„Der eine unendliche Gott, das Gute, vereint Menschen und Völker, begründet die Brüderlichkeit unter den Menschen, beendet Kriege, erfüllt die Bibelstelle: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘, vernichtet heidnische und christliche Abgötterei – alles, was in sozialen, bürgerlichen, strafrechtlichen, politischen und religiösen Gesetzen falsch ist, stellt die Geschlechter gleich, hebt den Fluch über den Menschen auf und lässt nichts übrig, was sündigen, leiden, was bestraft oder zerstört werden könnte.“
– Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 340
Das Folgende ist eine bearbeitete und gekürzte Wiedergabe der Jahresversammlung 2022 der Mutterkirche, die am 6. Juni im Erweiterungsbau der Mutterkirche und online stattfand. Die vollständige Wiedergabe ist auf ChristianScience.com/Jahresversammlung in Deutsch, Englisch, Französisch, Portugiesisch und Spanisch abrufbar. Alle Links in diesem Bericht können bis zum 4. Juni 2023 abgerufen werden.
Die Jahresversammlung begann damit, dass Mimi Oka von ihrer Erfahrung als Präsidentin der Mutterkirche im vergangenen Jahr berichtete.
Mimi Oka: Ich war davon ausgegangen, in diesem Jahr viel zu reisen, damit unsere weltweite Gemeinde die Liebe unserer Mutterkirche fühlen konnte. Doch die globale Situation ließ es nicht zu, und so reiste ich stattdessen in Gedanken; ich las und hörte mir alle Berichte aus unserem weltweiten Feld an, in denen beschrieben wurde, wie die Christliche Wissenschaft Fuß gefasst hat – in Angola, Südafrika, Brasilien, Argentinien und anderen Ländern in aller Welt. Oft begann dies mit nur einer Person, deren Herz überfloss, so wie bei Jesu Jüngern, als sie erkannten, dass der Herr auferstanden war, und das befeuerte ihr Heilen und Predigen.
Die Gründerin unserer Kirche Mary Baker Eddy schrieb in Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes: „Aus dem Innern Afrikas bis zu den äußersten Enden der Erde rufen mich die Kranken und die von Heimweh nach dem Himmel erfüllten hungernden Herzen um Hilfe, und ich helfe ihnen“ (S. 147). Als Mitglieder der Mutterkirche sind wir alle an dieser Mission beteiligt. Wir unterstützen einander, denn wir haben gelobt, „zu wachen, und zu beten, dass das Gemüt in uns sei, das auch in Christus Jesus war ...“ (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 497).
Frau Oka übergab die Leitung der Versammlung dann an die diesjährige Präsidentin der Mutterkirche, Doris Ulich, Praktikerin und Lehrerin der Christlichen Wissenschaft aus Bamberg in Deutschland. Frau Ulich las aus der Bibel und aus Vermischte Schriften 1883–1896, Wissenschaft und Gesundheit sowie aus Verschiedenes von Mary Baker Eddy:
Matthäus 4:23 Jesus
Matthäus 5:1, 2, 7–9
1. Samuel 25:4–6, 8 Gib, 10 (bis Davids), 11, 13 (bis Mann), 14, 18, 19 (bis und sagte), 26 mein (bis lebt), 27, 32, 33, 35 Zieh (bis Haus)
Zefanja 3:14, 15, 16 Fürchte (bis nicht), 17
Philipper 4:5 Der (bis nahe!), 7
Vermischte Schriften 93:9
Wissenschaft und Gesundheit 497:5–6
Wissenschaft und Gesundheit 287:14
Verschiedenes 281:7
Wissenschaft und Gesundheit 258:13–20
Wissenschaft und Gesundheit 258:5-8
Wissenschaft und Gesundheit 570:14-22, 23
Wissenschaft und Gesundheit 264:25
Wissenschaft und Gesundheit 340:23
Der Lesung folgten stilles Gebet und dann das Gebet des Herrn sowie Lied Nr. 590 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft: Lieder 430–603.
