Als unsere Stadt im Frühjahr 2020 im Lockdown war, wachte ich eines Morgens mit schwerem Kopf und ungewöhnlichen Symptomen auf.
Ich absolvierte mein übliches morgendliches Gebet mit etwas mehr Betonung auf Gesundheit und verbrachte den Tag zu Hause mit der Entschlossenheit, mich nicht behindern zu lassen. Doch am Abend hatten sich die Symptome verschlimmert, und ich hatte Atembeschwerden.
Ich schlief gut, wachte aber früh auf mit der Feststellung, dass meine Atmung mühsamer war und dass neue Symptome hinzugekommen waren. Ich betete wieder und bemühte mich, wirklich zu wissen, dass meine Identität als reines und unschuldiges Kind Gottes in Seiner Fürsorge gut aufgehoben war. Doch an diesem Abend bekam ich Fieber.
Als meine Frau sich schlafen legte, ging ich hinunter in den Keller in mein Arbeitszimmer. Ich setzte mich an den Computer, um einen neueren Blog über Spiritualität noch einmal zu lesen, doch die Symptome waren so überwältigend, dass ich Angst bekam. Jeglicher geistige Friede, den ich empfunden hatte, und alle Gedanken über die Wahrheit meines Seins, die ich in den Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit stellen wollte, schienen sich in Luft aufzulösen, und ich fragte mich in Panik: „Habe ich Corona? Wie schütze ich meine Frau? Muss ich sterben? Was soll ich tun?“
Und dann wurde ich plötzlich durch diesen Gedanken aus den hypnotischen Ängsten herausgerissen: „Du weißt, was du zu tun hast, und du tust es auch! Gebe dich in Gottes Hand.“ Die Panik verschwand fast sofort. Ich saß still da und betete mit Wahrheitsgedanken, die ich durch mein lebenslanges Beschäftigen mit der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte – Wahrheit über Gott als Geist und den Menschen als Gottes geistigen Ausdruck, und ich kam auf den Gedanken, einige Dinge, die ich seit einiger Zeit jeden Tag las, noch einmal zu lesen.
Das erste war ein Artikel mit der Überschrift „Ansteckung“ in Mary Baker Eddys Buch Vermischte Schriften 1883–1896 (S. 228–229). Sie schreibt darin: „Was immer ein Mensch sieht, fühlt oder irgendwie zur Kenntnis nimmt, muss durch das Gemüt aufgenommen werden, weil Wahrnehmung, Empfindung und Bewusstsein dem Gemüt zugehören und nicht der Materie. Wenn wir im allgemeinen Strom des sterblichen Denkens treiben, ohne die Verlässlichkeit seiner Schlussfolgerungen in Frage zu stellen, tun wir, was andere tun, glauben, was andere glauben, und sagen, was andere sagen. Allgemeine Zustimmung ist ansteckend und macht Krankheiten übertragbar.“
Ich konnte sehen, dass ich „im allgemeinen Strom des sterblichen Denkens“ trieb und in die „allgemeine Zustimmung“ einstimmte. Das ist ansteckend, so verstand ich, und nicht ein mikroskopisches Stück Materie. Wenn wir so ernsthaft glauben würden, dass die Gesundheit eines gesunden Menschen ansteckend ist, so fährt Mrs. Eddy fort, und dass „das Gute ansteckender ist als das Böse, da Gott allgegenwärtig ist“, dann würden wir viel bessere Wirkungen erleben und „das ganze Menschengeschlecht [würde] gesunder, heiliger, glücklicher und langlebiger“ sein. Meine zunehmende geistige Überzeugung von der Wahrheit und Macht dieser Ideen half mir zu erkennen, warum ich dem allgemeinen, furchtsamen Strom des Denkens nicht länger nachgeben musste.
Als Nächstes wandte ich mich dem 2. Text auf meiner Liste zu – dem 91. Psalm in der Bibel. Ich hielt inne, als ich las: „Denn er rettet dich aus der Falle des Vogelfängers und vor Verderben und Krankheit“ (Vers 3). Wow. Ein jahrtausendealter Psalm war für mich plötzlich brandaktuell geworden. Der vierte Vers lautet: „Er wird dich mit seinen Schwingen decken, und deine Zuflucht wird unter seinen Flügeln sein. Seine Wahrheit ist Schutz und Schild.“ Diese Verse halfen, meine Entschlossenheit zu stärken, vollständig auf Gott zu vertrauen, und ich las einen Psalm nach dem anderen und erfreute mich an den Worten des Schutzes der Menschheit und der Dankbarkeit gegenüber Gott.
Ich weiß nicht, wie lange ich las, doch als ich aufhörte, merkte ich, dass es mir völlig normal ging. Ich hatte kein Fieber, schwitzte nicht, atmete nicht mehr mühevoll, hatte keinerlei Symptome und vor allem keine Angst. Dieses seit zwei Tagen zunehmende gesundheitliche Problem war dadurch zerstört worden, dass ich mein Herz für das geöffnet hatte, was ich bereits als wahr über mich gewusst hatte. Ich war dankbar, dass ich geheilt war und dass meine Frau aufgrund ihrer liebevollen Unterstützung in der Zeit keine Symptome bekommen hatte. Dennoch hielten sie und ich die vorgeschriebene Quarantäne ein. Seitdem sind mehr als anderthalb Jahre vergangen, und ich verbringe meine Tage fröhlich, angstfrei und absolut gesund.
Mrs. Eddy schließt ihren Artikel „Ansteckung“ folgendermaßen: „Ein ruhiger, christlicher Gemütszustand ist ein besseres Vorbeugungsmittel gegen Ansteckung als Arznei oder jede andere mögliche Gesundheitsmaßnahme; und die ‚völlige Liebe‘, die ‚die Furcht austreibt‘, ist eine sichere Schutzwehr.“ Wir sind Ideen des unendlichen Gemüts, Gottes, und haben als solche alle Zugang zu Gottes allmächtiger, allgegenwärtiger, gesundheitsspendender Liebe zum Menschen – ja, wir können uns ihr nicht entziehen. Ich berichte von dieser Heilung in der Hoffnung, dass damit andere von Furcht befreit und befähigt werden zu erkennen, dass Heilung möglich ist, wenn wir uns an Gott wenden. Ich gehe davon aus, dass diese heilende Demonstration zum Wohl der ganzen Menschheit gemacht wurde.
Chris Rankin
St. Louis, Missouri, Vereinigte Staaten