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Original im Internet

Von schmerzhaften Erinnerungen befreit

Aus der November 2022-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 22. August 2022 im Internet.


Vor einiger Zeit fühlte ich mich von unangenehmen Erinnerungen belastet, die immer wieder aufkamen. Sie gingen mehr als fünfzig Jahre zurück, als ich eine Beziehung eingegangen war, die sich als unweise erwiesen hatte. Obwohl die Situation durch meine Gebete und die einer Praktikerin der Christlichen Wissenschaft bereinigt worden war und ich mich davon befreit hatte, war ich nie ganz glücklich gewesen, wie ich die Dinge gehandhabt hatte. Ich hatte mich nicht gemäß meinem höchsten Verständnis vom Guten verhalten und deshalb versucht, die gesamte Episode aus meiner Erinnerung zu streichen.

Doch als nun die Erinnerungen zurückkamen, bat ich Gott um Vergebung für die Schmerzen, die ich anderen in jener Situation zugefügt hatte, und um die Fähigkeit, mit diesen wiederkehrenden Erinnerungen auf eine Weise umzugehen, die es mir ermöglichen würde, ohne Schuldgefühle oder Traurigkeit auf die Ereignisse zurückzublicken.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt: „Wenn ein hungerndes Herz den himmlischen Vater-Mutter-Gott um Brot bittet, wird ihm kein Stein gegeben, sondern mehr Gnade, mehr Gehorsam, mehr Liebe“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 127).

Während ich etwa einen Monat lang betete, erhielt ich Gottes tröstliche Botschaften der Liebe und Gnade, die manchmal die Form von Stellen und Geschichten aus der Bibel annahmen. Ich betrachtete beispielsweise die Tatsache, dass Saulus (der später als Paulus bekannt wurde) zunächst die Christen verfolgt hatte, doch dann hatte er eine lebensverändernde Begegnung mit dem Christus, wodurch sein Charakter vollständig umgewandelt und er zu einem der einflussreichsten Apostel wurde. Er schrieb in seinem Brief an die Philipper: „Brüder, ich schätze mich selbst nicht so ein, dass ich es ergriffen habe. Eines aber sage ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich aus nach dem, was vorn ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, nach dem Siegespreis der himmlischen Berufung durch Gott in Christus Jesus“ (Philipper 3:13, 14).

Christus Jesus lehrte vielfach in Gleichnissen, und ich fand es hilfreich, das Gleichnis vom verlorenen Sohn durchzugehen (siehe Lukas 15:11–24). Als der Sohn voll Reue und Demut zurückkehrt, feiert der Vater ein Fest und zeigt damit, dass „vor den Engeln Gottes Freude sein [wird] über einen Sünder, der Buße tut“ (Lukas 15:10).

Meine Schwester wies mich auf diese Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy hin: „Wenn das Böse aus dem reumütigen sterblichen Gemüt verschwunden ist, während seine Auswirkungen dem Betreffenden immer noch anhaften, kannst du diese Störung in dem Maße beseitigen, wie Gottes Gesetz erfüllt wird und Umwandlung das Verbrechen tilgt“ (S. 404). Ich verstand, dass Reue und Umwandlung Heilung bewirken.

Auf der Fahrt zum Dankgottesdienst der Christlichen Wissenschaft dachte ich an ein Lied, das die Worte enthält: „Lieb löset dich und hebet mich ...“ (Mary Baker Eddy, Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 160). Das Wort Liebe wird hier als Synonym für Gott verwendet, und dieser Gedanke sprach mich sehr an. Ich erkannte, dass die andere Person in der Beziehung von der Sache gelöst und ich daraus gehoben worden war. Ich verstand, dass das Verantwortungsgefühl, das ich hinsichtlich der Beendigung der Beziehung hatte, nicht angemessen war. Dieser Gedanke war sehr befreiend. Ich sang das Lied auf dem ganzen Weg zur Kirche – und dann wurde es interessanterweise gleich als erstes Lied im Gottesdienst gesungen.

Ein Dankeszeugnis von einer anderen Person enthielt eine Botschaft, die sie von Gott erhalten hatte, als sie über eine Situation in ihrem Leben betete: „Ich habe etwas Besseres für dich.“ Das brachte mir Frieden, als ich erkannte, dass diese Botschaft auch auf mich und die Person zutraf, mit der ich die Beziehung eingegangen war. Gott hatte etwas Besseres für uns beide im Sinn, und das hatte sich mir in den Jahren, seit die Beziehung beendet worden war, sehr klar gezeigt.

Ich fand auch die folgende Idee tröstlich, die mir zu erkennen half, dass nichts, was in der Vergangenheit passiert war, den Beteiligten angehängt werden kann: „Es ist gut zu wissen, lieber Leser, dass unsere materielle, sterbliche Geschichte nur ein Bericht über Träume ist, nicht über das wirkliche Sein des Menschen; und für den Traum ist kein Platz in der Wissenschaft des Seins. ...

Die menschliche Geschichte bedarf einer Überprüfung, und der materielle Bericht muss daraus gestrichen werden“ (Mary Baker Eddy, Rückblick und Einblick, S. 21–22).

Ich erkannte, dass ich alles, was ich lernte, auch auf andere anwenden musste. Ich wusste, dass ich in der Vergangenheit über bestimmte Personen in meinem Bekanntenkreis, über Politikerinnen und Politiker sowie über andere prominente Menschen geurteilt hatte, in manchen Fällen etwas unfair. Jetzt musste ich ihnen das zugestehen, was ich mir selbst zugestand, nämlich Umwandlung, und ich musste aufhören, so voreingenommen zu sein!

Dieses Auseinandersetzen mit den Erinnerungen, das nun mehr als zwei Jahre zurückliegt, hat mich befähigt, Frieden bezüglich meiner Vergangenheit zu erlangen, und es hat mich zu einem mitfühlenderen und nachsichtigeren Menschen gemacht.

Jeder von uns kann in sich und allen, mit denen wir Kontakt haben, jeden Tag mehr von dem Menschen erkennen, den Gott erschaffen hat. Ich bin sehr dankbar, in der Christlichen Wissenschaft zu lernen, dass die universale göttliche Liebe, Gott, der richtige Weg ist.

Dilys Bell
Coulsdon, Surrey, England

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