Keith Wommack: Ich habe dieses Jahr den Vorsitz des Vorstands der Christlichen Wissenschaft. Es ist mein Privileg, die Amtsinhaber:innen der Mutterkirche vorzustellen: Als Erstes die Pastorin Emerita, Mary Baker Eddy. Nun die anderen Mitglieder des Vorstands: Scott Preller, Barbara Fife, Rich Evans und Mary Alice Rose. Die Schriftführerin der Mutterkirche, Laurie Richardson; der Schatzmeister, Lyon Osborn; unsere neue Erste Leserin, Mimi Oka, und unser neuer Zweiter Leser, Don Wallingford. Und natürlich unsere neue Präsidentin, Doris Ulich, die seit drei Jahren das Komitee für Veröffentlichungen für Deutschland ist und das Amt auch als Präsidentin weiterführen wird.
Wussten Sie, dass 90.000 Besucher:innen jährlich durch die Bronzetüren des Verlagsgebäudes treten, um die Majestät des Mappariums zu bewundern? Heute finden sie Frieden und Hoffnung in der neuen Ausstellung „Wie siehst du die Welt?“.
Herr Wommack führte ein Video über die Multimedia-Ausstellung ein und die Samen der Hoffnung, die erste Früchte tragen (siehe https://www.christianscience.com/JV/Hoffnung).
Bericht der Schriftführerin
Laurie Richardson: Im Büro der Schriftführerin haben wir regelmäßig Gelegenheit, mit vielen Mitgliedern in aller Welt zu sprechen, einschließlich der Kommunikationskoordinator:innen. In der letzten Zeit fanden wir es passend, uns mit dem Bericht von Mose im Alten Testament zu beschäftigen, der jeweils einen Vertreter der zwölf Stämme ausgesandt hatte, um das Land Kanaan zu erkunden, zu dem die Kinder Israels unterwegs waren (siehe 4. Mose 13–14). Diese Kundschafter stellten fest, dass Kanaan ein gutes Land war, doch zehn von ihnen berichteten, dass die Städte mit Mauern befestigt und die Bewohner kriegerische Riesen waren. Daher weinten die Menschen vor Furcht und beschlossen, nach Ägypten zurückzukehren. Doch die anderen beiden Männer, Josua und Kaleb, drängten die Menschen, mutig zu sein und das Land, das Gott ihnen verheißen hatte, einzunehmen. Diese Bibelgeschichte erinnert uns daran, dass zwei Personen aufgrund ihres unerschütterlichen Glaubens befähigt wurden, geduldig mit den anderen voranzugehen, sie zu führen und sich für sie einzusetzen.
Wir können sehen, dass die heutigen Riesen und ummauerten Städte polarisierende politische Themen, Krankheit, Gewalt, Arbeitslosigkeit, destruktives Wetter, Krieg usw. sind. Sie hypnotisieren unser Denken mit Furcht und versuchen, uns vom korrekten Handeln abzubringen. Doch wir wissen, dass wir die Fähigkeit haben, geistig zu denken, so wie Josua und Kaleb. Jeder von uns ist gefordert, hinsichtlich des Zwecks der Kirche Klarheit zu haben. Sonst sind wir wie die zehn Männer, die ausgesandt worden waren, das Gelobte Land zu erkunden, aber von den Herausforderungen übermannt wurden.
Kaleb und Josua verstanden Gottes Liebe und behielten das höhere Ziel im Auge. Wir möchten Ihnen ein Video zeigen, das aus unserer Sicht die Chance verdeutlicht, den Geist des Fortschritts weiter zu verbreiten, den Kaleb und Josua verkörpert haben.
Die Pflegerin in der Christlichen Wissenschaft Vanessa Campbell sprach in einem Video über die Fürsorglichkeit der anderen Mitglieder ihrer Kirche (siehe ChristianScience.com/JV/Campbell). Danach berichteten Mitglieder, wie sie erhebliche Probleme mithilfe von Gebet überwunden haben (siehe ChristianScience.com/JV/Bordeaux, ChristianScience.com/JV/Peterson und ChristianScience.com/JV/Dallas).
Nach dem gemeinsamen Gesang von Lied Nr. 157 wurde der Bericht des Schatzmeisters präsentiert.
