Es war Donnerstagabend und ich sollte in Kürze die wöchentliche Zeugnisversammlung der Hochschulvereinigung der Christlichen Wissenschaft an meiner Uni leiten. Das Problem war, dass ich stark erkältet war und die Stimme verloren hatte.
Als eine Kommilitonin, die zur Versammlung gekommen war, mein Problem erkannte, zitierte sie diesen Satz aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy: „Gott ist überall, und nichts außer Ihm ist gegenwärtig oder hat Macht“ (S. 473). Und sie fügte mit fester Stimme hinzu: „Ich weiß das, ich weiß das, ich weiß das!“ Und damit gingen wir in den Versammlungsraum.
Als erstes Lied hatte ich eine Vertonung von Mrs. Eddys „Kommunionslied“ gewählt, das folgendermaßen beginnt:
Seht ihr den Heiland? Hört ihr den Jubel?
Fühlt ihr die Kraft nah und fern?
Wahrheit ist’s, die uns befreit;
du und ich erkennen’s heut
in dem Leben, der Liebe des Herrn.
(Vermischte Schriften 1883–1896, S. 398)
Als wir anfingen zu singen, krächzte meine Stimme nur. Doch ich hatte den Heiland in der Tat gesehen – die Tätigkeit des Christus erlebt –, und stand absolut hinter diesen Worten. Am Ende der ersten Strophe waren alle Krankheitssymptome verschwunden und ich sang Gott aus voller Kehle mein Lob – und leitete die restliche Versammlung ohne Schwierigkeiten.
Einige Jahre später wachte ich eines Morgens mit Grippesymptomen auf. Ich war nun Lehrerin und mein erster Gedanke war: „Ich dreh mich noch mal um und schlafe weiter. Dann lese ich die Bibellektion und sage der Schule, dass ich nicht komme.“ Mein zweiter Gedanke war eine Engelsbotschaft von Gott: „Joy, die Wahrheit wird in einer halben Stunde nicht wahrer sein als jetzt.“
Uff – das saß! Ich setzte mich sofort im Bett auf und studierte die Bibellektion jener Woche aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft. Als ich fertig war, hatte ich das Krankheitsgefühl völlig vergessen und stand auf. Ja, erst als ich auf dem Weg zur Schule vor mich hin sang, fiel mir ein, wie krank ich mich gefühlt hatte und dass es mir völlig gut ging.
Was war geschehen? Ich war darauf aufmerksam gemacht worden, dass die Wahrheit meiner absoluten Vollständigkeit als Kind Gottes niemals unwahr werden konnte. Diese geistige Tatsache berichtigte die falsche mentale Suggestion, dass ich krank war, und die Symptome verschwanden.
Einige Zeit danach ging in der Schule die Grippe um, und mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrerinnen und Lehrer waren betroffen. An einem Tag, als die Zahlen zu steigen schienen, war ich an der Reihe, einige inspirierende Stellen für die morgendliche Vollversammlung der Schule vorzubereiten. Ich wählte Stellen aus der Bibel, die Gott als den Heiler der Menschheit erklärten, darunter 2. Mose 15:26: „Ich bin der Herr, dein Arzt.“
Am folgenden Tag kamen Kinder und Lehrkräfte nach und nach zurück, und ein paar Tage später war alles wieder beim Alten. Ich selbst hatte keinerlei Symptome, weder in jenem Jahr noch in den vielen Jahren danach.
Ungefähr zwanzig Jahre später brach in dem Land, in dem ich lebte, eine besonders ansteckende Grippe aus, und ich wurde krank. Ich fühlte mich sehr elend und bat meinen Mann, einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft um Gebet für mich zu bitten. Als mein Mann ein paar Minuten später ins Zimmer kam, war jedes Krankheitssymptom verschwunden. Außer immenser Dankbarkeit für Gottes Güte war nichts zurückgeblieben. Natürlich rief ich den Praktiker sofort zurück und bedankte mich herzlich für sein klares Verständnis der göttlichen Wahrheit, die uns frei macht. Das war das letzte Mal, dass ich jemals Fieber oder eine Grippe hatte.
Joy Basse-Emerson
Olympia, Washington, Vereinigte Staaten