Liebe, bringen. Ich fing an, meine Denkweise unablässig zu beobachten, und berichtigte negative Gedanken über andere mit dem, was geistig auf sie zutraf. Bemerkenswerterweise verschwand das Problem innerhalb einer Woche, nachdem ich angefangen hatte, mein Denken zu überwachen, und das zeigte mir die direkte Verbindung zwischen dem Denken und dem Körper, wie es die Christliche Wissenschaft lehrt.

Doch die jetzige Krankheit erschien mir erheblich schwerer. Meine Frau Kris, die ebenfalls Christliche Wissenschaftlerin ist, unterstützte mich unerschütterlich und absolut furchtlos. Ich werde für ihre Hilfe und die hingebungsvollen Gebete anderer immer dankbar sein.

Obwohl mein Zustand sehr kritisch erschien, betete ich intensiv weiter; ich verneinte die Wirklichkeit der Krankheit und füllte mich mit geistigen Wahrheitsgedanken. Ich las ständig in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy und las Wissenschaft und Gesundheit mehrfach ganz durch. Zwei miteinander verwandte Stellen aus diesen Büchern, mit denen ich mich immer wieder beschäftigte, waren: „Handelt ..., bis ich wiederkomme“ (Lukas 19:13) und „Geduld muss ihr ‚vollkommenes Werk haben‘“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 454). Diese Stellen ermunterten mich, nicht nachzugeben – nicht zuzulassen, dass die Lüge der Krankheit bestehen bleibt, sondern konsequent an der geistigen Wahrheit festzuhalten.

Gott gab mir täglich liebevoll einen Engelsgedanken, der mir durch den Tag half. Erst habe ich diese Gedanken an unseren Badezimmerspiegel geklebt, und dann fing ich an, sie in ein Notizbuch zu schreiben, in das ich auch christlich-wissenschaftliche Behandlungen für mich selbst eintrug.

Ein Gedanke, mit dem ich vielfach arbeitete, war die grundlegende Wahrheit meiner Vollkommenheit als Gottes Idee. Ich erkannte immer mehr, wie wichtig es ist, unsere geistige Vollkommenheit zu erklären, und dass wir Heilung erlangen, wenn wir von einem absoluten Standpunkt aus beten. So wie die Zahl acht sich nie ändert und nie ihre einzigartige Vollkommenheit und Vollständigkeit verliert, so konnte ich meine Vollkommenheit als Idee Gottes, des Guten, nicht verlieren. Mary Baker Eddy schreibt in Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes: „Die Christliche Wissenschaft ist absolut; sie bleibt weder hinter dem Punkt der Vollkommenheit zurück, noch bewegt sie sich auf ihn zu; sie befindet sich auf diesem Punkt und muss von ihm aus betätigt werden“ (S. 242).

Ich erkannte immer mehr, dass ich in Geist und nicht der Materie lebe und dass Krankheit nur ein falsches mentales Bild ist, das auf den Körper projiziert wird. Zeitweilig hörte ich Gott direkt in meinem Denken zu mir sprechen. An einem Tag lag ich in der Badewanne, so krank, dass ich nicht einmal die Augen aufmachen wollte, und hörte: „Du bist in keiner Gefahr.“ Ich wusste, dass dieser Gedanke von Gott kam, denn ich würde ihn nie in diese Worte fassen.

In jenen Monaten gab es viele Herausforderungen, die nichts mit meinem Körperzustand zu tun hatten und drohten, mein Denken zu überwältigen. Dazu gehörten scheinbar endlose Verzögerungen bei der Renovierung unseres Hauses. Doch mit Gottes Hilfe konnte ich mich über den Frust und Stress erheben und letztendlich die an dem Projekt beteiligten Menschen segnen.

Der verantwortliche Schreiner am Projekt, der ein großer Urheber der Verspätungen war, vertraute mir kurz vor Thanksgiving an, dass er seine Tochter, eine Teenagerin, seit mehr als einem halben Jahr nicht gesehen oder gesprochen hatte. Er sagte, er hatte keine Ahnung, wo sie wohnte oder wie er sie kontaktieren sollte. Ich sagte ihm, dass ich beten würde. Ich wusste, dass Gottes Ideen niemals voneinander getrennt werden können, dass die Tochter des Mannes Gottes Stimme hören konnte und dass eine Idee der Liebe nie verlorengehen kann. Zu Thanksgiving rief die Tochter meinen Schreiner an und die beiden erneuerten ihren Kontakt. Er war sehr dankbar und bestätigte, dass meine Gebete Erfolg gehabt hatten.