Bericht des Schatzmeisters
Keith Wommack: Zum Ende des Geschäftsjahres der Kirche am 31. März 2022 waren Gelder in Höhe von 1,626 Mrd. US-Dollar verfügbar. Die Kirche ist nicht verschuldet und die Ausgaben des vergangenen Jahres beliefen sich auf 111 Mio. US-Dollar. Lyon Osborn wird nun den Bericht des Schatzmeisters verlesen.
Lyon Osborn: Die reichhaltigen Gelder, die Keith Wommack gerade genannt hat, verdeutlichen Ihre gleichbleibend großzügigen Spenden sowie die sorgfältige Verwaltung und überlegte Nutzung dieser Gelder durch die Kirche. Die 111 Mio. US-Dollar, die wir im vergangenen Jahr ausgegeben haben, umfassen eine erhebliche Investition in die weltweite verlegerische Tätigkeit, zum Beispiel, indem wir das Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft – Bibellektionen in 17 Sprachen herausbringen, Mrs. Eddys Schriften weltweit verfügbar machen und Kinderbücher ins Deutsche, Französische, Portugiesische und Spanische übersetzt haben. Ihre Kirche geht jeden Tag auf den Hunger der Menschheit auf Wahrheit ein. Ja, im vergangenen Jahr haben Menschen eines jeden Landes der Erde auf Online-Inhalte der Kirche zugegriffen, unter anderem des Christian Science Monitors und von JSH-Online, der digitalen Heimat der Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft.
Ihre Mutterkirche investiert außerdem Gelder in die korrekte Instandhaltung der Gebäude und Grundstücke, die Zwecken der Kirche dienen, wie das Originalgebäude und der Erweiterungsbau der Mutterkirche. Dankenswerterweise decken die Mieteinnahmen von Gebäuden, die die Kirche derzeit nicht selbst nutzt, den Großteil dieser laufenden grundstücksbezogenen Kosten. Das bedeutet, dass ein größerer Teil Ihrer gegenwärtigen Spenden andere wichtige Aufgaben der Kirche unterstützen kann, wie beispielsweise die Berichtigungsarbeit von mehr als einhundert Komitees für Veröffentlichungen in fast 40 Ländern. Sie helfen, Aktivitäten zu finanzieren, die die Christliche Wissenschaft für Mitglieder und Besucher:innen aus allen Teilen der Welt besser zugänglich machen, ob persönliche oder Online-Gottesdienste, die Mary Baker Eddy Bibliothek, den Leseraum der Mutterkirche und die Ausstellung „Wie siehst du die Welt?“.
Weitere Gelder fließen in andere wichtige Funktionen im Feld, wie die Arbeit der Abteilung für Zweigkirchenaktivitäten, des Unterrichtsrats sowie der Praktiker- und Pflegeaktivitäten der Christlichen Wissenschaft. Sie unterstützen außerdem den in 38 Ländern tätigen Vortragsrat, der weitaus mehr persönliche Vorträge über die Christliche Wissenschaft halten konnte als im Vorjahr und ermutigende Berichte von mehr Neulingen mitgebracht hat, die Verbindung mit den Zweigkirchen aufnehmen.
Doris Ulich moderierte nun einen Video-Bericht von Erster Kirche Christi, Wissenschaftler, Fairbanks, Alaska, an. Die Mitglieder sprachen über die Energie und Freude, die in ihre Kirchenarbeit einfließen, und wie diese auch ihre Heilpraxis bereichern (siehe ChristianScience.com/JV/Alaska).
Bericht des Komitees für Veröffentlichungen
Kevin Ness: Die Arbeit der Komitees für Veröffentlichungen befreit das öffentliche Denken von falschen Informationen über die Christliche Wissenschaft, Mary Baker Eddy und die Mitglieder, beispielsweise von der Vorstellung, dass die Christliche Wissenschaft nicht mehr so heilt wie früher oder dass sie überholt ist und sich der modernen Medizin fügen sollte.
Die Komitees für Veröffentlichungen hatten etliche Gelegenheiten in diesem Jahr, über die Christliche Wissenschaft sowie Erfordernisse im Zusammenhang mit der öffentlichen Gesundheit zu kommunizieren. Es war keine einfache Zeit, doch es war uns eine Freude, mit Vertreter:innen der Regierungen und der Medien sowie mit Mitgliedern und Nichtmitgliedern zu sprechen, und zwar auf eine Weise, die Missverständnisse berichtigen und die erhabene Arbeit der Christlichen Wissenschaft darstellen konnte. Und obwohl wir dankbar sind, dass viele Vorschriften bezüglich der öffentlichen Gesundheit nun aufgehoben wurden, da die Besorgnisse über die Pandemie nachlassen, beten wir aufmerksam weiter.
Wir haben auch in unserer Redak
tionsarbeit Fortschritte gesehen. Ein auf Herold–Online im April 2022 ausgeführtes Beispiel berichtete von einem heilenden Austausch mit einer Lutherischen Autorin, bei dem es um eine genauere Darstellung der Taufe aus Sicht der Christlichen Wissenschaft ging. Wir waren auch erfreut, einen Artikel von einer Autorin einer anderen Religionsgemeinschaft zu sehen, in dem Mary Baker Eddy und ihre Bezugnahme zu Gott als „einzig Anbetungswürdiger“ in ihrer geistigen Auslegung des Gebets des Herrn (Wissenschaft und Gesundheit, S. 16) anerkannt wurden. Der Artikel betonte ferner, dass Mrs.
Eddys Bezug auf Gott als „Vater-Mutter“ ihrer Zeit weit voraus gewesen war.
Nach einem herzlichen Dank an das technische Team der Jahresversammlung und die Dolmetscher:innen für die Sprachen Deutsch, Französisch, Portugiesisch und Spanisch bat Doris Ulich den Vorstand zurück aufs Podium.
Keith Wommack: Das Thema der diesjährigen Jahresversammlung verdeutlicht uns, dass geistige Denker:innen ihren globalen Mitmenschen helfen können, wenn sie mit dem einen Gott, dem Guten, anfangen, denn dadurch erhalten sie eine korrekte Sichtweise der Wissenschaft des Seins. Unser Thema sagt uns, dass ein unendlicher Gott, das Gute, Kriege beendet. Und ein Krieg, den Gott uns zu beenden hilft, ist der Kampf des Christentums mit dem aggressiven Glauben des Rückgangs. Wenn das Böse uns einreden wollte, dass wir mehr sterbliche Gemüter, Egos, Persönlichkeiten und menschlichen Willen bräuchten, um die Kirche zu retten, würden wir es akzeptieren? Ich hoffe nicht. Wir brauchen nicht mehr davon, sondern mehr Herz, mehr gelebte Liebe, ein tieferes Verständnis unserer gegenwärtigen Unsterblichkeit. Die führen zu Heilung. Und Heilung wird gebraucht, nicht Zahlen.
Ist unser großes und schönes Thema eine große Anforderung? Es mag so erscheinen, doch es ist etwas, von dem wir glauben, dass es der eine unendliche Gott, das Gute, durch eine Kirche tun kann, deren Mitglieder und Freunde Christus folgen. Und die Restaurierung des Originalgebäudes der Mutterkirche und die fast abgeschlossene Arbeit an diesem Erweiterungsbau der Mutterkirche könnte als Symbol dafür betrachtet werden, wie Gott uns für die vorliegende Arbeit stärkt und vorbereitet.
Scott Preller: Die Renovierungsarbeiten an der Kirche dienen mir als Metapher für unsere Gottesdienste in aller Welt, denn viele Kirchen haben berichtet, dass sie Anpassungen vorgenommen haben. Sie haben die Möglichkeit von Hybridgottesdiensten hinzugefügt, und manche machen mit Zoom-Gottesdiensten weiter. Doch die Frage, die sich uns allen bei unseren Überlegungen über die Herausforderungen der Kirche stellt, ist: Kehren wir zu dem zurück, was wahrhaft grundlegend über Kirche ist – die Erfahrung, neu geboren im Geist zu sein, wie Mrs. Eddy als Voraussetzung für die Mitgliedschaft in dieser Kirche fordert?