Ich selbst konnte endlich die verbleibenden Ressentiments meinem ehemaligen Kanzleipartner gegenüber loslassen, der einst mein bester Freund gewesen war. Einige Jahre zuvor hatte er unsere dreizehnjährige Kanzleipartnerschaft ohne Vorwarnung und ohne meine Zustimmung aufgelöst, und ich hatte mich verraten gefühlt. Ich betete tief darum, ihm zu vergeben, und eines Tages empfand ich ein unbeschreibliches Gefühl von Gottes Liebe zu ihm und mir. Etwa am selben Tag schrieb er mir eine E-Mail, in der er mich um Verzeihung bat.

Ich lernte, immer mehr auf Gott zu vertrauen. Eines Nachts glaubte ich vor dem Zubettgehen, die Nacht nicht zu überleben. Ich weiß noch, wie ich Gott mein gesamtes Sein übergab und aus ganzem Herzen anvertraute. Am nächsten Morgen fühlte ich mich besser, und von da an konnte ich der göttlichen Liebe noch mehr vertrauen. Eine Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit, über die ich viel nachdachte, fasst dieses zunehmende Vertrauen zusammen: „Wenn es uns gelingt, mehr Glauben an die Wahrheit des Seins als an den Irrtum zu haben, mehr Glauben an Geist als an Materie, mehr Glauben an Leben als an Sterben, mehr Glauben an Gott als an den Menschen, dann können uns keine materiellen Voraussetzungen daran hindern, die Kranken zu heilen und Irrtum zu zerstören“ (S. 368).

Zwei Tage nach Weihnachten betete ich und fühlte mich plötzlich sicher. Ich bekam die Zuversicht, dass alles in Ordnung war. Inzwischen war ich an dem Punkt angelangt, wo ich von keinerlei Symptomen beeindruckt war. Zunächst blieb die körperliche Situation gleich, doch ich wusste, dass die Heilung im Denken abgeschlossen war. In dem Moment, wo die Furcht überwunden war, hatte die Krankheit keine Grundlage mehr, und jedes Überbleibsel löste sich nach und nach auf.

Ich betete weiter, und wenn Symptome aufzukommen schienen, kehrte ich zu dem tröstlichen Gefühl zurück, dass ich in Gott sicher war. Ich fühlte mich zunehmend besser, und vier Monate, nachdem ich diese klare Änderung des Denkens gefühlt hatte, war ich vollständig gesund. Ich war von Ehrfurcht erfüllt. Ich kam zu der Überzeugung, dass jeder Mensch in der Christlichen Wissenschaft von jeglichem Problem geheilt werden kann.

Doch die körperliche Heilung war nur ein Teil dieser Verheißung in den Psalmen, die sich in meinem Leben bewahrheitet hat. Ich fand auch zu einem tieferen Lebenszweck. Nicht lange nach der Heilung bat mich die Person, die die seelsorgerische Arbeit in den Bundes- und Landesgefängnissen in Texas leitet, das Gefängniskomitee für die Stadt Houston wieder aufleben zu lassen. Das Komitee wurde wieder aktiviert, und in den vielen Jahren, die seitdem vergangen sind, haben sich etliche Heilungen und Segnungen durch die engagierte Arbeit der Komiteemitglieder zugetragen, indem Gefangene mehr über ihre ihnen innewohnende Güte als Kinder Gottes gelernt haben.

Ferner habe ich in der Sonntagsschule meiner Zweigkirche Christi, Wissenschaftler, unterrichtet, war Sonntagsschulvorsteher und später zweimal mehrere Jahre lang Erster Leser. Ich war wahrhaft ein neuer Mensch und fähig geworden, „die Werke des Herrn [zu] verkünden“.

Die Christliche Wissenschaft ist der verheißene Tröster, der jeden Bedarf decken kann, wie groß er auch sein mag. Ich bin tief dankbar.

Jeffrey Gresham Tinkham
Houston, Texas, Vereinigte Staaten

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / November 2022

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.