Vor ein paar Tagen war ich zu einer Hochzeit eingeladen. Auf der Feier saß ich mit anderen Christlichen Wissenschaftler:innen am Tisch, und das Gespräch kam auf die Zweigkirchen. Die anderen erzählten, wie dankbar sie gewesen waren, während der Pandemie Online-Gottesdienste zu haben, was jedoch auch Her
ausforderungen mit sich brachte, denn manchmal ist es für Menschen bequemer, zu Hause in Pantoffeln die Online-Gottesdienste abzurufen, als zur Kirche zu kommen. Und diejenigen, die die persönlichen Gottesdienste abhalten, müssen mehr von der anfallenden Arbeit übernehmen.
Als ich dem Gespräch zuhörte, musste ich an die Hochzeit denken, der wir gerade beigewohnt hatten. Nichts wäre mit der persönlichen Anwesenheit vergleichbar gewesen. Man musste dort sein, um wirklich alles mitzuerleben.
Aus dieser aktuellen Situation unserer Kirche habe ich zwei Dinge gelernt. Das eine ist, dass man so präsent sein sollte, wie man nur kann. Es ist wichtig, zusammen zu sein, und es geht um mehr als eine physische Anwesenheit. Man kommt nicht nur hin, sondern ist hungrig. Der Hunger der Frau, die 12 Jahre unter Blutungen litt, war so groß, dass sie alles riskierte, um Christi Gewand zu berühren, und sie hat die angestrebte Heilung erlebt [siehe Matthäus 9:20–22]. Jesus war so mit Wahrheit und Liebe präsent, dass er den Bedarf fühlte und darauf einging.
Das zweite, was ich gelernt habe, war, wie anders unsere Gottesdienste sein würden, wenn wir dort hingehen würden wie zu einer Hochzeit – um zu unterstützen und zu lieben. Es ist so deutlich zu sehen, wie sehr Gott diese Kirche liebt. Und wir müssen sicher sein, dass wir sie auch lieben.
Barbara Fife: Ich habe darüber nachgedacht, wie sehr es im Thema dieser Jahresversammlung um Liebe geht. Es geht ganz darum, dass Gott Seine Schöpfung liebt, für die Menschheit sorgt und dass Ihm jeder von uns am Herzen liegt. Unser Thema gründet sich auf diese absolute geistige Tatsache: „Der eine unendliche Gott, das Gute ...“ Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel und auch durch Mrs. Eddys Schriften. Ja, Mrs. Eddy beginnt Wissenschaft und Gesundheit mit den Worten: „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen“ (S. vii).
Ein Wörterbuch definiert unendlich als „keinen Begrenzungen oder externen Einflüssen ausgesetzt“. Das Unendliche kennt kein Außen. Es gibt nichts anderes als den einen unendlichen Gott, das Gute, und die ganze Schöpfung. Es kann keinerlei Begrenzungen geben, die die göttliche Liebe davon abhalten, den Bedarf der Menschheit zu decken, ihre Schöpfung mit Gutem, mit Gleichberechtigung, Frieden, Brüderlichkeit zu segnen.
Mrs. Eddy sagt, die Welt braucht uns mehr als Kinder denn als Männer und Frauen (siehe Vermischte Schriften, S. 110) – sodass unser Denken für die unendlichen Möglichkeiten offen ist und somit unbelastet von Überzeugungen oder Begrenzungen. Im vergangenen April haben wir, die Beschäftigten der Mutterkirche, mit jungen Menschen aus aller Welt gesprochen. Dieses Video zeigt ein wenig von dieser Erfahrung.
In dem Video sprachen Angehörige der Abteilung Kirchenaktivitäten über Zoom-Meetings mit 70 jungen Menschen aus 20 Ländern, die sich über mehrere Wochenenden zogen. „Wir wollten von den jungen Leuten hören, wie man die Verbindung zwischen Jugendlichen und der Kirche stärken kann“, sagte die Managerin Ariana Herlinger. „Eine Sache, die fast jedes Wochenende zur Sprache kam, war ein besserer Übergang zwischen Sonntagsschule und Kirche. Wir können uns nicht mehr einfach darauf verlassen, dass junge Leute den Übergang selbst finden“ (siehe ChristianScience.com/JV/Jugendliche).
Mary Alice Rose: Es war wirklich etwas Besonderes, mit diesen Christlichen Wissenschaftler:innen Zeit zu verbringen. Wir waren so beeindruckt von ihrer Liebe zur Kirche und wie sie sich nicht nur mit anderen Kirchenmitgliedern, sondern auch mit Freunden, Fremden, Nicht-Wissenschaftlern und der globalen Community vernetzen wollten. Genau das ist die Arbeit der Kirche, der Wunsch, die Wissenschaft des Christus weiterzugeben und Heilung zu bewirken. Das ist Teil der modernen Jüngerschaft.
Die größte Versuchung des tierischen Magnetismus, die zu uns kommt, ist, dass uns diese Arbeit der Jüngerschaft – über den eigenen Horizont hinaus zu sehen, auf andere Mitglieder und ganz eindeutig auf die Welt – zu schwer, zu groß vorkommt. Wir denken: „Ich finde nicht die richtigen Worte“ oder „Das will ich jetzt einfach nicht.“ Als ich in den vergangenen vier Wochen darüber gebetet habe, ging es um die schlichte Idee, dass ein unendlicher Gott, das Gute, die Arbeit leistet und wir diese Arbeit widerspiegeln.
Ich möchte noch eine Stelle vorlesen, die mir hierbei viel bedeutet hat. Sie ist aus Mrs. Eddys Ansprache anlässlich der Jahresversammlung am 6. Juni 1899: „O möge diese Stunde fruchtbringend sein, und möge jetzt und in jedes Herz dieser Segen kommen: Du brauchst nicht länger menschliche Stärke anzurufen, mit Todesangst zu ringen; ich bin dein Erlöser. ‚Er hat uns geschaffen nach Seinem Willen durch das Wort der Wahrheit.‘ Die göttliche Liebe hat jedem Mitglied dieser großen Kirche die Hand gestärkt und das Herz ermutigt“ (Verschiedenes, S. 132). Das trifft heute ebenso zu. Die göttliche Liebe stärkt uns heute die Hand und ermutigt unser Herz.
Rich Evans: Wir wissen durch unser Thema, was Gott tut, doch ich frage mich: Wenn Gott uns alle vereint, Kriege beendet, die Lügen zerstört, die Seinen geliebten Kindern aufgezwungen werden, und irrige Normen berichtigt, gibt es dann etwas, das ich als ein solches Kind tun sollte?
Diese Stelle aus Die Einheit des Guten von Mrs. Eddy half mir, die Frage zu beantworten. „Früher oder später wird das ganze Menschengeschlecht verstehen lernen, dass sich die menschliche Natur in dem Verhältnis, wie die makellose Selbstheit Gottes erkannt wird, erneuert; der Mensch wird eine höhere, von Gott hergeleitete Selbstheit empfangen, und die Erlösung der Sterblichen von Sünde, Krankheit und Tod wird auf ewigen Grundlagen beruhen“ (S. 6).
„Die makellose Selbstheit Gottes.“ Was könnte das sein? Ich verstehe makellos als rein, unbefleckt von menschlichen Doktrinen, unberührt von unseren Missverständnissen über Gott, nicht im gottlosen Verständnis des Materialismus gefangen. In dem Maße, wie wir das verstehen, wird unser Wesen restauriert – so erneuert wie dieses Kirchengebäude. Und wir werden unser höheres Selbst neu beleben, weil dieses neue Selbstverständnis ausschließlich von der göttlichen Liebe abgeleitet wird. Das Bemerkenswerte und Motivierende ist, dass der Empfang unseres höheren Selbst eine klare Zielvorgabe hat – „die Erlösung der Sterblichen von Sünde, Krankheit und Tod“, also die Mission der Christlichen Wissenschaft. Was für ein machtvolles und praktisches Ergebnis des einen unendlichen Gottes, des Guten, der uns alle vereint!
Die Jahresversammlung endete mit Lied Nr. 456 („Liebe“, dem Gedicht von Mary Baker Eddy) und dem von Doris Ulich verlesenen Segen auf Seite 45 von Wissenschaft und Gesundheit: „Ehre sei Gott und Friede den ringenden Herzen!“
